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Wer Dritten einen Schaden zufügt, haftet dafür – mit seinem gesamten Vermögen. Doch immer mehr Deutsche halten eine Privathaftpflichtversicherung für verzichtbar.

Es lässt sich ein gefährlicher Trend beobachten: Der Anteil der Deutschen, die auf den PHV-Schutz verzichten, wächst. So ermittelte 2019 eine Stichprobe des Statistischen Bundesamtes noch 17 Prozent, die nicht über diesen Versicherungsschutz verfügen.
Daten der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) bestätigen den Trend: 2020 gaben noch 48,81 Millionen Deutsche an, selbst eine private Haftpflichtversicherung (ohne Kfz) zu besitzen oder in einem Haushalt zu leben, wo jemand anderes eine solche Versicherung besaß. 2021 sank dieser Wert auf 48,44 Millionen.

2022 zeigte eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24, dass 20 Prozent der Deutschen ganz auf eine Private Haftpflichtversicherung verzichten. Diese Umfrage wurde nun neu aufgelegt.

Zu Jahresbeginn ermittelte eine YouGov-Studie für einen Online-Vermittler, dass 20,2 Prozent der Deutschen angeben, nicht haftpflichtversichert zu sein; 5 Prozent wussten es nicht oder wollten keine Angaben machen.
Betrachtet man die Studien-Ergebnisse nach Altersgruppen, wird deutlich, dass insbesondere junge Menschen auf den Versicherungsschutz verzichten. So geben in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen nur 40 Prozent an, eine PHV zu besitzen. 34 Prozent der jungen Leute haben keine Privathaftpflicht und mehr als ein Viertel weiß es nicht.
Allerdings: Studierende und Auszubildende sind oft bis zum 25. Lebensjahr in der PHV der Eltern mitversichert
Bei den Befragten in der Altersgruppe 55+ geben 81 Prozent an, eine Privathaftpflichtversicherung zu haben. Nur 17 Prozent verzichten in dieser Altersgruppen darauf, haftpflichtversichert zu sein

Über die Studie:
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von Check24, an der 2.073 Personen zwischen dem 22.1. und 24.1.2024 teilnahmen. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Bei welchen Gelegenheiten greifen Deutsche auf ihre Rechtsschutzversicherung zurück? Das zeigt die Auswertung eines Rechtsschutzversicherers.

  • Vertrags-Rechtsschutz:
    Auseinandersetzungen wegen eines Kfz-Kaufvertrags, wegen des Vertrags mit dem Telefonanbieter oder wegen einer Urlaubsreise: Um sie ging es in mehr als jedem vierten Fall (26 Prozent).
  • Schadenersatz-Forderungen:
    18 Prozent der Fälle betreffen Schadenersatzansprüche – der zweithäufigste Grund. Dabei kann es beispielsweise um Streitigkeiten über die Höhe der Reparaturkosten nach einem Unfall gehen. Oder um die Höhe des Schmerzengeldes.
  • Arbeitsrecht:
    Auf dem dritten Platz folgt mit 13 Prozent aller Streitfälle das Arbeitsrecht. Abmahnung, betriebsbedingte Kündigungen oder Differenzen wegen Formulierungen im Arbeitszeugnis sind typische Themen.
  • Verkehrs-Rechtsschutz:
    Ordnungswidrigkeiten und Strafsachen im Straßenverkehr machen 13 Prozent der Fälle aus. Die Bandbreite der Streitfälle ist hier besonders groß: von Geschwindigkeitsübertretungen über Vorfahrtverstöße bis hin zu Ermittlungen nach einem schweren Verkehrsunfall.
  • Immobilien:
    Die Streitfälle bilden das gesamte Spektrum ab, das sich im Spannungsfeld zwischen Eigentümer, Mieter und Vermieter ereignen kann: Mieterhöhung, die Nebenkostenabrechnung, den Schimmel im Badezimmer oder die hohe Hecke auf dem Nachbargrundstück. Jede zehnte juristische Auseinandersetzung spielte sich in diesem Rechtsgebiet ab.

Die finanzielle Handlungsfähigkeit im Falle eines Unfalls oder einer schwerwiegenden Erkrankung ist bei der Mehrheit der deutschen Bevölkerung nur unzureichend abgesichert.

