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Das Sparbuch gilt vielen Deutschen als sichere Geldanlage. Trotz Inflation und Niedrigzins. Frauen vertrauen mehr als Männer in die vermeintliche Sicherheit des Sparbuchs.

Sind Ihre Geldanlagen ausreichend, um im Alter den gewohnten Lebensstandard zu halten? Frauen sind bei der Beantwortung dieser Frage deutlich skeptischer als Männer. So untersuchte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Januar 2022 bereits zum dreizehnten Mal das Anlageverhalten der Deutschen im Auftrag eines Vermögensverwalters. Ein Ergebnis der repräsentativen Studie: Während 42 Prozent der Männer befürchten, dass ihre Geldanlagen später nicht ausreichen, um den jetzigen Lebensstandard zu halten, sind es bei den Frauen 55 Prozent.

Gleichwohl setzen beide Geschlechter auf Sicherheit als wichtigstes Anlagekriterium. Wenn dieser Wunsch bei den Frauen (56 Prozent) auch etwas ausgeprägter als bei den Männern (49 Prozent) ist.

Nach den bevorzugten Geldanlagen gefragt, zeigen sich weitere Unterschiede. So präferiert die Hälfte der Frauen das Sparbuch als Geldanlage. Bei den Männern beträgt dieser Wert 41 Prozent.

Bei etwas risikoreicheren Geldanlagen wie Fonds sind Frauen (27 Prozent) zurückhaltender als Männer (32 Prozent). Damit einhergehend zeigen sie eine deutlich geringere Risikobereitschaft. Während 50 Prozent der Männer bereit sind, für eine höhere Rendite auch ein größeres Risiko einzugehen, entscheidet sich die Mehrheit der Frauen dagegen (60 Prozent).

Zur Studie:
Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 3. bis 5. Januar 2022 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.002 Bundesbürger ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren repräsentativ ausgewählt und befragt.

‚Zu welcher der nachstehenden Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen, haben Sie das größte Vertrauen‘, wurde in einer Erhebung gefragt. Aktien, Fonds und Anleihen erreichen den zweithöchsten Wert und verbessern sich gegenüber dem Vorjahr wie keine andere Form der Altersvorsorge.

Altersvorsorge ist Vertrauenssache. Schon allein wegen der langfristig laufenden Verträge. Bemerkenswert ist deshalb der Vertrauenszuwachs, den eine aktuelle Erhebung Wertpapieren zur Altersvorsorge attestiert. Keine andere Form der Altersvorsorge kann gegenüber den Vorjahreswerten einen solchen Vertrauenszuwachs ausweisen. Aktien und Fonds springen von Platz 6 im Vorjahr auf nun Platz 2 bei der Frage, in welche Form der Altersvorsorge das größte Vertrauen besteht. Damit erreicht dieses Vorsorgeinstrument einen Rekordwert – noch nie war das Vertrauen in Wertpapiere zur Altersvorsorge größer.

Berufstätige zwischen 20 und 29 Jahren sagen jetzt sogar zu 30 Prozent, dass sie das höchste Vertrauen in Wertpapiere haben. Zum Vergleich: Nur halb so viele unter ihnen haben das größte Vertrauen in die gesetzliche Rente (15 Prozent). Männer zeigen dabei generell ein größeres Vertrauen als Frauen (29 zu 18 Prozent). Jedoch hat sich unter den berufstätigen Frauen das Zutrauen zu Aktien und Fonds gegenüber 2020 stärker erhöht als bei Männern.

Vertrauenswerte für 10 Altersvorsorge-Formen

Wie andere Altersvorsorge-Formen im Vertrauens-Ranking abschnitten, zeigt folgende Liste:

  • Eigenes Haus/eigene Wohnung: 2021: 49 Prozent / 2020: 51 Prozent
  • Wertpapiere wie Aktien, Fonds, Anleihen: 2021: 24 Prozent / 2020: 19 Prozent
  • Private Lebens- oder Rentenversicherungen: 2021: 24 Prozent / 2020: 24 Prozent
  • Gesetzliche Rentenversicherung: 2021: 21 Prozent / 2020: 22 Prozent
  • Vermietete Immobilien: 2021: 21 Prozent / 2020: 22 Prozent
  • Betriebsrenten: 2021: 20 Prozent / 2020: 20 Prozent
  • Sparkonto: 2021: 15 Prozent / 2020: 14 Prozent
  • Wertgegenstände, Gold, Kunst: 2021: 14 Prozent / 2020: 13 Prozent
  • Berufsständige Versorgungswerke: 2021: 5 Prozent / 2020: 4 Prozent

Über die Studie:
Die HDI Berufe-Studie wird jährlich bundesweit durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland. Sie ermöglicht durch ihren Umfang auch repräsentative Aussagen für den Arbeitsmarkt der einzelnen Bundesländer. In diesem Jahr wurden insgesamt 3.716 Erwerbstätige ab 15 Jahren in den Monaten Juni und Juli 2021 befragt.

