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Lebensplanung ist auch Finanzplanung. Denn nur, wer seine Finanzen im Blick hat, kann auch Vermögen aufbauen zur Verwirklichung von Zielen oder zur Absicherung der Familie. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein persönlicher Finanzplan, der bisher noch zu wenig als Instrument genutzt wird.

Ein Finanzplan ermöglicht vorausschauendes Wirtschaften. Kann man sich doch zunächst Übersicht über das Geld verschaffen, das man überhaupt zur Verfügung hat. Einkommen, aber auch Ausgaben und laufende Kosten werden in dem Finanzplan verzeichnet. Er kann aber auch Ausgaben optimieren für den Vermögensaufbau.

Empfohlen ist eine fixe Budgetplanung nach Jahr, Monat und Woche inkl. Spar- und Investitionsbudget. Empfohlen ist auch, sich feste Regeln zu geben, zu denen man bestimmte Ausgaben tätigt – ein Budget zum Beispiel für Luxusausgaben. App, Exel-Tabelle oder klassisches Haushaltsbuch: Es gibt verschiedene Wege, die Daten für den Finanzplan aufzuzeichnen.

Doch noch mehr gehört zu einem persönlichen Finanzplan dazu. So können zum Beispiel ganz gezielt Pläne zur Altersvorsorge getroffen werden. Oder es lohnt, den Versicherungsschutz gegen bestimmte Risiken zu prüfen, die mit der eigenen Lebensführung verbunden sind.

Finanzplan ermöglicht gezieltes Suchen von Einsparmöglichkeiten

Auch Einsparmöglichkeiten werden planbar. Denn egal, ob bei Strom oder Gas, bei der Kfz-Versicherung oder beim Handytarif – oft gibt es billigere Alternativen zu bestehenden Verträgen, nach denen systematisch gesucht werden kann.

Finanzplan wird kaum als Instrument genutzt

Doch obwohl auch Verbraucherschützer eine systematische Finanzplanung empfehlen, wird der Finanzplan kaum genutzt. Das ergab eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV 1871) durchführte. Zwar: 69 Prozent von 2.500 Befragten empfinden finanzielle Unabhängigkeit als einen elementaren Aspekt von Freiheit, gleichaufliegend mit Bewegungsfreiheit. Jedoch bemühen sich nur die wenigsten entsprechend auch um finanzielle Unabhängigkeit.

Denn nur 17 Prozent der Bundesbürger haben tatsächlich einen persönlichen Finanzplan für das laufende Jahr aufgestellt. Die Experten erklären sich dies auch durch Berührungsängste mit der Welt der Finanzen. Vermittler als unabhängige Berater könnten gegenüber diesem Missstand Abhilfe schaffen.

Inflation und Niedrigzinsen sorgen dafür, dass immer mehr Deutsche auf Aktien oder Fonds setzen, statt Geld auf Sparbüchern zu parken.

Die Zeit um den Jahreswechsel wird gern genutzt, um Vorsätze für das neue Jahr zu formulieren. Was sich die Deutschen hinsichtlich ihres Sparverhaltens für 2022 vornehmen, wollte die European Bank for Financial Services (ebase) anhand einer Studie herausfinden und ließ 1.000 Privatpersonen repräsentativ befragen.

Ein Ergebnis: Rund 30 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation im kommenden Jahr verbessern wird. Eine Verschlechterung erwarten 18 Prozent der Befragten. Besonders optimistisch sind die 18- bis 29-Jährigen. In dieser Altersgruppe erwarten mehr als 60 Prozent der Befragten eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation.

Die Studie “Finanzielle Vorsätze der Deutschen 2022” zeigt auch, dass die Sparneigung unverändert hoch bleibt: Mehr als die Hälfte der Befragten will 2022 so weiter sparen wie bisher und 30 Prozent sogar noch etwas mehr als bislang. Doch Niedrigzins und Inflation haben dazu beigetragen, dass mehr als in den letzten Jahren investiert werden soll. So wollen fast 30 Prozent im neuen Jahr in Aktien investieren. Die Geldanlage in Investmentfonds planen zudem 20 Prozent. Damit geben erstmals mehr Anleger an, in Aktien investieren zu wollen als Geld auf das Sparbuch einzuzahlen.

Wie hat sich das Sparverhalten der Deutschen entwickelt und welche Motive verleiten dazu, Geld zurückzulegen? Das zeigt die aktuelle Herbstumfrage vom Verband der privaten Bausparkassen.

Welche Ziele, Wünsche und Vorstellungen verknüpfen Deutsche mit dem Zurücklegen von Geld? Dieser Frage geht der Verband der privaten Bausparkassen regelmäßig nach. So lassen sich Ergebnisse vergleichen und Entwicklungen aufzeigen.

So zeigt die Herbstumfrage des Verbands, dass ‚Konsum‘ – gemeint sind größere, spätere Anschaffungen – das wichtigste Sparmotiv der Deutschen ist. 56 Prozent der Befragten geben dieses Sparziel an. In der Sommerumfrage erreichte ‚Konsum‘ noch 53 Prozent. Man könnte also schlussfolgern, dass die Konsumlaune der Deutschen ansteigt.