53 Prozent der erwachsenen Deutschen haben weder eine Unfall- noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Lediglich 8 Prozent der Deutschen verfügen über beide Absicherungen gleichzeitig. Weitere 9 Prozent haben ausschließlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung, während 23 Prozent lediglich eine Unfallversicherung abgeschlossen haben.

Die Ursache für diese mangelhafte Absicherung könnte in dem weit verbreiteten Irrglauben liegen, dass in solchen Situationen ausreichender staatlicher Schutz greift. Laut der Studie glauben 30 Prozent der Deutschen, dass der Staat für den Wegfall des laufenden Einkommens durch Unfall oder Krankheit eher gut bis sehr gut absichert. Diese Fehlannahme ist besonders unter den Jüngeren verbreitet, da 49 Prozent der 18- bis 24-Jährigen davon ausgehen. Bei der Generation 55+ sind es hingegen nur noch 22 Prozent. Zusätzlich sind 26 Prozent der Meinung, dass der Staat eher gut bis sehr gut für unvorhersehbare Kosten, wie zum Beispiel Wohnungsumbauten, aufkommt.

Über die Studie:
Die Daten wurden mittels repräsentativer Umfrage durch YouGov unter 2133 Personen ab 18 Jahren in Deutschland im Auftrag der Stuttgarter Lebensversicherung a.G. ermittelt.

Laut einer aktuellen Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind die durchschnittlichen Kosten für die Reparatur eines Elektroautos nach einem Unfall deutlich höher als die Reparaturkosten für herkömmliche Verbrennungsmotorfahrzeuge. Ein einzelner Schadensfall ist demnach um etwa ein Drittel teurer.

In der Debatte über die Kosten der Elektromobilität kommt die Versicherungswirtschaft in einer neuen Studie zu einem Ergebnis, das sie selbst als “alarmierend” bezeichnet. “Die Reparaturkosten von Elektroautos sind wesentlich höher. Im Durchschnitt liegen sie um 30 bis 35 Prozent über den Kosten vergleichbarer Verbrennungsmotorfahrzeuge”, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen unter Verweis auf die Studie.

Die Studie basiert auf einem Vergleich von 37 Modellpaaren, bei denen die Autohersteller sowohl Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als auch vergleichbare Elektroautos anbieten. Dies beinhaltet beispielsweise den Vergleich der Reparaturkosten eines VW E-Golf VII mit einem VW Golf VII 1,4 TSI. Es wurden auch Fahrzeuge verschiedener Hersteller miteinander verglichen, wie etwa das Tesla Model S Allrad und den BMW 540I XDrive.

Die Studie zeigt, dass Elektroautos zwar höhere Reparaturkosten pro Schadensfall verursachen – etwa 30 bis 35 Prozent -, aber es gibt auch Zahlen, die aus Sicht der Versicherer für die Elektromobilität sprechen. “In der Kfz-Haftpflichtversicherung – also bei Unfällen, bei denen andere durch das Auto geschädigt werden – verursachen Elektroautos im Durchschnitt fünf bis zehn Prozent weniger Unfälle als vergleichbare Verbrenner”, so Asmussen. Noch deutlicher ist der Vorteil der Elektroautos in der Vollkaskoversicherung, also bei Schäden am eigenen Auto. “Hier entstehen bei den Elektroautos im Schnitt sogar rund 20 Prozent weniger Schäden”, so der GDV-Funktionär.

Die Versicherungswirtschaft fordert Maßnahmen, um die Kosten zu reduzieren. Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technik, nennt vier Hauptgründe für die höheren Kosten bei Elektroautos. Dazu gehören teure Reparaturen an den Batterien, da oft unklar ist, wie viel Speicherkapazität nach einem Unfall noch vorhanden ist und wie sicher die Batterien sind, was gelegentlich zu einem vollständigen Austausch führt. Ein weiterer Grund sind Unsicherheiten bei Werkstätten und Reparaturbetrieben im Umgang mit Elektroautos nach einem Unfall, da sie schwer gelöscht werden können und oft in Tauchbädern und Löschcontainern aufbewahrt werden, was häufig zu Totalschäden führt. Hinzu kommen lange Standzeiten und hohe Stundensätze in den Werkstätten.