Wer sein Geld überwiegend zu niedrigen Zinsen anlegt, der macht Realverluste. Aus diesem Grund sollte beim Sparen auch zu Fonds und Aktien gegriffen werden.

Deutsche haben den Ruf als Sparweltmeister. Und sie machen diesem Ruf auch während der Corona-Pandemie alle Ehre: Das Geldvermögen stieg in 2020 auf einen Rekordwert. Sieben Billionen Euro horten die Deutschen mittlerweile. Doch trotz Niedrigzins wird das Geld überwiegend in traditionellen Anlageformen angelegt, die kaum noch etwas einbringen.

So lagern 28,7 Prozent des Gesamtvermögens-Portfolios in Bargeld und Sichteinlagen. Schichteinlagen bezeichnen jedes Guthaben, über welches sofort via Scheck oder Überweisung verfügt werden kann – das klassische Girokonto ist hier zu nennen. Hinzu kommen 11,7 Prozent, die Deutsche in Termin- und Spareinlagen investieren. Mehr als vierzig Prozent des Vermögens der Deutschen liegen also immer noch in Produkten des Null- oder gar Minuszins.

Sparer machen real große Verluste

Was das Parken der Gelder auf Giro- und Tagegeldkonten aber für Sparer bedeutet, veranschaulicht der Wirtschaftswissenschaftler Oscar A. Stolper anhand einer Beispielrechnung. Hierfür errechnet er die Realverzinsung: Die Differenz von Nominalzins und Inflationsrate. Steigt doch die Inflation derzeit leicht an: Die aktuelle Inflationsrate (für den Juni 2021) liegt bei 2,3 Prozent.

Wer nun 10.000 Euro bei einer Inflationsrate von zwei Prozent und einem Zinssatz von null Prozent anlegt, verliert im Laufe einer Dekade rund 1.797 Euro an Kaufkraft – und damit annähernd ein Sechstel seines Vermögens. Der Wissenschaftler nennt auch eine Zahl für den deutschlandweiten Realverlust durch Schichteinlagen. Allein zwischen 2017 und 2020 hätten Sparer mit Geld in Sichteinlagen etwa 79 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren. Zinssparen führt also derzeit zu hohen Verlusten der Kaufkraft.

Mehr Mut zur Börse

Was aber ist zu tun? Experten raten immer wieder, stärker in Fonds oder Aktien zu investieren. Denn wenngleich es immer wieder zu Schwankungen an den Börsen kommt, zahlt sich Beharrlichkeit aus: Statistiken offenbaren, dass lang gehaltene Geldanlagen an den Börsen häufig positive Renditen bedeuten zwischen sechs und acht Prozent.

Sogar die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest schreiben: Bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren oder länger könne auch ein sicherheitsorientierter Anleger in sein Vorsorge-Portfolio “getrost Aktien beimischen”. Der Niedrigzins erzwingt also ein Umdenken beim Sparen. Wer hierzu mehr wissen will, der sollte sich an eine Expertin oder einen Experten wenden.

Die deutschen Verbraucher sind in Zeiten niedriger Zinsen zunehmend unsicher, wie sie ihr Geld anlegen sollen. So sind immer mehr Sparer mit der Wertentwicklung unzufrieden oder setzen gar auf riskante Finanzprodukte auf dem Grauen Kapitalmarkt. Das zeigt eine Umfrage des Bankenverbandes.

Sich Geld zurücklegen und für das Alter vorsorgen — das wollen viele Bürger. Aber in Zeiten niedriger Zinsen wird das zunehmend schwieriger. Wer sein Geld einfach unter dem Kopfkissen parkt, muss hohe Wertverluste durch die Inflation hinnehmen. Aber wie das Geld dann investieren?

Dass diese Frage deutsche Sparer umtreibt, zeigt eine aktuelle Umfrage des Bankenverbandes. Zwar geben sechs von zehn Befragten zu Protokoll (61 Prozent), sie seien mehrheitlich in der Lage, richtige Finanzentscheidungen zu treffen. Aber während bei der Umfrage vor zwei Jahren noch beinahe jeder zweite Sparer sagte, mit der Wertentwicklung seiner Geldanlage zufrieden zu sein, stimmen heute nur noch rund 38 Prozent zu.

Erschreckend ist auch die Erkenntnis, dass eine zunehmende Zahl an Menschen gar nichts für das Sparkonto oder die Altersvorsorge unternimmt. In den Jahren 2012 bis 2014 legten noch weniger als die Hälfte der Befragten gar kein Geld an. Die Gruppe der Nicht-Anleger aber ist mittlerweile auf über 50 Prozent angewachsen. Hier sei daran erinnert, dass bei vielen Menschen die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um ein auskömmliches Leben im Alter zu führen.

