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Die Lebenserwartung in Deutschland ist nahezu unverändert. Für neugeborene Mädchen liegt diese aktuell bei 83,38 Jahren und für neugeborene Jungen bei 78,54 Jahren. Am kürzesten leben in Sachsen-Anhalt geborene Jungen. Sie sterben laut Statistik mit 76,18 Jahren, in Baden-Württemberg werden die jungen Jungen statistisch mehr als drei Jahre älter.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat neue Sterbetafeln veröffentlicht. Darin enthalten sind Zahlen, welches Lebensalter in den Jahren 2019-2021 neugeborene Menschen erreichen. Demnach erreichten in diesem Zeitraum neugeborene Jungen ein durchschnittliches Alter von 78,54 Jahren. Neugeborene Mädchen leben fast fünf Jahre länger und erreichen ein Alter von 83,38 Jahren.

Im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel 2018/2020 hat sich die Lebenserwartung nur leicht nach unten verändert. Für Mädchen sei die Lebenserwartung um etwa 0,02 Jahre gefallen. Bei den Jungen war der Abrieb mit 0,10 Jahren etwas höher. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre hatte sich die Lebenserwartung um 0,1 Jahr verlängert. Insgesamt sei ein langsamerer Anstieg der Lebenserwartung zu beobachten. Denn bis zur Sterbetafel 2006/2008 hatte die Lebenserwartung Neugeborener jahrzehntelang im jährlichen Durchschnitt noch um rund 0,2 Jahre bei den Mädchen und um etwa 0,3 Jahre bei den Jungen zugenommen. Hauptgrund für die nahezu stagnierende Entwicklung seien die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen im Zuge der Corona-Pandemie.

Nach Bundesländern sortiert, erreichen Neugeborene in Baden-Württemberg die höchste Lebenserwartung. Während Jungen hier im Schnitt mit 79,81 Jahre sterben, leben Mädchen 84,26 Jahre. Die niedrigsten Werte wiesen mit 76,18 Jahren Jungen in Sachsen-Anhalt und mit 82,30 Jahren Mädchen im Saarland auf.

In den meisten anderen Bundesländern haben sich – wie auf Bundesebene – nur sehr geringe Änderungen ergeben. Auffällig war die Entwicklung auch in diesem Jahr Sachsen: Im Vergleich zur vorangegangen Sterbetafel 2018/2020 ist die Lebenserwartung dort im Zeitraum 2019/2021 bei beiden Geschlechtern spürbar zurückgegangen. Für neugeborene Mädchen von 83,83 auf 83,61 Jahre, für neugeborene Jungen von 77,85 auf 77,41 Jahre. Sachsen war schon in der vorherigen Statistik gezeichnet. Zum Jahresende 2020 war der Freistaat von der Corona-Pandemie durch eine hohe Sterblichkeit besonders stark betroffen. Dies setzte sich in 2021 fort. Einen klaren Anstieg gab es bei den Mädchen in Bremen von 82,57 auf 82,79 Jahre.

Die Differenz in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern zugunsten der Frauen ist mit 6,17 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern am größten und in Hessen mit 4,41 Jahren am geringsten. Im Schnitt liegt die Differenz in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern aktuell noch bei 4,84 Jahren. Um die Jahrtausendwende belief sie sich noch auf 6,0 Jahre.

Auch für ältere Menschen habe sich die Lebenserwartung relativ stabil gezeigt. Nach der aktuellen Sterbetafel belaufe sich beispielsweise die sogenannte fernere Lebenserwartung von 65-jährigen Männern mittlerweile auf 17,8 Jahre. Für 65-jährige Frauen würden sich statistisch 21,1 weitere Lebensjahre ergeben.

Rentendauer und Lebenserwartung haben eins gemeinsam: Sie werden unterschätzt. Das kann für die Altersvorsorge fatale Folgen haben.

Wer für das Alter vorsorgen will, sollte ungefähr einschätzen können, wie hoch die eigene Lebenserwartung und die Rentenbezugsdauer sein könnten. Andernfalls läuft man Gefahr, dass ‚zum Ende des Geldes noch Leben übrig ist‘.