Die Versicherungswirtschaft appelliert an die Hersteller und Werkstätten, den hohen Kosten entgegenzuwirken. Heinz Gressel, Vorsitzender des GDV-Ausschusses Kraftfahrt, drängt darauf, dass Batterien bereits beim Design der Fahrzeuge so gut wie möglich vor Schäden durch Unfälle geschützt werden sollen. Gleichzeitig sollten Werkstätten und Gutachtern aussagekräftige Diagnosedaten zum Zustand der Batterie nach einem Unfall zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollten wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Anleitungen für die Reparatur und/oder den teilweisen Austausch beschädigter Batterien verfügbar sein. Es sollten auch präzise Richtlinien für den Umgang mit stark beschädigten Elektroautos entwickelt und Werkstätten, Abschleppdienste und Feuerwehren entsprechend geschult werden.

Die Zahl der versicherten Autodiebstähle ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen. So wurden im Jahr 2022 genau 12.277 kaskoversicherte PKW entwendet – das sind rund 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im vergangenen Jahr hatte die Zahl der gestohlenen Fahrzeuge noch bei 9.805 PKW gelegen. Das geht aus Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

Seit Beginn der Diebstahlstatistik haben sich die Werte aber grundlegend verringert. Zum Vergleich: Mitte der 1990er-Jahre registrierten die Versicherer noch rund 100.000 Diebstähle pro Jahr.

Der wirtschaftliche Schaden bleibt aber nach wie vor hoch. Pro Diebstahl mussten die Versicherten im Schnitt 20.300 Euro ersetzen. Insgesamt verursachten Autodiebe 2022 damit einen wirtschaftlichen Schaden von fast 250 Millionen Euro.

Hinsichtlich der Frage, welche Autos bevorzugt entwendet werden, zeigt sich ein deutlicher Trend: SUV sind bei den Kriminellen besonders gefragt. Die Liste führt die vierte Generation des Jeep Grand Cherokee an. Unter den zehn am häufigsten geklauten Modellreihen finden sich unter anderem zwei Range Rover-Modelle sowie Varianten des Lexus NX und des Toyota Land Cruisers.

Beim Diebstahl von Autoteilen ist laut GDV ein Anstieg von etwa 15 Prozent zu verzeichnen. Demnach wurden aus über 61.000 kaskoversicherten Autos fest eingebaute Teile gestohlen. Zu den beliebten Autoteilen der Diebe gehören Bordcomputer, Lenkräder oder Airbags. In Summe zahlten die Kfz-Versicherer allein für diese Form der Kriminalität weitere rund 114 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wenn Rehe und Wildschweine am Wegesrand stehen, freut sich der Mensch. Allerdings nur so lange, bis das Tier vor das Auto rennt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat am Mittwoch die Schadensbilanz der Kfz-Versicherer für Wildunfälle des Jahres 2022 veröffentlicht. Und diese ist auf einen Rekordwert gestiegen.

Noch nie waren die Zusammenstöße zwischen Autos und Wildtieren so teuer, wie im vergangenen Jahr. Rein rechnerisch kam es täglich zu über 700 Wildunfällen in Deutschland. Das sind in Summe rund 265.000 Unfälle pro Jahr, die an die Versicherer gemeldet wurden.

Das geht auch richtig ins Geld. Laut GDV mussten die Versicherer 2022 rund 950 Millionen Euro allein dafür aufbringen, dass ein PKW mit Wildtieren zusammenstieß. Pro Unfall sind das im Schnitt 3.600 Euro. Im Jahr davor lag der Wert noch bei durchschnittlich 3.300 Euro. “Für diesen Anstieg gibt es zwei Gründe: Die Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen, sind deutlich teurer geworden – und die Kfz-Werkstätten verlangen höhere Stundensätze”, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Haarwild – oder ein anderes “wildes” Tier?

Schäden mit sogenanntem Haarwild wie Rehe oder Hirsche begleicht die Kfz-Teilkaskoversicherung. Allerdings müssen hierfür bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss sich das Auto in Bewegung befunden haben, zum anderen muss vom Tier eine “typische Gefahr” ausgehen. Das heißt, wenn das Tier beim Zusammenstoß bereits tot war, weil ein vorheriges Auto es schon verletzt hatte, kann die Versicherung unter Umständen die Zahlung verweigern (OLG München, Az: 10 U 4630/85). Zum Haarwild nach dem Jagdgesetz zählen auch Wild­schweine, Füchse, Hasen oder Marder.