Säulenübergreifende Renteninformation kommt

In Deutschland fußt das Rentensystem auf drei Säulen, die sich im Idealfall ergänzen sollen: die gesetzliche Rente als größte Stütze, die betriebliche Altersvorsorge und die private Vorsorge. Das Problem: Wer hier eine Vorsorgeform vernachlässigt, kann eine böse Überraschung erleben: im Zweifel reicht das Geld später nicht aus. Selbst ein Sparkonto ist unter Umständen unzureichend. Hier gilt es auch zu bedenken, dass unter Umständen zusätzliche Ausgaben anfallen, etwa weil das eigene Haus behindertengerecht umgebaut werden muss oder die Gesundheitskosten steigen.

Die Bundesregierung arbeitet aktuell an einem Modell, um dem Bürger zu zeigen, mit welchen Einkünften er in Summe im Alter rechnen kann: Die sogenannte säulengreifende Renteninformation soll im Herbst mit einem Gesetzentwurf angeschoben werden, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) jüngst dem Handelsblatt berichtete. Ein Portal der Rentenversicherung soll dann abbilden können, welche Vorsorge-Formen man zusätzlich zur gesetzlichen Rente nutzt.

Dabei hat die Einführung des entsprechenden Online-Portals länger gedauert als erwartet. “Wir haben in Deutschland eine sehr heterogene Landschaft in der Altersvorsorge. Hier die richtigen Daten auf einer Plattform zusammenzufassen, ist deshalb eine sehr herausfordernde Aufgabe”, berichten Gundula Dietrich und André Geilenkothen vom Beratungshaus Aon.

Das klingt erst einmal nach einer komplexen Situation, hat aber für Sparer auch einen Vorteil: Man muss sich nicht auf eine Form der Geldanlage festlegen, sondern kann mehrere Optionen kombinieren. Denn der Markt ist groß. Sei es eine Rentenversicherung, das direkte Investment in Fonds und Aktien, ETFs, Sachwerte oder Immobilien: Man fährt sogar besser, wenn man auf mehrere Pferde setzt. Das senkt auch das Verlustrisiko, zumal keine Geldanlage ganz ohne Risiko auskommt.

Sicherheit ist deutschen Sparern wichtig

Eine weitere Umfrage des Marktwächter-Teams in Hessen zeigt, dass den Deutschen bei der Geldanlage vor allem die Sicherheit wichtig ist. Knapp drei Viertel der Befragten (72 Prozent) wünschen sich bei der Geldanlage kein hohes Risiko. Etwa jeder Siebte setzt aber auch auf hochriskante Anlagen, etwa am Grauen Kapitalmarkt: sogar mit steigender Tendenz. Das sind Produkte wie geschlossene Fonds 0der andere Produkte von Anbietern, die nicht von der Finanzaufsicht reguliert werden und im Zweifel Totalverlust bedeuten können.

Ein weiteres Ergebnis: Die Hälfte der Anleger (50 Prozent) möchte auch ethisch-ökologische Gesichtspunkte bei der Geldanlage berücksichtigen. Auch hierfür haben Anleger und Firmen bereits bestimmte Maßstäbe entwickelt. Viel diskutiert werden in letzter Zeit sogenannte ESG-Kriterien, wobei ESG für “Environment Social Governance” steht. Gemeint sich folglich Kriterien des Umweltschutzes, der sozialen Verantwortung und Unternehmensführung: also zum Beispiel, dass keine Kinder ausgebeutet werden und nicht in Kohle investiert wird. Hier sind Investoren und Rating-Agenturen dazu übergegangen, am Aktienmarkt entsprechende Standards zu definieren.

Es gibt also für viele verschiedene Anlegertypen eine (oder mehrere) passende Vorsorgelösungen. Wichtig ist jedoch, dass man etwas tut — sofern man im Alter gut abgesichert sein will. Hier hilft ein Beratungsgespräch, die Rentenlücke zu schließen. Denn auch das zeigt die Umfrage: Vertrauen in kompetente Beratung ist den meisten Bürgern noch immer wichtig. Nur etwas mehr als die Hälfte der Vorsorgesparer (52 Prozent) trifft Anlageentscheidungen tatsächlich allein und ohne einen professionellen Experten.

10 Jahre ist es nun her, dass die Insolvenz der Großbank Lehmann Brothers die Welt in eine drastische Finanzkrise stürzte. Auch viele Privatanleger verloren damals Geld – vor allem, wenn sie es in Schrottimmobilien oder hochriskante Anlagen auf dem grauen Kapitalmarkt gesteckt hatten. Das darf trotzdem kein Grund sein, auf Geldanlage und Altersvorsorge zu verzichten. Und doch können auch aus der damaligen Krise wertvolle Erfahrungen mitgenommen werden.