Noch größere Zuwächse im Vergleich zur Sommerumfrage kann allerdings das Sparziel ‚Altersvorsorge‘ aufweisen. Gaben im Sommer noch 50 Prozent an, für die Altersvorsorge zu sparen, waren es im Herbst 55 Prozent. Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der privaten Bausparkassen, glaubt, dass die im Wahlkampf aufflammende Renten-Debatte zu dem Ergebnis beigetragen hat.

Leichte Verluste muss hingegen das Sparmotiv ‚Wohneigentum‘ hinnehmen. Mit 38 Prozent muss ein Prozentpunkt weniger als in der Sommerumfrage verbucht werden. Laut König kann das auch mit steigenden Preisen und Material-Engpässen in der Baubranche zusammenhängen.

Leichte Zuwächse von 2 Prozentpunkten kann das Sparziel ‚Kapitalanlage‘ verbuchen. Das Sparmotiv ‚Notgroschen‘ bleibt unverändert bei 6 Prozent und ‚Ausbildung für Kinder‘ legt um einen Prozentpunkt auf nun 3 zu.

Über die Studie:
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 73. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren. Die Befragung fand in der ersten Oktoberhälfte statt.

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 wird versucht, mit der Aussicht auf eine Verdopplung der Arbeitnehmersparzulage ‚auf Stimmenfang‘ zu gehen. Doch was verbirgt sich hinter der Arbeitnehmersparzulage? Wer bekommt sie und wie hoch ist sie?

Mit der Arbeitnehmersparzulage will der Staat die Vermögensbildung von Arbeitnehmern fördern. Geleistet wird diese Förderung im Rahmen der vermögenswirksamen Leistungen (VL oder VWL). Darunter versteht das ‚5. Gesetz zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer’ (5. VermBG) Geldleistungen, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer anlegt.

Diese zusätzlichen Arbeitgeber-Zahlungen können zum Beispiel erbracht werden, weil es ein Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder der individuelle Arbeitsvertrag so vorsieht.

Vermögenswirksame Leistungen können laut Gesetz in eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten fliessen; etwa in einen Bausparvertrag oder Wertpapiere (z.B. Aktien). Zu den wichtigsten Anlageformen zählen:

  • Banksparplan,
  • Bausparvertrag,
  • Fondssparplan oder Tilgung eines Baukredites (falls der Arbeitnehmer eine Immobilie erwarb oder einen Baukredit abbezahlt)

Vermögenswirksame Leistungen können aber auch in eine betriebliche Altersversorgung (bAV) umgewandelt werden.

Die Arbeitnehmersparzulage bekommen Arbeitnehmer, die vermögenswirksame Leistungen erhalten aber unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen verdienen. Bei der Höhe der Arbeitnehmersparzulage ist die Verwendung der vermögenswirksamen Leistungen entscheidend. Wer VL für wohnungswirtschaftliche Zwecke verwendet (z.B. Bausparvertrag), hat einen Anspruch auf Arbeitnehmersparzulage, wenn sein zu versteuerndes Einkommen nicht mehr als 17.900 Euro (Alleinstehend) beträgt. Bei zusammenveranlagten Ehe- oder Lebenspartnern liegt die Grenze bei 35.800 Euro. Bei anderen Anlageformen (z.B. Aktienfonds) gelten 20.000 Euro (Singles) bzw. 40.000 Euro (Eheleute) als Einkommensgrenzen, um die staatlichen Zuschüsse zu bekommen.

Die Höhe der Arbeitnehmersparzulage ist auf 470 Euro (VL für wohnwirtschaftliche Zwecke) bzw. 400 Euro (VL in anderen Anlageformen) beschränkt. Allerdings können beide Zulagen miteinander kombiniert werden, sodass insgesamt bis 870 Euro Förderung für vermögenswirksame Leistungen pro Jahr fließen könnten.

Wer weiß, wie junge Menschen wohnen wollen, kann auch Rückschlüsse über deren Vorsorge-Bedarf ziehen. Eine aktuelle Studie zeigt, welche Erwartungen junge Menschen hegen, die heute zwischen 14 und 19 Jahren alt sind.

Single-Tarife in der Privathaftpflicht oder der Hausratversicherung dürften wohl bald Ladenhüter sein. Zumindest dann, wenn es nach den Erwartungen und Wünschen der heute 14- bis 19-Jährigen geht.

Eine Befragung des ‚Instituts für Zukunftspolitik Berlin‘ zeigte, dass die große Mehrheit der Befragten (80 Prozent) zuhause lebt. Über 52 Prozent der jungen Erwachsenen wollen daran so schnell auch nichts ändern. Den Wunsch, so schnell wie möglich auszuziehen, haben 43 Prozent.

Danach gefragt, wie ihr Leben im Alter von 30 Jahren aussehen soll, geben 84 Prozent an, dass sie dann am liebsten mit einer eigenen Familie zusammenleben wollen. Nur 5 Prozent der Befragten wünschen sich ein Leben als Single.