Dennoch lohnt es sich, auch über den Abschluss eines Vollkasko-Vertrages nachzudenken. Denn nicht immer ist es ein wilder Waldbewohner, der vors Auto läuft. Auch eine ausgebrochene Kuh, ein Hund oder ein großer Vogel können enormen Schaden verursachen, wenn sie im falschen Moment die Straße kreuzen. Hier ist man mit einem Vollkasko-Vertrag in der Regel auf der sicheren Seite. Auch manche Teilkasko-Versicherer haben ihre Leistungen entsprechend erweitert, aber nur, wenn das entsprechend in den Vertragsbedingungen steht. Grundsätzlich gilt: Immer im Kfz-Versicherungsvertrag nachlesen, für welche Unfälle mit Tieren der Versicherer zahlt!

Kfz-Versicherung in Deutschland: Sind Wechselgedanken auf dem Vormarsch? Eine Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Autofahrer bleibt ihrer Kfz-Versicherung treu, aber diejenigen, die wechseln wollen, setzen ihren Wechselentschluss oft in die Tat um.

Laut einer aktuellen Umfrage des ADAC denken in Deutschland derzeit fast die Hälfte der Autofahrer über einen Wechsel ihrer Kfz-Versicherung nach. Konkret sind es derzeit 46 Prozent aller Autofahrer, die offen für einen Wechsel sind, während 51 Prozent angeben, dies nicht in Erwägung zu ziehen. Im Vorjahr waren noch 55 Prozent fest davon überzeugt, ihrer Versicherung treu zu bleiben.

Die Überprüfung und der Wechsel von Autoversicherungen sind besonders in den letzten Monaten des Jahres häufig. Dies liegt daran, dass das Versicherungsjahr für die meisten Autofahrer am 31. Dezember endet, und Kündigungen bis spätestens zum Stichtag am 30. November eingereicht werden müssen.

In der Umfrage des ADAC denken 38 Prozent der Autofahrer darüber nach, ihre Kfz-Versicherung zu wechseln, während bereits 8 Prozent diesen Schritt unternommen haben. Die Bereitschaft, die Versicherung zu wechseln, hängt auch stark vom Alter der Autofahrer ab. Besonders in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen ist die Wechselbereitschaft ausgeprägt. Hier sind fast zwei von drei Befragten offen für einen Wechsel, wobei 50 Prozent darüber nachdenken und 12 Prozent sich bereits entschieden haben. Bei den Autofahrern über 60 Jahren hingegen bleiben 67 Prozent ihrer bestehenden Versicherung treu.

Die Umfrage liefert auch Einblicke in die tatsächlichen Wechselgewohnheiten der Autofahrer in der Vergangenheit. Ein Drittel der Befragten hat bereits mehrfach (29 Prozent) oder sogar sehr oft (5 Prozent) ihre Kfz-Versicherung gewechselt. Allerdings geben die meisten Autofahrer (44 Prozent) an, selten zu wechseln. 21 Prozent haben bisher noch nie eine andere Versicherung gewählt.

Die Umfrage enthüllt auch die Präferenzen der Autofahrer bezüglich ihrer Kfz-Versicherung. Für die Hälfte (50 Prozent) sind Leistungen und Service wichtiger, während 27 Prozent den Preis in den Vordergrund stellen. 22 Prozent konnten sich in dieser Frage nicht entscheiden.

Besonders preisbewusst sind junge Autofahrer, obwohl auch in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen 40 Prozent den Leistungen und dem Service den Vorzug geben, während 30 Prozent den Preis als wichtiger erachten.

Obwohl die Wechselbereitschaft vergleichsweise hoch ist, möchten die meisten Befragten ihrer Kfz-Versicherung treu bleiben, wahrscheinlich aufgrund der insgesamt positiven Bewertungen der Kfz-Versicherer durch ihre Kunden. 90 Prozent sind mit dem Leistungsumfang ihrer Versicherung zufrieden oder sehr zufrieden, 83 Prozent mit dem Kundenservice und immerhin noch 75 Prozent mit dem Preis. Besonders zufrieden sind die Kfz-Versicherer bei Autofahrern zwischen 50 und 59 Jahren. In dieser Altersgruppe sind 94 Prozent mit dem Leistungsumfang, 86 Prozent mit dem Kundenservice und 85 Prozent mit dem Preis zufrieden oder sehr zufrieden.