Die Finanzkrise 2008 führte den Finanzwelt an den Rand des Kollaps. Nachdem die Großbank Lehmann Brothers Insolvenz anmelden musste, löste das eine Art weltweite Kettenreaktion aus. Die Konjunktur stürzte in vielen Staaten ab, Menschen verloren Arbeit und Perspektive, viele Banken mussten mit Steuergeldern gerettet werden. Der Schaden ist noch immer nicht ganz überwunden und aufgearbeitet, auch wenn sich seitdem vieles verbessert hat. So hat etwa die Finanzaufsicht nachgebessert: Banken und Finanzdienstleister müssen weit strenger nachweisen, dass sie für die Zukunft gut gerüstet sind und nicht riskant spekulieren.

Die Finanzkrise war auch für viele Privatanleger eine krisenhafte Erfahrung. Mancher verlor seine komplette Altersvorsorge. Und doch sind die Erfahrungen der Finanzkrise indirekt ein Beleg dafür, dass Geldanlage auch für Privatanleger gelingen und ertragreich sein kann. Nämlich dann, wenn sie bestimmte Grundregeln der Geldanlage beachten und in seriöse Unternehmen investieren, anstatt den Rendite-Versprechen unseriöser Geldeinsammler zu erliegen. Viele Anleger waren trotz der Krise erfolgreich – und können nun auf ihre Geldanlage bauen.

Wer steckt hinter einer Firma?

Ein wichtiger Grundsatz beim Thema Geldanlage: Man sollte nur in solche Firmen investieren, die sowohl ihre Eigentümer-Struktur als auch ihr Geschäftsmodell transparent machen. Schließlich würde man ja auch das eigene Kind nicht einem wildfremden Menschen anvertrauen, dessen Name und Wohnsitz man nicht kennt. Hier sei an die negativen Erfahrungen mit bestimmten geschlossenen Fonds erinnert, die sogenannte “Blindpool”-Geschäfte betrieben:

Diese Blindpool-Betreiber sammelten Geld von Anlegern ein, ohne transparent zu kommunizieren, in welches Objekt der Fonds genau investieren will und was die Investitionsziele sind. Oft waren vermeintliche Offshore-Firmen im Ausland die Profiteure. Nach einer Auswertung der Zeitschrift “Finanztest” aus dem Jahr 2015 haben gerade solche Geldanlagen den Anlegern Milliarden-Verluste beschert. Oft wurden sie dabei mit zweistelligen Rendite-Versprechen angelockt, die sich rückblickend als hochriskante Finanzwette entpuppten. Hier gilt: Besser prüfen, wem man sein Geld anvertraut!

Nur in Geldanlagen investieren, deren Funktionsweise man versteht

Ein zweiter Grundsatz: Anleger sollten nur in solche Finanzprodukte investieren, deren Funktionsweise sie verstanden haben und nachvollziehen können. Stimmt, das ist nicht immer ganz einfach: Selbst ein Vertrag in der Lebensversicherung kann zum Beispiel sehr komplex sein. Deshalb sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um sich mit einem Vertrag auseinanderzusetzen, und auch aus mehreren Quellen informieren. Eine langfristige Geldanlage sollte auf keinen Fall per Schnellschuss zwischen Tür und Angel abgeschlossen werden!

In diesem Zusammenhang kann es lohnen, einen professionellen Vermittler, Bank- oder Anlageberater hinzuzuziehen. Sie haften für den Rat, den sie Verbrauchern erteilen – und können für eine Falschberatung juristisch belangt werden, inklusive Schadensersatz. Hierbei ist es empfehlenswert, sich das Beratungsgespräch gut dokumentieren zu lassen. Wichtig: Ein Gespräch zum Thema Geldanlage muss auch mögliche Risiken und Nachteile des Vorsorgeproduktes zur Sprache bringen, abhängig vom Anlageziel und Risikoneigung der Person. Das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Denn ein hundertprozentig sicheres Anlageprodukt ist eine Illusion – ein gewisses Restrisiko ist immer vorhanden!

Risiko streuen – und sich des Anlageziels bewusst sein!

Eine weitere Regel: Wer sein Risiko streut, der mindert auch das Verlust-Risiko. Hier sei an eine alte Bauernregel erinnert, wonach man auch nicht alle Eier in einen Korb legen soll. Dabei sollte man auch sein Anlageziel im Auge behalten.

Darüber hinaus lohnt es zu schauen, welche Sicherheiten eine Geldanlage mindestens bietet. Ein Beispiel: Wer das Geld für die Altersvorsorge verwenden will, der hat mit privaten Rentenversicherungen bestimmte Garantien. Selbst bei den neuen Verträgen, die keinen klassischen Garantiezins mehr beinhalten, sondern stärker auf den Kapitalmarkt setzen, ist in der Regel mindestens der Erhalt der eingezahlten Beiträge garantiert – sowie daraus eine lebenslange Rente.

Anlageexperten empfehlen, sich am sogenannten magischen Dreieck der Vermögensanlage zu orientieren. Stark vereinfacht lässt sich dies mit drei Fragen ausdrücken: Wie rentabel ist eine Geldanlage, wie hoch ist ihr Risiko und wie verfügbar ist das angelegte Geld, wenn ich darauf zugreifen will? (Rentabilität, Sicherheit und Liquidität). Aus diesem Dreiklang gilt es, die richtige Mischung zu finden. Wer mehr Rendite will, muss dabei mitunter Abstriche bei der Sicherheit und/oder der Verfügbarkeit des Geldes machen.