Doch die Einschätzung ihrer Lebenserwartung fällt Deutschen schwer. Viele Deutsche verknüpfen falsche Erwartungen mit dem Gedanken an ihren Ruhestand. Das zeigt eine aktuelle forsa-Umfrage. Befragt wurden ab 1964 Geborene, die nach aktuellem Stand alle mit 67 Jahren in Rente gehen würden. Im Schnitt schätzen die Befragten ihre Lebenserwartung auf 83,4 Jahre, woraus sich eine Rentendauer von 16,4 Jahren ergäbe. Statistisch können sie jedoch mit 87,5 Jahren rechnen – also gut vier Jahren mehr.

Frauen unterschätzen ihre Lebenserwartung um fast 6 Jahre

Jeder fünfte Befragte (19 Prozent) setzt seine Lebenserwartung und damit die Rentendauer um mehr als zehn Jahre zu niedrig an.
Werte man die Befragungsergebnisse nach Geschlechtern aus, zeigt sich, dass die Diskrepanz bei Frauen größer ist: Während sie ihre Lebenserwartung im Schnitt um 5,8 Jahren unterschätzen, liegen die Männer mit ihrer Prognose um durchschnittlich 2,8 Jahre darunter.

Falsche Orientierungspunkte

Bei der Frage nach der eigenen Lebenserwartung orientiert sich mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Deutschen am Alter der Großeltern, vier von zehn blicken auf die Eltern. Doch das blendet die steigende Lebenserwartung aus und den medizinischen Fortschritt aus. Experten gehen davon aus, dass jede Generation ungefähr fünf Jahre länger lebt als die vorangegangene. Darüber sollte im Beratungsgespräch zur Altersvorsorge dringend aufgeklärt werden.

Über die Studie:
Im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. hat forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine repräsentative Befragung zum Thema “Rentendauer” durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.004 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte erwachsene Personen der Geburtsjahrgänge 1964 und jünger befragt. Die Befragung wurde vom 11. bis 23. August 2021 mithilfe des online-repräsentativen Befragungspanels forsa.omninet durchgeführt.

Die Deutsche Rentenversicherung hat jüngste Zahlen zur Rente veröffentlicht. Auch wenn diese sich noch auf das Vor-Coronajahr 2019 beziehen, so zeigt sich: Das Geld muss im Ruhestand immer länger reichen. Und das, obwohl die Bürgerinnen und Bürger später in Rente gehen.

Der aktuelle Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung präsentiert seine “neuesten” Zahlen noch für das Jahr 2019. Und doch lassen sich daran mehrere Langzeittrends aufzeigen. Auf die Statistik aufmerksam macht aktuell die Deutsche Presse-Agentur (dpa-AFX).

Ein Trend: Die Deutschen beziehen immer länger Rente, was auch mit der steigenden Lebenserwartung zusammenhängt. Demnach ist die Renten-Bezugsdauer in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2019 erhielten Männer im Schnitt 18,2 Jahre Rente, das ist binnen Zehn-Jahres-Frist ein Anstieg um 2,4 Jahre. Frauen bekommen sogar noch länger Rente: Bei ihnen kletterte die Bezugsdauer von 20,6 auf 21,7 Jahre. Zu bedenken ist: Hierbei sind neben Altersrenten auch die Renten wegen Erwerbsminderung eingerechnet.

Dass die Bezugsdauer steigt, resultiert aber nicht daraus, dass die Bürgerinnen und Bürger auch zeitiger in Rente gehen würden. Im Gegenteil: Auch hier ist ein Trend nach oben zu beobachten. 2019 gingen Frauen im Schnitt mit 64,5 Jahren in den Alters-Ruhestand: 14 Monate später als zehn Jahre zuvor (63,3 Jahre). Das hat aber auch mit statistischen Sondereffekten zu tun: Dank der Mütterrente hatten erstmals viele Frauen einen Anspruch, die zuvor bei der gesetzlichen Rente leer ausgingen. Bei Männern war der Anstieg nicht ganz so deutlich: Hier kletterte das Durchschnittsalter bei Rentenbeginn von 63,8 auf 64 Jahre.

Das Geld muss im Alter länger reichen!

Die schöne Botschaft ist: Tatsächlich können sich die Deutschen auf ein immer längeres Leben freuen. Frauen können bis 2030 im Schnitt auf drei zusätzliche Lebensjahre hoffen, Männer gar auf vier, so prognostiziert das “Statistische Bundesamt”. Wer im Jahr 2017 geboren wurde, dem wird bereits eine durchschnittliche Lebenserwartung von 92,9 (Frauen) bzw. 89,8 (Männer) in Aussicht gestellt. Ursache hierfür sind unter anderem der medizinische Fortschritt, bessere Arbeitsbedingungen sowie eine gesündere Lebensweise der Bevölkerung.