Welche Rechtsrisiken im Privatbereich besonders häufig dazu führen, dass eine Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen wird, zeigt die Leistungsfall-Auswertung eines großen Rechtsschutz-Versicherers.

Ein großer Rechtsschutzversicherer wertet regelmäßig die eigenen Leistungsfälle aus, um festzustellen, welche Rechtsrisiken besonders häufig zum Einsatz der Rechtsschutzversicherung führen. Für das Jahr 2022 wurden 250.000 Leistungsfälle analysiert. Auf welche Rechtsgebiete die meisten Streitigkeiten entfielen, zeigt die folgende Liste.

Streitigkeiten rund um Wohnen und Immobilien

34.700 Leistungsfälle sind dem Bereich ‚Wohnen und Immobilien‘ zuzurechnen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Fallzahl nahezu stabil (34.147). Die Streitfälle bilden das gesamte Spektrum ab, das sich im Spannungsfeld zwischen Eigentümer, Mieter und Vermieter ereignen kann: Vom Streit um verspätete Mietzahlungen, überwuchernden Hecken bis hin zur nächtlichen Ruhestörung.

Konflikte am Arbeitsplatz

Rechtsstreitigkeiten aus dem Arbeitsrecht bilden das viertgrößte Rechtsrisiko für Privatkunden. Über 39.000 Fälle übernahm der Versicherer 2022 für seine Kunden. Im Vorjahr waren es 39.211.

Schadenersatz-Forderungen

Schadenersatzforderungen nehmen den dritten Platz unter den größten Rechtsrisiken für Privatkunden ein. Fast 43.000 Leistungsfälle übernahm der Rechtsschutzversicherer im Jahr 2022 in diesem Bereich. 2021 waren es noch 41.424.

Verkehrs-Rechtsschutz

Jahrelang stellten Konflikte im Straßenverkehr das größte Rechtsrisiko für Privatkunden dar. Das änderte sich auch durch Corona-Pandemie. Wie 2021 waren es etwa 60.000 Fälle, die der Versicherer für seine Kunden übernahm.

Vertrags-Rechtsschutz

Konflikte um Verträge bleiben die wichtigste Ursache für Rechtsstreitigkeiten von Privatkunden. Wurden 2021 noch knapp 69.000 Leistungsfälle bearbeitet, waren es 2022 knapp 73.000.

Die Privathaftpflichtversicherung ist ein unverzichtbarer Begleiter, wenn es um den Schutz vor finanziellen Risiken durch Sachschäden geht. Doch welche Sachschäden werden tatsächlich von dieser Versicherung abgedeckt? Gibt es Einschränkungen bei der Schadensdeckung? Und wie sieht es mit der Abdeckung von Sachschäden im Ausland aus?

Frage 1: Welche Arten von Sachschäden können durch eine Privathaftpflichtversicherung abgedeckt werden?

Die Privathaftpflichtversicherung springt ein, wenn Versicherungsnehmer versehentlich Dritten Schäden zufügen. Hierzu gehören eine Vielzahl von Sachschäden, darunter Schäden an fremdem Eigentum, sei es ein zerbrochenes Fenster, eine beschädigte Einrichtung oder ein versehentlich umgestoßener teurer Gegenstand. Ebenso sind Personen- und Vermögensschäden abgedeckt, wenn diese in Verbindung mit Sachschäden entstehen. Zum Beispiel, wenn jemand aufgrund eines Sturzes durch einen heruntergefallenen Gegenstand verletzt wird. Die Privathaftpflichtversicherung kann somit erhebliche finanzielle Belastungen abmildern.

Frage 2: Gibt es bestimmte Grenzen für die Schadensdeckung von Sachschäden durch eine Privathaftpflichtversicherung?

Ja, jede Privathaftpflichtversicherung hat eine festgelegte Versicherungssumme. Diese Summe bestimmt das maximale finanzielle Engagement der Versicherung im Falle von Schadensereignissen. Diese Versicherungssumme bewegt sich üblicherweise im Millionenbereich, um ausreichende Deckung zu gewährleisten. Dennoch ist es ratsam, die Deckungssumme auf die individuellen Bedürfnisse und Risiken anzupassen. Es ist ebenfalls wichtig zu beachten, dass es je nach Versicherer auch Begrenzungen für bestimmte Schadensarten geben kann, beispielsweise für grob fahrlässig verursachte Schäden.

