Schadensbilanz – Kfz-Versicherung – Neue Regionalklassen für mehr als neun Millionen Autofahrer

Die jährlich ermittelten Regionalklassen haben Einfluss auf die Prämien in der Kfz-Versicherung: Wenn es in einem Zulassungsbezirk oft kracht oder viele Autos entwendet werden, müssen Autofahrer auch mehr zahlen. Für das neue Jahr aber kann der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Positives berichten. 5,5 Millionen Autofahrer profitieren von einer besseren Einstufung.

Die Regionalstatistik des GDV, ermittelt anhand der Schadensbilanz aller 413 Zulassungsbezirke in Deutschland, hat auch Auswirkungen auf die Kfz-Prämien, die Kunden zahlen müssen. Zwar ist die Statistik unverbindlich für Versicherer. Aber sie kann ab Bekanntgabe auf alle Neuverträge und Bestands-Policen zur Hauptfälligkeit angewendet werden. Als Faustregel gilt: Je niedriger die Regionalklasse, desto niedriger der potentielle Versicherungsbeitrag. Für die Haftpflicht gibt es 12, für die Vollkasko 9 und für die Teilkasko 16 Klassen.

Wenn es in Regionen oft kracht und zu Unfällen kommt, kann dort die Kfz-Haftpflicht und Kaskoversicherung teurer werden. Einen Einfluss auf die Kasko-Regionalklassen haben auch Autodiebstähle, Unwetterschäden an Fahrzeugen und andere Schadenskosten. Freilich fließen bei der Kalkulation der Kfz-Prämien noch andere Werte ein, etwa der Typ des Autos sowie individuelle Faktoren wie die Fahrerfahrung, das Alter und die Unfallbiographie eines Versicherungsnehmers.

Kfz-Haftpflicht: 5,5 Millionen Autofahrer profitieren von niedrigerer Regionalklasse

Am Mittwoch hat der Versicherungs-Dachverband GDV nun die neuen Regionalklassen bekanntgegeben. Und eine positive Nachricht: Knapp 5,5 Millionen Autofahrer in 67 Bezirken profitieren in der Kfz-Haftpflichtversicherung von besseren Einstufungen.

Allerdings werden auch 41 Bezirke heraufgestuft: Hier müssen 3,6 Millionen Fahrer höhere Preise fürchten. Für die meisten Autofahrer ändert sich jedoch gar nichts. In 305 Bezirken bzw. für 31 Millionen Haftpflichtversicherte bleibt die Regionalklasse stabil.

Hohe Regionalklassen – und damit potentiell höhere Haftpflichtprämien – gelten vor allem für die Autofahrer in Großstädten und in Teilen Bayerns. Hingegen ist es im Norden der Republik vergleichsweise günstig, weil hier wenige Unfälle passieren.

In der Kaskoversicherung ändert sich gegenüber dem Vorjahr hingegen wenig. Für knapp 29 Millionen der 34 Millionen Teil- und Vollkaskoversicherten bleibt alles beim Alten. 2,8 Millionen Kaskoversicherte rutschen in niedrigere, rund 2,6 Millionen in höhere Regionalklassen. Wer sich konkret über die Regionalklassen seines Zulassungskreises informieren will, findet die Daten auf der Webseite des GDV.