Das bringt aber auch besondere Herausforderungen für die Planung des Lebensabends mit sich. Das Geld muss nämlich schlicht auch länger reichen, wenn man in den Ruhestand gewechselt ist. Die gesetzliche Rente wird hier für viele Seniorinnen und Senioren allein nicht genug sein – zumindest, sofern man seinen Lebensstandard aufrecht erhalten will.

Die längere Lebenserwartung sollte man folglich auch mit Blick auf die private und betriebliche Altersvorsorge berücksichtigen. Kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen sind eine populäre Möglichkeit, das Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Aber auch, wer mit Aktien, Fonds, ETFs oder Immobilien vorsorgen will, darf nicht vernachlässigen, dass das Geld länger reichen muss. Ein Tipp: Je zeitiger man mit der Altersvorsorge beginnt, desto mehr kann auch angespart werden. Hier können auch Eltern bereits beginnen, den Grundstock für ihre Kinder zu legen. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

Die Lebenserwartung Neugeborener hat sich in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als verdoppelt, zeigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes. Welche Ursachen und Folgen diese Entwicklung hat.

Ein 65-jähriger Mann lebte 1871/1881 im Durchschnitt noch 9,6 Jahre. 2017/2019 bescheinigt die Statistik einem 65-Jährigen noch durchschnittlich 17,9 Lebensjahre. Noch stärker ist der Unterschied bei Frauen ausgeprägt: Lag der Wert für den Zeitraum 1871/1881 bei 10 Jahren, so konnten 65-jährige Frauen 2017/2019 noch durch­schnittlich 21,1 weiteren Lebens­jahren entgegen­sehen.

Als mögliche Gründe für diesen Anstieg der Lebenserwartung nennt das Statistische Bundesamt:

  • medizinischen Fortschritt
  • Hygiene
  • Ernährung und Wohnsituation
  • verbesserte Arbeitsbedingungen und gestiegenen Wohlstand

Interessant ist dieser Vergleich über einen langen Zeitraum hinweg vor allem aus zwei Gründen. Zum einen stammt das in Deutschland angewandte Umlagesystem der Deutschen Rentenversicherung im Wesentlichen aus dieser Zeit. Dessen Grundsatz: Mit den heutigen Beiträgen werden die laufenden Rentenzahlungen finanziert.

Dieses System kommt allerdings in Schieflage, wenn immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentenempfänger finanzieren. Will man das System retten, müssten die Beiträge steigen oder die Leistungen sinken – vereinfacht gesagt. Auch die Idee, weitere Einkommensarten beitragspflichtig werden zu lassen, würde das System stützen.

Auf derartige grundlegende Reformen zu warten, ist sicherlich nur die zweitbeste Lösung. Sicherer ist die private zusätzliche Altersvorsorge. Im Gespräch mit einem versierten Berater sollten die individuellen Vor- und Nachteile abgeklärt werden.

Das Wort “Sterbetafel” ist nicht gerade geeignet, angenehme Assoziationen zu wecken. Und doch bezeichnet es ein wichtiges Instrument, um die Lebenserwartung eines bestimmten Jahrgangs der deutschen Bevölkerung zu beurteilen. Nun veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) eine neue Ausgabe dieser Tafeln – darin enthalten sind Zahlen zur Lebenserwartung neugeborener Menschen des Jahrgangs 2016-2018. Und obwohl ein nur leichter Anstieg errechnet wurde gegenüber dem vorausgehenden Jahrgang von etwa 0,1 Lebensjahren, bedeuten die aktuellen Zahlen einen neuen Rekord.

Lebenserwartung: Neuer Rekord erreicht

Demnach erreichten neugeborene Jungen des Jahrgangs 2016-2018 ein durchschnittliches Lebensalter von 78,5 Jahren. Neugeborene Mädchen leben fast fünf Jahre länger und erreichen ein Alter von 83,3 Jahren. Die Bevölkerung wird also stetig älter. Das wird deutlich, zieht man die Lebenserwartung früherer Jahrgänge vergleichend heran: Für den Jahrgang 1991/1993 war noch eine Lebenserwartung von 72,47 Jahren für Männer angegeben. Und für Frauen dieses Jahrgangs errechnete man 79,01 Jahre.

