Beiträge

Wer auffährt, hat (meistens) Schuld. Das musste auch ein 14-jähriger Fahrradfahrer lernen, der mit einem vorausfahrenden Auto zusammenstieß.

Im Mai 2022 ereignete sich vor einer Schule in Itzehoe ein Auffahrunfall zwischen einem Autofahrer und einem Fahrradfahrer, welcher nun vor Gericht verhandelt wurde. Der Autofahrer, der mit weniger als 20 km/h unterwegs war, bremste vor einer Einmündung ab, als der 14-jährige Beklagte mit seinem Fahrrad auf das Auto auffuhr. Das Amtsgericht Itzehoe hat nun der Klage des Autofahrers überwiegend stattgegeben.

Der Autofahrer konnte einen Sachschaden von 2.000 Euro nachweisen, der durch den Zusammenstoß entstanden war. Dieser Betrag wurde durch ein Sachverständigengutachten ermittelt, welches das Schadensbild als kompatibel mit dem Aufprall des Fahrrads des Beklagten identifizierte. Nach Abzug eines Vorschadens und der nicht erforderlichen Reparaturkosten blieben etwa 2.000 Euro als Schadenssumme übrig.

Das Gericht urteilte, dass der Beklagte allein für den Unfall verantwortlich war, da er gegen § 4 Abs. 1 StVO verstoßen hatte, der einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug vorschreibt. Das räumte der Radfahrer selbst ein. Dass der Autofahrer hingegen grundlos bremste, konnte der Radfahrer nicht belegen. Das Gericht entschied, dass der Autofahrer nicht die allgemeine Betriebsgefahr seines Fahrzeugs zu verantworten hatte, da der Sicherheitsabstand grob unterschritten wurde.

Die Klage hatte daher nahezu vollumfänglich Erfolg, und das Urteil vom 09.02.2024 ist rechtskräftig (Aktenzeichen: 91 C 1116/23).

Im vergangenen Jahr haben Versicherer ihren Kunden so viel wie noch nie zuvor für gestohlene Fahrräder ausgezahlt, wie aus der aktuellen Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Die Gesamtzahl der gestohlenen Fahrräder stieg im Jahr 2022 auf 140.000, was einen Anstieg um rund 15.000 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Trotzdem war die Anzahl der gestohlenen Fahrräder niedriger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019, als es 150.000 waren.

Der Schadendurchschnitt erreichte mit 970 Euro einen neuen Höchststand. Die Zahl der gestohlenen Fahrräder laut Polizeilicher Kriminalstatistik stieg um knapp 14 Prozent auf rund 266.000. Hier bleibt der Versicherungsschutz unberücksichtigt, da Diebstähle oft nicht gemeldet werden und die Dunkelziffer daher wahrscheinlich höher ist.

Wenn ein Fahrrad aus einem verschlossenen Abstellraum, Keller oder einer Wohnung gestohlen wird, übernimmt die Hausratversicherung den Schaden. In der Regel geschieht der Diebstahl jedoch auf der offenen Straße, wo eine Zusatzklausel in der Hausratpolice Schutz bieten kann. Dabei muss das Fahrrad immer durch ein Bügel- oder Kettenschloss gesichert sein, das als „verkehrsübliches Schloss“ bezeichnet wird. Von den rund 27 Millionen Versicherungsverträgen in Deutschland haben knapp die Hälfte die Fahrradklausel eingeschlossen.

Die Versicherung erstattet den sogenannten Wiederbeschaffungswert, der den Preis eines neuen gleichwertigen Fahrrads widerspiegelt. Die maximale Entschädigung wird in der Regel auf einen bestimmten Prozentsatz des gesamten versicherten Hausrates begrenzt. Für teurere Fahrräder und E-Bikes kann es daher sinnvoll sein, die Versicherungssumme zu erhöhen oder eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) wurden 2021 in Deutschland genau 233.584 Fahrräder entwendet. Wo die Langfinger besonders häufig zuschlagen.