Wer diese Grundsätze beachtet, der fährt in Sachen Geldanlage sicherer. Ein weiterer Rat: die langfristige Entwicklung im Auge behalten, statt panikartig Entscheidungen zu fällen! Das gilt speziell mit Blick auf Fonds und Aktien. Viele der Wertpapiere, die infolge der Finanzkrise zunächst ordentlich an Wert verloren, haben sich danach wieder erholt und sehr gut entwickelt, wie der anhaltend positive Trend des Dax zeigt. Oft schon deshalb, weil die Aktieninhaber in Unternehmen investiert haben, die Werte schaffen und gute Produkte herstellen. Auch das kann Sicherheit für Anleger bedeuten.

Selbst eine relativ sichere Geldanlage wie eine Lebensversicherung kann bestimmte Risiken enthalten. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun ein Urteil gesprochen, mit dem er betont, dass auch die Verbraucher nicht für jeden anteiligen Verlust den Versicherer verantwortlich machen können. Entwickelt sich der Fonds einer Lebensversicherung nicht wie gewünscht, müssen sie die Konsequenzen selbst tragen. Schon deshalb sollten sich Vorsorgesparer umfassend über eine Geldanlage informieren und beraten lassen.

Es ist eines der wichtigsten Grundsätze der Geldanlage: Verbraucher sollten ihr Geld nur in Finanzprodukte stecken, deren Funktionsweise sie verstehen. Das gilt selbst für ein vermeintlich sicheres Produkt wie die Lebensversicherung, wenn sie einen Fondsbaustein beinhaltet. Das zeigt ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofes (Az: IV ZR 353/16).

Policenmodell – Vertragsbedingungen zu spät zugeschickt

Im verhandelten Rechtsstreit wurde über eine Lebensversicherung verhandelt, die im Zeitraum zwischen 1994 und 2007 nach dem sogenannten Policenmodell abgeschlossen wurde. Damals herrschte eine äußerst fragwürdige Vertriebspraxis vor. Oft erhielten die Verbraucher ihren Vertrag erst zugeschickt, nachdem sie ihn unterschrieben hatten – damit auch die Widerrufsbelehrung.

Im Jahr 2015 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass es so nicht geht. Seitdem dürfen keine Versicherungen mehr nach diesem Modell vertrieben werden. Denn der Kunde hat ein Recht, über genaue Vertragsdetails informiert zu werden, bevor er den Vertrag unterschreibt.

Konnte der Kunde nachweisen, dass er zu spät über sein Widerspruchsrecht informiert wurde, dann konnte er noch nachträglich vom Vertrag zurücktreten und seine Lebensversicherung rückabwickeln lassen. Er erhielt dann auch eine Beteiligung an den Überschüssen, die der Versicherer mit seinen Beitragszahlungen erwirtschaftet hatte. Lediglich der bestehende Risikoschutz für den Fall des Ablebens wurde dem Versicherten in Rechnung gestellt.

Fondsrisiko trägt der Versicherte selbst

Anders sieht es jedoch aus, wenn ein Sparer seine fondsgebundene Lebensversicherung rückabwickeln will. Das hat nun auch der Bundesgerichtshof bestätigt. Im betroffenen Fall hatte ein Ehepaar in Summe 20.000 Euro in eine Fondspolice gezahlt. Der Fonds wurde jedoch im Jahr 2010 liquidiert. Daraufhin kündigte der Versicherer. Grund: Der Wert des Depots sei unter den bedingungsgemäßen Mindestdepotwert auf null Euro gesunken. Doch den Fondsverlust muss der Versicherungsnehmer selbst tragen, so bestätigten nun die Karlsruher Richter in oberster Instanz, nachdem verschiedene Vorinstanzen ähnlich geurteilt hatten.

Der Grund: Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen lassen sich Verbraucher bewusst auf ein Produkt ein, “bei dem die Höhe der Versicherungsleistung – abgesehen von der Todesfallleistung – nicht von vorneherein betragsmäßig festgelegt ist, sondern vom schwankenden Wert des Fondsguthabens abhängt”, begründeten die Richter ihr Urteil. Der Kunde entscheide sich nämlich bewusst für eine Geldanlage, bei dem die Kapitalanlage, nämlich der Fonds, mit besonderen Gewinnchancen und Verlustrisiken verbunden sei. Auch bei einer Rückabwicklung des Vertrages könne es nicht Zweck sein, den Versicherungsnehmer vor den allgemeinen Risiken einer Kapitalanlage zu schützen.

