Statistik – Deutsche Versicherer zahlen Milliarden für Sturmschäden

Die deutschen Versicherer mussten im Jahr 2015 für Schäden durch Naturereignisse circa 2,1 Milliarden Euro leisten. Allein 1,4 Milliarden kosteten dabei die Aufwendungen für Sturm- und Hagelschäden, wie der Versicherungs-Dachverband berichtet. Besonders teuer war der Wintersturm „Niklas“ mit 750 Millionen Euro.

Als in den letzten Märztagen 2015 das Sturmtief „Niklas“ über Deutschland hinwegfegte, hinterließ es vielerorts eine Spur der Verwüstung. Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt, sogar Betonmauern niedergerissen. In Düsseldorf, Dortmund und Köln saßen Zugreisende auf Bahnhöfen fest, der Hauptbahnhof in München musste sogar aufgrund einer beschädigten Glaswand gesperrt werden. Und auch die Versicherungswirtschaft kam Niklas teuer zu stehen. Insgesamt 750 Millionen Euro mussten die Sachversicherer für die Regulierung der Schäden aufwenden.

1,4 Milliarden Euro für Sturmschäden

Stürme waren im Jahr 2015 jene Ereignisse, die bei den Naturgefahren am meisten Geld verschlangen. Stolze 1,4 Milliarden Euro zahlten die Versicherer allein für Schäden aus Sturm und Hagel, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet. Seit 2002 gab es insgesamt 5 Jahre, in denen Sturmschäden mindestens 1 Milliarde Euro kosteten.

Dabei treten sogar Phänomene auf, die in Deutschland noch relativ unbekannt sind. Tornados kennt man eher aus den Vereinigten Staaten, wo ganze Regionen durch solche Katastrophen unbewohnbar werden. Dass sie auch hierzulande großen Schaden anrichten können, mussten aufs Schmerzlichste die Bewohner des kleinen Ortes Bützow in Mecklenburg-Vorpommern erfahren. Anfang 2015 beschädigte dort ein Tornado hunderte Häuser. Obwohl es an verlässlichen Statistiken mangelt, ist das Risiko für einen Tornado in der norddeutschen Tiefebene am höchsten, wie Meteorlogen betonen. In der flachen Landschaft fehlt es schlicht an Windhindernissen.

Wohngebäudeversicherung schützt Hauseigentümer

Hauseigentümer können sich mit einer Wohngebäudeversicherung gegen Sturmschäden schützen, die gleichsam für Feuer-, Leitungswasser- und Hagelschäden zahlt. Ebenso integriert sind Folgeschäden, wenn zum Beispiel Regenwasser durch ein abgedecktes Dach eindringt und Wände, Decken oder Fliesen beschädigt. Bedingung: Der Sturm muss eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht haben, damit die Versicherung zahlt, in der Regel Windstärke 8 oder 61 km/h. Ob die Bedingungen erfüllt sind bzw. waren, erfahren die Betroffenen beim Deutschen Wetterdienst oder lokalen Wetterstationen.

Von der Wohngebäudeversicherung nicht abgedeckt sind dagegen Schäden durch eindringendes Wasser bei Starkregenfällen, etwa Überschwemmungen, durch Schneedruck oder einen Rückstau über die Kanalisation. Hierzu empfiehlt es sich, zusätzlich einen Schutz gegen Elementarschäden zu integrieren. Der Elementarschaden-Baustein wird von Wohngebäudeversicherern in der Regel gegen Aufpreis angeboten, auch eine eigenständige Police kann abgeschlossen werden.

Bei Schäden in der eigenen Wohnung haftet die Hausratversicherung. So sind zum Beispiel Schäden an Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen eingeschlossen. Auch hier sind die Folgeschäden am Hausrat mitversichert. Die Kaskoversicherung zahlt, wenn das Auto durch Sturm beschädigt wird.