Auch sonst sind die Erwartungen an das künftige Leben recht konkret: Die überwältigende Mehrheit (87 Prozent) der 14- bis 19-Jährigen will mit 30 Jahren in den eigenen vier Wänden leben: 74 Prozent in einem Haus und 14 Prozent in einer Wohnung. Nur knapp jeder Zehnte (9 Prozent) will zur Miete wohnen. Befragte in kleineren Städten und Gemeinden streben mit 81 Prozent noch häufiger als die Bewohner in mittelgroßen Städten (72 Prozent) oder in Großstädten (64 Prozent) ein eigenes Haus an.

Also direkt aus dem Elternhaus ins Eigenheim mit Familie? Das wäre wohl den meisten Befragten am liebsten. Doch wird dabei die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit überschätzt? Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man die weiteren Ergebnisse der Kurzstudie betrachtet. So gehen beispielsweise 55 Prozent der Befragten davon aus, dass sie im Alter von 30 Jahren über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, Wohneigentum zu erwerben. 35 Prozent geben sich selbst dafür länger Zeit und 4 Prozent sind davon überzeugt, nie über genug Vermögen für Immobilien-Erwerb verfügen zu können.

Wo die künftige Traum-Immobilie hingegen zu finden sein könnte, wissen die meisten ebenfalls schon jetzt: Jenseits der Großstädte. Nur jeder Fünfte (21 Prozent) der heute 14- bis 19-Jährigen will mit 30 Jahren in einer Großstadt leben. 28 Prozent bevorzugen eine mittelgroße Stadt. Jeder Vierte (25 Prozent) möchte in einem Vorort oder Randgebiet einer Großstadt oder mittelgroßen Stadt wohnen. Fast jeden Vierten (24 Prozent) zieht es dagegen später in ein kleines Dorf oder auf einen alleinstehenden Bauernhof oder in ein Haus auf dem Land.

Wie Jugendliche am ehesten Vermögensaufbau betreiben können und welcher Versicherungsschutz auf dem Weg vom ‚Hotel Mama‘ ins Eigenheim empfehlenswert ist, klärt man am besten im persönlichen Beratungsgespräch mit Fachleuten.

Die Mehrheit der Deutschen hat bereits Maßnahmen zur Altersvorsorge ergriffen oder plant es zumindest. Welche Art der Geldanlage dabei bevorzugt wird, zeigt das aktuelle Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen und Giroverbands.

Wer kritisiert, dass die Deutschen zu wenig für ihre Altersvorsorge tuen würden, muss vor allem auch über die Arbeits-Einkommen in Deutschland sprechen. So zeigt das aktuelle Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen und Giroverbands (DSGV), dass nur 21 Prozent der Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 1.000 Euro / mtl. Vorsorge betreiben. Steht jedoch ein Haushaltsnettoeinkommen von 2.500 Euro und mehr im Monat zur Verfügung, steigt der “Vorsorge-Wert” auf 68 Prozent. Logischer Umkehrschluss: Wer die Vorsorge stärken will, muss sich für höhere Löhne und weniger Abgaben stark machen. Nötig ist das allemal. Denn 39 Prozent der Befragten gaben an, keinerlei Altersvorsorge zu betreiben und nicht geplant zu haben, daran etwas zu ändern.

Hier zeigt sich vermutlich auch große Verunsicherung darüber, welche Geldanlage in Zeiten von Null- und Niedrigzins wohl überhaupt geeignet sein könnte. Weiterer Beleg für diese These könnte die Tatsache sein, dass das kaum verzinste Sparbuch im Vergleich zum Vorjahresergebnis um 5 Prozentpunkte zulegt: 24 Prozent der Umfrageteilnehmer nennen das Sparbuch als eine der Maßnahmen, die sie ergriffen hätten, um die eigene finanzielle Lage im Alter zu verbessern. 2019 lag dieser Wert noch bei 19 Prozent. Das Sparbuch lässt damit sogar Tagesgeld, Aktien, Riester-Rente, Festgeld und Edelmetalle hinter sich. Insgesamt erreicht das Sparbuch damit den 7. Platz im Ranking der genutzten Geldanlagen zur Verbesserung der finanziellen Situation im Alter.

Welche Geldanlagen die Deutschen häufiger nutzten, um Altersarmut vorzubeugen:

  • Lebensversicherung 38 Prozent
  • Rentenversicherung 34 Prozent
  • Investmentfonds 27 Prozent
  • Erwerb einer Immobilie zur Selbstnutzung 26 Prozent
  • Betriebliche Altersversorgung 25 Prozent
  • Bausparvertrag 25 Prozent
  • Sparbuch 24 Prozent
  • Tagesgeld 24 Prozent
  • Aktien 23 Prozent
  • Abschluss einer Riester-Rente 21 Prozent
  • Festgeld 13 Prozent
  • Edelmetalle 9 Prozent
  • Erwerbe einer Immobilie zum Vermieten 8 Prozent
  • Immobilienfonds 7 Prozent
  • Festverzinsliche Wertpapiere 5 Prozent
  • Rürup-Rente 2 Prozent
  • Kryptowährungen 1 Prozent