Bevölkerungsanteil der Menschen im hohen Alter wird wachsen

Rund fünf Jahre länger also als vor 25 Jahren leben heutzutage durchschnittlich männliche Neugeborene, etwas mehr als vier Jahre länger als vor 25 Jahren weibliche Neugeborene. Doch nicht nur für Neugeborene trifft eine längere Lebenserwartung zu. Denn auch ältere Jahrgänge profitieren immer mehr vom medizinischen Fortschritt. Das zeigt aktuell die jüngste Bevölkerungsvorausberechnung, die ebenfalls diesjährig durch das Statistische Bundesamt veröffentlicht wurde. Diese legte dar:

Die Zahl der Menschen im Alter ab 80 Jahren wird von 5,4 Millionen im Jahr 2018 bereits bis 2022 auf 6,2 Millionen steigen. Für das Jahr 2050 werden sogar 8,9 bis 10,5 Millionen Menschen im Alter über 80 Jahren erwartet. Der Anteil hochbetagter Männer und Frauen an der Gesamtbevölkerung nimmt also zu.

Private Altersvorsorge: Muss für länger reichen

Durch den stetigen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung und durch medizinischen Fortschritt können sich immer mehr Menschen über ein langes Leben freuen. Jedoch sollte das längere Leben auch bei der Vorsorgeplanung berücksichtigt werden. Denn wer länger lebt, muss auch für mehr Jahre vorsorgen. Private Altersvorsorge – etwa durch klassische oder fondsgebundene private Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen – wird also wichtiger denn je.

Das triff auch deshalb zu, weil die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung (GRV) unter dem demografischen Wandel ächzt, wodurch die Rentenleistungen der gesetzlichen Rente sinken werden. So ergab eine Studie im Auftrag des Dachverbands der Versicherer (GDV): Der Altersvorsorge-Bedarf für jüngere Generationen steigt drastisch, immer größere Vorsorgelücken drohen.

Laut diesen Berechnungen der Versicherer wird bereits der Jahrgang 1990 eine Rente von 41,9 Prozent des früheren Durchschnittslohns zu beklagen haben. Empfohlen zum Stopfen der Vorsorgelücke werden aber 55 Prozent des Einkommens – nicht vom Durchschnittslohn, sondern vom tatsächlichen Lohn einer Person vor Eintritt des Rentenalters. Die drohende Lücke für eine längere Lebenszeit sollte dringender Grund sein, sich über zusätzliche Möglichkeiten der Altersvorsorge beraten zu lassen.

Auch private Pflegeversicherung: Zunehmend ein Muss

Aber auch über eine private Pflegezusatzversicherung sollte man sich aufgrund einer steigenden Lebenserwartung dringend informieren. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung ist keine Vollkaskoversicherung – bei stationärer Pflege drohen durch die zu leistenden Eigenanteile hohe Kosten für die Pflegebedürftigen. Aufgrund des so genannten “Elternunterhalts” können sogar die leiblichen Kinder mit hohen Beträgen für diese Kosten herangezogen werden.

Mit zunehmender Hochaltrigkeit steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit, einmal auf Pflege angewiesen zu sein. Deswegen sollte die Veröffentlichung der jüngsten Destatis-Zahlen nicht nur Grund zur Freude über die zunehmende Lebenserwartung der Menschen sein. Sondern sie sollten auch ein Grund sein, sich zur privaten Vorsorge beraten zu lassen.

Die Deutschen leben im Schnitt immer länger, wie heute veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Eine Herausforderung auch für die Altersvorsorge!

Die Deutschen können sich über eine immer höhere Lebenserwartung freuen. Das zeigen die aktualisierten Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes. Ein Junge, der in der Zeitspanne von 2014 bis 2016 geboren wurde, erreicht demnach im Schnitt ein Alter von 78 Jahren und vier Monaten. Mädchen leben sogar satte fünf Jahre länger und werden 83,2 Monate alt. Damit ist die Lebenserwartung im Vergleich zur letzten Alterskohorte (2013-15) um circa zwei Monate gestiegen.

Dabei zeigen sich aber regional große Unterschiede. Die höchste Lebenserwartung besteht demnach in Baden-Württemberg und Bayern: Jungen werden hier im Schnitt 79 Jahre und sechs Monate alt, Mädchen 84 Jahre. Dem entgegen ist die Lebenserwartung der Jungen in Sachsen-Anhalt mehr als drei Jahre niedriger: sie werden im Schnitt 76 Jahre und vier Monate. Schlusslicht bei dem Lebensalter der Mädchen ist das Saarland mit 82 Jahren und drei Monaten.

