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Am Montag hat die Versicherungswirtschaft aktuelle Zahlen zum Fahrraddiebstahl vorgelegt. Demnach wurden 2019 rund 155.000 versicherte Fahrräder gestohlen: und damit 5.000 weniger als im Vorjahr. Doch der Wert der geklauten Räder steigt seit Jahren.

Deutschland ist nach wie vor eine Fahrraddiebstahl-Hochburg: auch wenn die Zahl der Fälle zuletzt zurück ging. Demnach wurden im Jahr 2019 rund 155.000 versicherte Räder geklaut, 5.000 weniger als noch im Jahr zuvor. Das berichtet aktuell der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Während die Zahl der Fahrraddiebstähle auch im Langzeittrend deutlich zurückgeht – noch in den Jahren 1993-95 wurden rund 530.000 Velos pro Jahr geklaut -, steigt zugleich der Wert der geklauten Räder. Noch vor zehn Jahren mussten die Versicherer im Schnitt 410 Euro pro entwendetem Bike erstatten. 2019 waren es bereits 720 Euro pro Rad: ein Anstieg um 76 Prozent.

Der Trend zu höheren Schadenzahlen ist wenig verwunderlich, wenn man auf den Fahrradmarkt blickt. Denn es werden immer mehr E-Bikes verkauft. 2019 wurden in Deutschland 1,36 Millionen Elektrofahrräder abgesetzt, berichtet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Damit ist bereits jedes dritte verkaufte Rad mit Elektromotor ausgestattet. Vor allem bei älteren Menschen erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit.

Trotz der rückgängigen Zahlen kann keine Entwarnung gegeben werden. So zeigt ein Blick auf die Kriminalstatistik, dass 2019 weit mehr Räder geklaut wurden: Sind doch nur 47 Prozent der Haushalte laut GDV gegen Raddiebstahl abgesichert. Laut Polizei wurden 278.000 – versicherte und nicht versicherte – Fahrräder als gestohlen gemeldet: nach 292.015 in 2018.

Die Hausratversicherung übernimmt den Schaden, wenn das Rad aus der Wohnung oder verschlossenen Räumen wie dem Keller entwendet wird. Doch das ist selten der Fall: die meisten Bikes kommen unterwegs abhanden, während sie irgendwo abgestellt sind. Deshalb empfiehlt es sich, die Hausrat-Police mit einem Fahrradbaustein zu upgraden oder eine eigenständige Fahrradversicherung abzuschließen.

160.000 versicherte Fahrräder wurden im Jahr 2018 gestohlen. Das bedeutet zwar einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Aber Anlass, das als Erfolg zu feiern gibt es nur bedingt. Denn noch immer ist die Diebstahlrate hoch — und die geklauten Räder werden immer teurer, wie die Versicherungswirtschaft am Montag mitteilt.

Zuerst die gute Nachricht: Im Jahr 2018 wurden in Deutschland deutlich weniger Fahrräder geklaut als im Jahr zuvor. Zählt man alle Fahrräder zusammen, deren Diebststahl bei der Polizei angezeigt wurde, so kamen 292.000 Räder durch Diebe abhanden: drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Aber nur für rund 160.000 Velos bestand auch Versicherungsschutz. Für die Versicherungsbranche brachte das Schadenskosten in Höhe von 90 Millionen Euro mit sich.

Doch die schlechte Nachricht ist, dass die gestohlenen Fahrräder im Schnitt immer teurer werden, so teilt der Branchenverband GDV am Montag mit. Vor zehn Jahren betrug die Entschädigung für ein gestohlenes Rad im Schnitt noch 370 Euro, 2018 waren es satte 70 Prozent mehr. So mussten die Versicherer für ein gestohlenes Fahrrad 2018 stolze 670 Euro berappen. Auch gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen ordentlichen Sprung: da hatten die Schadenskosten noch bei 570 Euro je Bike gelegen.