Der Sparer muss für die Verluste aus dem Fonds folglich selbst einstehen und kann für dass allgemeine Verlustrisiko nicht den Versicherer haftbar machen. Dies würde auch dem Grundgedanken der Risikogemeinschaft zuwider laufen, betonten die Richter. Es würde nämlich das gesamte Versichertenkollektiv negativ belasten, wenn sich Kunden nachträglich des Anlagerisikos bei einem gesunkenen Fondswert entledigen könnten.

Auch Lebensversicherung genau checken!

Folglich sollten die Vorsorgesparer auch bei Lebensversicherungen genau überlegen, wie viel Geld in Fonds fließen soll – und prüfen, welche zur Auswahl stehen. In der Regel erlauben es neuere Lebensversicherungen, das Risiko verschieden zu gewichten, auch ist der Erhalt der eingezahlten Beiträge garantiert.

Grundsätzlich sollte man auch durchrechnen, ob man sich tatsächlich von einer Leben-Police nach dem Policenmodell trennen will. Denn in der Regel handelt es sich um hochverzinste Altverträge, die einen beachtlichen Garantiezins versprechen. Und auch der Risikoschutz wäre verloren, wenn man den Vertrag einfach rückabwickeln lässt.

Millionen Deutsche nutzen vermögenswirksame Leistungen nicht, obwohl sie eigentlich Anspruch darauf hätten. In der Summe lassen sie sich so 1,6 Milliarden an staatlicher Förderung entgehen. Oft werden Verträge gar nicht oder falsch abgeschlossen.

Wer in Deutschland eine zusätzliche Vorsorge aufbauen will, kann dies auch mit Hilfe sogenannter vermögenswirksamer Leistungen nach dem 5. Vermögensbildungsgesetz tun. Ein entsprechender Anspruch ist oft im Tarifvertrag, dem Arbeitsvertrag oder der Betriebsvereinbarung geregelt. Und das kann durchaus attraktiv sein, weil der Staat den Vermögensaufbau fördert.

Pro Jahr 1,6 Milliarden Euro nicht abgerufen

Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass rund ein Drittel aller Arbeitnehmer die vermögenswirksamen Leistungen nicht in Anspruch nimmt, obwohl diese Beschäftigten eigentlich Anspruch darauf hätten. Aktuell sorgen demnach 13 Millionen Menschen mit einem entsprechenden Vertrag vor, während 7 Millionen Anspruchsberechtigte darauf verzichten. Darauf macht in einer aktuellen Pressemeldung die Zeitschrift “Finanztest” aufmerksam. Pro Jahr gehen den Abstinenzlern damit 1,6 Milliarden Euro an Förderung verloren.

Grundsätzlich kann jeder Arbeitnehmer einen solchen Vertrag abschließen und somit von der staatlichen Förderung profitieren. Bedingung ist allerdings, dass sie in eine geeignete Anlageform fließen. Dazu gehören unter anderem Fondssparpläne und Bausparpläne. Wer in gute Fonds investiert, darf durchaus auch auf hohe Renditen hoffen. Um ein geeignetes Anlageprodukt zu finden, empfiehlt sich ein Beratungsgespräch – hier kommt es auch darauf an, in welchem Verhältnis der Sparer Risiko und Sicherheit gewichtet und welche Sparziele er verfolgt.

VL lassen sich nach Arbeitgeberwechsel weiterführen

Attraktiv können vermögenswirksame Leistungen darüber hinaus sein, weil viele Firmen ganz oder teilweise die Beiträge übernehmen – mit Zuschüssen von bis zu 480 Euro im Jahr, abhängig vom Arbeits- und Tarifvertrag. Wer seinen Job wechselt, kann den Vertrag dennoch weiterführen: Selbst dann, wenn der neue Arbeitgeber keine Zuschüsse gewährt. Der neue Chef ist verpflichtet, die Prämien aus dem Gehalt des Beschäftigten weiter an den VL-Anbieter zu überweisen. Das ist vor allem interessant, wenn man sich die staatlichen Sparzulagen sichern will: Diese würden bei vorzeitiger Kündigung verfallen.

Bei der staatlichen Sparzulage gibt es allerdings Einkommensgrenzen zu beachten. Bei Aktienfonds liegt diese Einkommensgrenze für Alleinstehende derzeit bei 20.000 Euro für Alleinstehende und 40.000 Euro für Verheiratete. Wer darunter liegt, kann sich eine 20prozentige Arbeitnehmersparzulage sichern. Von der Förderung ausgeschlossen sind jedoch Renten- und Immobilienfonds.

Auch beim Bausparen gibt es eine Obergrenze für die Förderung: Aktuell 17.900 Euro für Ledige und 25.800 Euro für Verheiratete. Hier schießt der Staat maximal jährlich neun Prozent von dem Höchstförderbetrag zu. Maßgeblich für die Förderung ist das zu versteuernde Jahreseinkommen des Sparers.

Immer mehr Bundesbürger sind bereit, beim Thema Geldanlage auch riskantere Vorsorgeformen zu wählen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Aktien, Fonds und Konsumgüter erfreuen sich demnach steigender Nachfrage.