Frage 3: Kann eine Privathaftpflichtversicherung auch gedeckte Sachschäden abdecken, die im Ausland verursacht wurden?

Ja, viele Privathaftpflichtversicherungen bieten auch Schutz für Schäden, die im Ausland verursacht werden. Ein solcher Schutz ist insbesondere für Reisende von Bedeutung, da Unfälle oder Missgeschicke überall passieren können. Es ist jedoch essentiell, die Versicherungsbedingungen genauestens zu überprüfen. Nicht alle Policen gewähren automatisch weltweite Abdeckung. Es kann Länderbeschränkungen oder maximale Aufenthaltsdauern im Ausland geben, die zu beachten sind.

Die Privathaftpflichtversicherung bleibt somit eine grundlegende Absicherung gegen die finanziellen Risiken von Sachschäden. Um jedoch den optimalen Schutz zu gewährleisten, ist eine individuelle Anpassung der Versicherungssumme und eine genaue Prüfung der Auslandsabdeckung empfehlenswert.

Weniger als die Hälfte der Familien in Deutschland hat eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag eines Versicherers. Besonders niedrig ist die Absicherung bei Kinderlosen: Dabei kann es sogar teurer werden, wenn man mit einem entsprechenden Schutz bis nach der Familiengründung wartet.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) sichert Einkommen aus der Hauptbeschäftigung eines Versicherungsnehmers ab. Und ist demnach ein wichtiger Schutz, wenn die Arbeitskraft verloren geht bzw. man seinen zuletzt ausgeübten Beruf durch Krankheit oder Körperverletzung dauerhaft nicht mehr ausüben kann.

Das Risiko einer Berufsunfähigkeit ist hoch, die Absicherung niedrig

Etwa jeder vierte Erwerbstätige scheidet wenigstens einmal vorzeitig aus seinem Job aus, so zeigen Statistiken der Rentenversicherung und der Versicherungswirtschaft. Das Risiko ist also keinesfalls gering: Und oft damit verbunden, dass nicht nur der oder die Betroffene in Armut rutscht, sondern auch die Familie. Speziell, wenn der Hauptverdiener bzw. die Hauptverdienerin in einer Familie ausfällt, ist das Armutsrisiko hoch, wie zum Beispiel Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Demnach ist der dauerhafte Wegfall der Arbeit einer der wichtigsten Gründe, weshalb Menschen sich verschulden.

Dennoch haben lediglich 43 Prozent der Familien und 47 Prozent der Familien mit Kindern eine entsprechende Vorsorge getroffen. Bei kinderlosen Paaren liegt der Anteil sogar nur bei 39 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts Mentefactum im Auftrag der R+V Versicherung.

Als Hauptgründe für den Verzicht auf eine BU-Absicherung nannten die Befragten die vermeintlich hohen Kosten (genannt von 48 Prozent der Befragten), der Glaube, nicht berufsunfähig zu werden (25 Prozent) und fehlende Information (18 Prozent). Die Angst vor Berufsunfähigkeit war bei Familien mit Kindern etwas ausgeprägter (38 Prozent) im Vergleich zu kinderlosen Haushalten (26 Prozent).

Auch bei den vermuteten Ursachen für eine Berufsunfähigkeit lagen die Befragten oft daneben. Das Risiko, aufgrund eines Unfalls berufsunfähig zu werden, schätzten 54 Prozent der Befragten als gleich hoch ein wie das Risiko, aufgrund einer psychischen Krankheit dauerhaft aus dem Berufsleben auszuscheiden. Tatsächlich aber sind psychische Erkrankungen laut Branchenverband GDV mit mehr als 30 Prozent der neu bewilligten BU-Renten Hauptursache, während nur acht Prozent der neuen Berufsunfähigen aufgrund eines Unfalls aufgeben müssen.

Das Risiko einer Berufsunfähigkeit wird folglich von vielen Deutschen noch immer unterschätzt. Und es empfiehlt sich auch nicht, den Abschluss eines entsprechenden Schutzes aufzuschieben, bis das erste Kind da ist. Denn die zu zahlende Prämie ist bei privaten Berufsunfähigkeits-Policen auch abhängig vom Lebensalter und den Vorerkrankungen einer Person. Entsprechend lohnt sich ein zeitiger Abschluss. Für die Umfrage hat Mentefactum im März 2023 1.005 berufstätige Männer und Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren befragt, die in Partnerschaften leben.