Trend zu teuren Rädern und E-Bikes

Die Gründe hierfür sind schnell ausgemacht. Nicht nur kaufen die Deutschen immer teurere Räder mit immer mehr Sonderausstattung. Auch der Trend zu E-Bikes trägt zu immer teureren Schäden bei: Schließlich kosten diese wegen ihrer Hilfsmotoren schnell einen hohen vierstelligen Betrag. So berichtet auch der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), dass der durchschnittlich gezahlte Preis für ein Fahrrad seit 2010 um 64 Prozent gestiegen ist: auf 756 Euro.

Nach Schätzungen des ZIV verfügen die deutschen Haushalte aktuell über 69 Millionen Fahrräder. Auch aufgrund dieser Zahl wird angenommen, dass die Dunkelziffer bei Diebstählen sehr hoch ist, also nicht jeder angezeigt wird. Schützen können sich Radlerinnen und Radler zwar nicht wirklich zu 100 Prozent: Oft sind professionelle Banden am Werk und setzen auch Spezialgerät gegen die Schlösser ein. Aber einige Vorsichtsmaßnahmen helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahles zumindest zu reduzieren:

Das Fahrrad sollte mit einem, besser noch mit zwei Schlössern angeschlossen werden. Und zwar an einem festen Gegenstand, damit es nicht weggetragen werden kann. Oft versuchen Diebe nämlich, das Schloss dann später ungestört zu knacken oder, falls dies nicht gelingt, zumindest Einzelteile des Rades zu verkaufen. Dabei sollte man auf die Sicherheitsstufe des Schlosses achten: ein einfaches Rahmenschloss kann oft (zu) leicht geknackt werden und bietet nur wenig Schutz. Ketten- und Bügelschlösser sind hier weit sicherer: Wobei es auch auf den Verschluss selbst ankommt, der mitunter schon mit einer einfachen Zange zersprengt werden kann. Orientierung, wie sicher ein Schloss ist, bietet unter anderem das VDS-Gütesiegel.

Bei der Polizei registrieren lassen!

Ebenso wichtig ist es, das Rad bei der Polizei registrieren zu lassen. Die entsprechende Plakette auf dem Rad hat nicht nur eine abschreckende Wirkung — andernfalls wissen die Behörden auch gar nicht, wem das Rad gehört, wenn es aus den Händen eines Diebes befreit wird. Die Versicherung macht es in der Regel sogar zur Bedingung, dass das Rad gemeldet ist, und erstattet andernfalls den Schaden nicht.

Wenn das Fahrrad aus der Wohnung, dem Keller und geschlossenen Gemeinschaftsräumen im Haus entwendet wird, zahlt eine Hausratversicherung für den Schaden. Nicht so, wenn es unterwegs abhanden kommt. Dann ist ein extra Fahrradbaustein in den Hausrat-Schutz zu integrieren, in der Regel aufpreispflichtig. Es kann auch alternativ eine eigenständige Fahrradversicherung abgeschlossen werden.

Seit Wochen lockt das schöne Frühlingswetter ins Freie. So mancher lässt da das Auto in der Garage stehen und schwingt sich aufs Fahrrad, um zur Arbeit zu radeln oder Erledigungen zu machen. Aber Vorsicht: Wenn die Radfahrer ausströmen, sind auch Langfinger unterwegs!

Es ist wieder Fahrradsaison – und damit auch Hochsaison für Diebe. Laut Kriminalstatistik werden jedes Jahr weit über 300.000 Fahrräder geklaut, Großstadt-Bewohner sind besonders gefährdet. Allein in der Hauptstadt Berlin nimmt die Polizei täglich 70 Anzeigen wegen entwendeter Drahtesel entgegen. Dass die Betroffenen ihr Gefährt jemals wiedersehen, ist unwahrscheinlich, denn nur etwa 10 Prozent aller Diebstähle können aufgeklärt werden.

Das richtige Fahrradschloss entscheidet!