Der Niedrigzins an den Kapitalmärkten lässt viele Altersvorsorge-Sparer umdenken. Bewährte Formen der Vorsorge, die direkt und indirekt auf festverzinslichen Wertpapieren und Zinsen beruhen, verlieren an Attraktivität. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstitutes Toluna im Auftrag eines Investment-Hauses.

Laut Studie steckt jeder vierte Deutsche (24 Prozent) heute mehr Geld in Aktien und Fonds als noch vor fünf Jahren. Ein genauso hoher Anteil (24 Prozent) gibt das Geld lieber gleich aus und konsumiert mehr. Dabei zeigen sich im Anlageverhalten deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Ein Drittel der Männer (36 Prozent) will sein Geld demnächst verstärkt in Fonds oder ETFs stecken. Bei den Frauen plant dies nur jede fünfte Befragte (22 Prozent).

Rentenniveau: Weniger als 40 Prozent bis 2045?

Fest steht: Ganz auf Altersvorsorge verzichten sollte man auch in Zeiten niedriger Zinsen nicht. Denn die Deutsche Rentenversicherung wird vielen Bürgern allein keinen auskömmlichen Lebensherbst mehr sichern. Bis zum Jahr 2030 könnte das Rentenniveau, also vereinfacht gesagt das Verhältnis der Altersrenten zum aktuellen Durchschnittseinkommen, auf 42 Prozent sinken.

Und damit nicht genug. Wer soeben erst dem Teenie-Alter entschlüpft ist, muss noch weniger Rente fürchten. Ein unveröffentlichter Bericht des Bundesarbeitsministeriums hatte im Herbst 2016 ergeben, dass im Jahr 2045 ein Rentenniveau von weniger als 40 Prozent zu befürchten ist.

Das bedeutet: Ein hohes Altersarmutsrisiko besteht künftig für junge Menschen, die gerade einen Beruf ergreifen, noch studieren oder sich in einer Ausbildung befinden. Zwar überlegt die Politik derzeit, wie sie das Rentenniveau stabilisieren kann: Die Parteien vertreten dazu unterschiedliche Positionen im Bundestagswahlkampf. Fest steht aber auch, dass für Renten nur umverteilt werden kann, was die arbeitende Bevölkerung auch in die Sozialversicherung spült. Und hier lastet die Alterung der Gesellschaft schwer auf dem Sozialsystem.

Früh vorsorgen lohnt sich!

Es gibt aber für junge Menschen auch eine positive Nachricht: Wer zeitig mit der privaten Altersvorsorge anfängt, muss weniger zurücklegen, um im Ruhestand mal ein auskömmliches Einkommen zu haben. Dabei können natürlich auch Eltern und Großeltern helfen. Die Möglichkeiten der Vorsorge sind vielfältig, grundsätzlich sollte man mehrere Anlagen mischen. Denn natürlich haben Aktion, Fonds und die – als relativ sicher geltenden – ETFs auch Nachteile und Risiken. Hier ist ein Beratungsgespräch zu empfehlen! Auch dies ein Ergebnis der Toluna-Studie: Frauen sind eher bereit, sich in Sachen Geldanlage von einem Experten beraten zu lassen.

Wie legen die Deutschen 2017 ihr Geld an? Dieser Frage widmet sich eine jährlich durchgeführte Umfrage des Marktforschers Kantar TNS im Auftrag der privaten Bausparkassen. Und tatsächlich scheint der Niedrigzins das Sparverhalten der Bürger kaum zu beeinflussen. Noch immer sind “traditionelle” Geldanlagen, die auf Zinsen beruhen, am populärsten.

Dass die Bürger auch im Niedrigzins an traditionellen Sparformen festhalten, zeigt sich laut Umfrage beim beliebtesten Vorsorgemodell der Deutschen. Und das ist nach wie vor: das Sparbuch. Dieses erfreut sich bereits seit dem späten 18. Jahrhundert bei der Bevölkerung große Beliebtheit. Noch immer schenken Großeltern ihren Enkeln gern ein entsprechendes Dokument zum Geburtstag, zur Jugendweihe oder Konfirmation: Jedes Jahr werden Millionen neue Sparbücher abgeschlossen.

Doch die Popularität lässt nach. Sagten vor einem Jahr noch rund 48 Prozent der Bürger, dass sie ein Sparbuch besitzen, waren es in der jüngsten Umfrage nur noch 42 Prozent – ein Verlust von sechs Prozentpunkten. Auf Rang zwei der beliebtesten Geldanlagen kann sich das “Sparen auf dem Girokonto” mit 41 Prozent aller Nennungen platzieren. Die drittbeliebteste Altersvorsorge der Deutschen ist der Bausparvertrag mit 34 Prozent aller Nennungen.