Bei der Statistik handelt es sich um sogenannte Periodensterbetafeln, die eine Art Momentaufnahme der Lebenserwartung darstellen. Hierfür werden alle zwei Jahre Daten zu den Verstorbenen mit der jeweiligen Bevölkerung nach Einzelaltersjahren abgeglichen.

Wie stark die Lebenserwartung der Menschen angestiegen ist, zeigt sich im historischen Vergleich. Die erste Sterbetafel wurden demnach anhand der Jahrgänge von 1871 bis 1881 erhoben. Damals wurden Männer im Schnitt nur 35,6 Jahre alt und Frauen 38,5 Jahre: die Lebenserwartung hat sich also mehr als verdoppelt. Ursache für die steigende Langlebigkeit sind unter anderem eine bessere Gesundheitsversorgung, Ernährung und Wohnsituation.

Auch bei der Altersversorgung berücksichtigen!

Eine Herausforderung ist die steigende Lebenserwartung mit Blick auf die eigene Altersvorsorge. Die Bezugsdauer für die Altersrente steigt nämlich ebenfalls stark an. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer lag im Jahr 2016 bei 17,6 Jahren für Männer und sogar 21,6 Jahren für Frauen, so berichtet die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Neuere Zahlen liegen aktuell nicht vor. Eingerechnet sind hierbei neben der Altersrente auch Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit.

Wer dann auf zusätzliches Einkommen angewiesen ist, um einen auskömmlichen Lebensabend zu haben, muss einen immer längeren Zeitraum abdecken. Hierbei geht es um hohe Summen, die viele Menschen mit dem Sparstrumpf nicht bewältigen können. Schnell summiert sich der Mehrbedarf über die Jahre gerechnet auf einen sechsstelligen Betrag. Doch man kann etwas tun, um Altersarmut vorzubeugen. Das Langlebigkeitsrisiko lässt sich zum Beispiel mit einer privaten und/oder betrieblichen Rentenversicherung auffangen: Je nach Vertrag gewähren diese eine monatliche Zusatzrente bis zum Lebensende.

Dabei lohnt es sich, möglichst zeitig mit der Geldanlage anzufangen. Dann nämlich muss im Monatsschnitt weniger zurückgelegt werden. Nicht nur hat man einen längeren Zeitraum, um Vermögen fürs Alter anzusparen. Es wirkt auch der Zinseszins-Effekt: Jährlich erzielte Zinsen werden zum Jahresende dazu addiert, so dass letztendlich ein höherer Betrag da ist, der dann wiederum verzinst werden kann. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

Babies, die in diesem Jahr hierzulande geboren werden, haben eine höhere Lebenserwartung als alle Generationen zuvor. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt am Freitag veröffentlicht hat. Auch die Altersvorsorge muss folglich auf ein langes Leben ausgerichtet sein!

Wer heute zur Welt kommt, hat rein statistisch eine sehr hohe Lebenserwartung. Für neugeborene Jungen beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 78 Jahre und zwei Monate, für Mädchen sogar 83 Jahre und einen Monat. Das zeigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, für die Sterbefälle der Jahre 2012 bis 2014 ausgewertet wurden.

Bundesbürger werden immer älter

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag weiter mitteilt, hat sich die Lebenserwartung Neugeborener in den letzten zehn Jahren damit bei den Jungen um 27 Monate, bei den Mädchen um 17 Monate im Vergleich zur Sterbetafel 2002/2004 erhöht.

Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung weiter angestiegen. Laut der Sterbetafel 2012/14 beläuft sich die durchschnittliche noch verbleibende Lebenserwartung von 65jährigen Männern auf 17 Jahre und 8 Monate, von 65jährigen Frauen gar auf weitere 21 Lebensjahre. Die Bundesbürger werden immer älter!

Herausforderung für die Altersvorsorge

So positiv das steigende Lebensalter auch zu bewerten ist, so bedeutet es zugleich finanzielle Herausforderungen. Um den Lebensabend auskömmlich zu gestalten, müssen die Bürger länger von ihrer Altersrente leben – und dem Geld, das sie zusätzlich privat angelegt haben. 2014 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) bei 17,3 Jahren für Männer und sogar 20,8 Jahren für Frauen.