Auch wenn die Gauner immer raffinierter werden und es keinen vollkommenen Schutz für das Velo gibt, so sorgt doch ein gutes Fahrradschloss für mehr Sicherheit. Dabei gilt die Faustregel: je robuster das Material, desto eher kann ein Dieb von seinem verderblichen Vorhaben abgebracht werden. Massive Stahlketten, Bügel- und Panzerkabelschlösser haben schon so manchen Fahrrad-Knacker zur Aufgabe gezwungen!

Die größte Sicherheit bietet ein Rahmenschloss. Der Nachteil: damit lässt sich ein Rad nicht überall festmachen. Auch ein Bügelschloss leistet gute Dienste, in weniger als drei Minuten ist es kaum aufzubrechen. Nicht zu empfehlen sind hingegen Spiralkabel oder Zahlenschlösser. Ob ein Schloss sicher ist, können Radfahrer anhand der Sicherheitsstufe erkennen, die viele Hersteller ausweisen. Die Stufen 7-10 bieten guten Schutz, 1-3 hingegen sind für geübte Langfinger kaum ein Hindernis.

Darüber hinaus entscheidet die richtige Befestigung, ob ein Rad ein leichtes Diebesgut ist oder nicht. Hinter- und Vorderrad sowie der Rahmen sollten an einem fest verankerten Gegenstand angeschlossen sein – sogar in kollektiv genutzten Kellern und Fahrradabstellräumen.

Fahrradversicherung ist nicht gleich Fahrradversicherung

Wer sich nicht allein auf sein Schloss verlassen will, kann sich mit einer Fahrrad- oder Hausratversicherung gegen den Diebstahl schützen. Bei einer Hausratpolice wird in der Regel ein Aufpreis fällig, wenn das Fahrrad abgesichert werden soll. Auf jeden Fall gilt es im Vertrag nachzulesen, ob und in welchem Umfang Fahrräder Schutz genießen.

Das gilt auch deshalb, weil nicht jede Gesellschaft rund um die Uhr für gestohlene Drahtesel aufkommt. Manche Versicherer leisten keinen Ersatz, wenn das Rad in der Nacht zwischen 22 und 07:00 Uhr entwendet wurde. Auch teures Zubehör wie etwa ein Kinderanhänger ist nicht mit jeder Police geschützt.

Damit es die Langfinger nicht zu einfach haben, muss der Versicherte strenge Sorgfaltspflichten beachten. Als selbstverständlich betrachten es die Versicherer mittlerweile, dass das Rad zum Zeitpunkt des Diebstahls mit einem Schloss gesichert war. Auch schreiben die Versicherungsbedingungen oftmals vor, das Rad an einem fest verankerten Gegenstand wie etwa einem Laternenpfahl oder Fahrradständer zu befestigen.

Viele Versicherer zahlen nur für registrierte Räder

Ebenfalls wichtig: Viele Versicherungen leisten nur dann, wenn das gestohlene Rad polizeilich registriert war. Aber keine Sorge: Eine Registrierung des Fahrrades ist in vielen Städten bei der Polizei kostenfrei möglich. Wird das Rad zum Diebesgut, kann es so leichter in eine Fahndungsdatei übernommen werden. Zudem sieht sich die Polizei mit dem Problem konfrontiert, dass viele Räder sichergestellt, aber nicht mehr an den rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden können, weil die Adresse des Radeigners unbekannt ist.

Hier schafft eine Fahrradcodierung Abhilfe, denn in verschlüsselter Form werden Wohnort, Adresse sowie die Initialen des Besitzers eingraviert. Positiver Nebeneffekt: Auch Diebe schreckt eine derartige Markierung ab. Der Weiterverkauf eines codierten Fahrzeuges ist riskant, deshalb lassen Kriminelle lieber die Finger davon. Ein deutlich sichtbarer Aufkleber, der auf die Markierung hinweist, wirkt zusätzlich als Warnzeichen.