Nur 15 Prozent investieren in Aktien

Auf Platz vier der beliebtesten Vorsorgeformen landen mit 32 Prozent aller Nennungen die Renten- und Kapital-Lebensversicherungen. Auf Rang fünf platzieren sich mit 26 Prozent Immobilien, die in der Gunst der Sparer aber auch leicht verloren haben (-4 Prozentpunkte). Kurzfristige Anlagen wie Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und Termingelder büßten ebenfalls leicht an Popularität ein: sie verschlechterten sich von 28 auf 23 Prozent.

Die Riester-Rente kommt auf jeweils 20 Prozent und platziert sich damit auf Platz sieben der beliebtesten Vorsorgeformen. Nach wie vor gering ist die Bereitschaft der Deutschen, sich am Aktienmarkt zu arrangieren. Nur jeder Fünfte (20 Prozent) sagte demnach, dass er in Investmentfonds investiert habe. Die Zahl der Befragten mit Aktien fiel mit 15 Prozent sogar noch geringer aus.

Auch im Niedrigzins nicht auf Altersvorsorge verzichten!

Die Zahlen zeigen erneut, was viele Experten bestätigen: Beim Thema Altersvorsorge setzen die deutschen Sparer vor allem auf Sicherheit. Und die ist trügerisch. Denn in Zeiten des Nullzinses frisst die Geldentwertung die Sparanlagen auf. Im März 2017 lag die Inflationsrate in Deutschland laut Statistischem Bundesamt (Destatis) bei 1,6 Prozent, im Februar gar bei 2,2 Prozent. Wer etwas für seine Altersvorsorge tun will, sollte dafür sorgen, dass die Geldentwertung durch Inflation ausgeglichen werden kann.

Verzichten sollte man auf eine ausreichende Privatvorsorge auch in Zeiten niedriger Zinsen nicht. Denn selbst ein Gutachten der Bundesregierung kam 2016 zu dem Schluss, dass vielen Menschen die gesetzliche Rente allein einen auskömmlichen Lebensabend nicht wird sichern können. Wer an den Renditechancen des Kapitalmarktes partizipieren will, kann sein Risiko verringern, indem er verschiedene Altersvorsorge-Formen mischt. Und auch die Lebensversicherer entwickeln neue Policen, welche die Renditechancen der Kapitalmärkte mit den Garantien klassischer Lebensversicherungen kombinieren. Ein Beratungsgespräch klärt über die verschiedenen neuen und alten Vorsorgeformen auf!

Babies, die in diesem Jahr hierzulande geboren werden, haben eine höhere Lebenserwartung als alle Generationen zuvor. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt am Freitag veröffentlicht hat. Auch die Altersvorsorge muss folglich auf ein langes Leben ausgerichtet sein!

Wer heute zur Welt kommt, hat rein statistisch eine sehr hohe Lebenserwartung. Für neugeborene Jungen beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 78 Jahre und zwei Monate, für Mädchen sogar 83 Jahre und einen Monat. Das zeigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, für die Sterbefälle der Jahre 2012 bis 2014 ausgewertet wurden.

Bundesbürger werden immer älter

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag weiter mitteilt, hat sich die Lebenserwartung Neugeborener in den letzten zehn Jahren damit bei den Jungen um 27 Monate, bei den Mädchen um 17 Monate im Vergleich zur Sterbetafel 2002/2004 erhöht.

Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung weiter angestiegen. Laut der Sterbetafel 2012/14 beläuft sich die durchschnittliche noch verbleibende Lebenserwartung von 65jährigen Männern auf 17 Jahre und 8 Monate, von 65jährigen Frauen gar auf weitere 21 Lebensjahre. Die Bundesbürger werden immer älter!

Herausforderung für die Altersvorsorge

So positiv das steigende Lebensalter auch zu bewerten ist, so bedeutet es zugleich finanzielle Herausforderungen. Um den Lebensabend auskömmlich zu gestalten, müssen die Bürger länger von ihrer Altersrente leben – und dem Geld, das sie zusätzlich privat angelegt haben. 2014 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) bei 17,3 Jahren für Männer und sogar 20,8 Jahren für Frauen.

Deshalb empfiehlt es sich, möglichst zeitig mit der Altersvorsorge anzufangen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, abhängig von Vorlieben und Risikobereitschaft: Sei es eine private Rentenversicherung, das Investment in Aktienfonds, der Erwerb einer Immobilie oder eine andere Vorsorgeform. Wer seine Altersvorsorge aus verschiedenen Quellen speist, mindert auch sein Risiko.

Immer mehr bedürftige Rentner

Abzuraten ist aber davon, gänzlich auf Altersvorsorge zu verzichten. Aktuell sind über 500.000 Senioren auf zusätzliche Grundsicherung angewiesen, weil die Rente zum Leben nicht reicht. Die Zahl der bedürftigen Ruheständler ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen, wie das Statistische Bundesamt zu berichten weiß. Wer zeitig mit der Altersvorsorge anfängt, muss weniger zurücklegen!