Deshalb empfiehlt es sich, möglichst zeitig mit der Altersvorsorge anzufangen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, abhängig von Vorlieben und Risikobereitschaft: Sei es eine private Rentenversicherung, das Investment in Aktienfonds, der Erwerb einer Immobilie oder eine andere Vorsorgeform. Wer seine Altersvorsorge aus verschiedenen Quellen speist, mindert auch sein Risiko.

Immer mehr bedürftige Rentner

Abzuraten ist aber davon, gänzlich auf Altersvorsorge zu verzichten. Aktuell sind über 500.000 Senioren auf zusätzliche Grundsicherung angewiesen, weil die Rente zum Leben nicht reicht. Die Zahl der bedürftigen Ruheständler ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen, wie das Statistische Bundesamt zu berichten weiß. Wer zeitig mit der Altersvorsorge anfängt, muss weniger zurücklegen!

Was ihre eigene Lebenserwartung betrifft, haben viele Bundesbürger noch immer falsche Vorstellungen. Darauf macht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer aktuellen Pressemitteilung aufmerksam. Der Versicherungs-Dachverband hat drei beliebte Rentenirrtümer zusammengetragen.

Wenn die Deutschen ihre Altersvorsorge planen, ist hierbei auch wichtig, dass sie eine realistische Einschätzung ihrer Lebenserwartung haben. Natürlich kann keiner wissen, wie alt er wird: Auch wenn sicher jedem ein langes und erfülltes Leben zu wünschen ist. Aber wenn ein zu niedriger Bedarf angenommen wird, drohen Altersarmut und Versorgungslücken!

Lebenserwartung wird zu niedrig eingeschätzt

Der GDV hat deshalb auf seiner Webseite die -aus seiner Sicht- „drei größten Irrtümer zur Lebenserwartung“ zusammengetragen. Fehleinschätzung Nummer Eins: Die Deutschen schätzen ihr zu erwartendes Lebensalter zu niedrig ein. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes Ipsos glauben vier von fünf Deutschen nicht, dass sie ihren 90. Geburtstag feiern werden.

Speziell Frauen, die im Schnitt eine etwas höhere Lebenserwartung als Männer haben, müssen aber mit einem derart hohen Alter rechnen. Schon jetzt erreicht beinahe jede zweite Frau ein Alter von 90 Jahren. Und weil die Lebenserwartung in der Regel steigt, können bei den heute 30jährigen schon 56 Prozent auf ihren 90. Geburtstag hoffen, wie Prognosen des Statistischen Bundesamtes nahelegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer ist rund 4 Jahre niedriger – bei 85 Jahren.

Der zweite Irrtum ergibt sich aus dem ersten. So glauben die Bundesbürger, dass sie maximal 15 Jahre lang von ihrer Altersrente leben werden, und richten darauf ihre Altersvorsorge aus. Dieser Wert ist auch deshalb zu niedrig, weil die Lebenserwartung aufgrund des medizinischen Fortschritts und einer bewussteren Lebensweise steigt. Im Jahr 1960 erhielten westdeutsche Neurentner im Schnitt knapp zehn Jahre rente. 2014 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer laut Rentenversicherung bei 17,3 Jahren für Männer und sogar 20,8 Jahren für Frauen.

Der dritte Irrtum: „Mit jedem Jahr, das ich älter werde, sinkt die mir verbleibende Lebenserwartung um ein Jahr.“ Das Gegenteil ist der Fall. Mit jedem Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, ein höheres Alter zu erreichen, weil zum Beispiel Unfallrisiken in den Jugendjahren höher liegen als im Alter.

Altersvorsorge sollte auf ein langes Leben ausgerichtet sein

Auch die Versicherer kalkulieren mit einer immer höheren Lebenserwartung, wenn sie etwa mögliche Rentenzahlungen vorausberechnen. Dies nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie ja gewährleisten müssen, aus den Beiträgen des Versichertenkollektivs die Garantien und Ansprüche der Anspruchsberechtigten zu bedienen. Dies sollte auch ein Vorbild für Sparer sein, die ein möglichst langes Leben für die Kalkulation ihrer Altersvorsorge zugrunde legen sollten. Schließlich wäre es ärgerlich, wenn man den Lebensherbst mit finanziellen Engpässen kämpfen muss. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!