Zwar ist die Zahl der entwendeten Fahrräder zwar um 10,5 Prozent zurückgegangen, verbleibt aber auf einem insgesamt hohen Niveau (Vorjahr: 260.956). Im Statistischen Schnitt werden pro Stunde 27 Fahrräder in Deutschland geklaut.

Blickt man auf die Diebstahlhochburgen im Vergleich zur Einwohnerzahl, so ist Leipzig die Hauptstadt der Fahrraddiebe. Hier wurden im Jahr 2021 1.375 Fahrräder je 100.000 Einwohner geklaut. Damit ist ist jede neunte Straftat im Direktionsbereich Leipzig ein Fahrrad-Diebstahl, wie die Leipziger Polizei berichtet. Insgesamt wurden in der Stadt 8.213 Raddiebstähle erfasst. Immerhin war die Zahl gegenüber dem Vorjahr rückläufig, als Sachsens Metropole noch 9.129 Diebstähle zählte.

An zweiter Stelle der Klauhochburgen platziert sich Münster. Zwar wurden in der Domstadt in gesamten Zahlen „nur“ 4.182 Fahrrad-Diebstähle gezählt. Aber da die Stadt auch nur 314.000 Einwohner zählt, kommt sie auf eine Quote von 1.322 entwendeten Rädern je 100.000 Einwohner. Jeder sechste erfasste Delikt in Münster ist ein Raddiebstahl.

Auf Rang drei landet Potsdam. Sechs gestohlene Fahrräder pro Tag werden in der Residenzstadt gezählt: insgesamt wurden 2.311 Fahrräder 2021 in Potsdam gestohlen. Während sowohl in Leipzig als auch Münster (-281 Fälle) die Zahl der Diebstähle sank, zeigt in Potsdam der Trend in eine andere Richtung. In der brandenburgischen Landeshauptstadt stieg die Zahl der Raddiebstähle um satte 42,13 Prozent. Ernüchternd ist auch die Aufklärungsquote, die in Potsdam bei lediglich fünf Prozent der gemeldeten Diebstähle liegt.

Blickt man auf die absoluten Zahlen, so ist aber Berlin nach wie vor die Stadt mit den meisten gestohlenen Fahrrädern. In der Hauptstadt wurden 2021 mehr als 25.400 Räder entwendet. Es folgen die Städte Hamburg (knapp 14.300) und Leipzig. Dahinter platzieren sich die Städte Köln mit circa 6.500 geklauten Rädern, München und Frankfurt am Main.

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) sieht steigende Zahlen bei den Fahrradunfälle mit der Beteiligung von Senioren. Die Forscher haben auch deshalb Vorschläge entwickelt, die den Radverkehr sicherer machen könnten.

Zweiradfahrer haben ein deutlich höheres Risiko, im Straßenverkehr zu sterben oder schwer verletzt zu werden. Das zeigt eine Allianz-Studie. 983 getötete und 28.460 schwerverletzte Fahrradfahrer und Nutzer motorisierter Räder und E-Scooter habe es 2020 auf deutschen Straßen gegeben. Mit Fahrrädern sind laut Studie insbesondere die Älteren bedroht. 59 Prozent der getöteten Radfahrer sind bereits über 64 Jahre alt. Der deutliche Anstieg der Unfallzahlen sei auch dem Trend zu Elektrozweirädern geschuldet. Bei den Fahrradopfern sei jeder dritte Getötete der Nutzer eines Elektrofahrzeugs, so zeige die Allianz-Studie. Das Risiko, mit einem E-Bike getötet zu werden, sei nach Berechnung des Allianz Zentrum für Technik (AZT) beim E-Fahrrad gegenüber dem herkömmlichen Rad im langjährigen Mittel dreimal höher.

Auch bei E-Scootern zeichne sich ein deutlicher Anstieg der Geschädigten ab: In den ersten zehn Monaten 2021 habe sich die Zahl der mit E-Scooter Verunglückten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 153 Prozent erhöht (von 1584 auf 4001), die der Schwerverletzten um 113 Prozent (von 306 auf 652).

Dieser Entwicklung hat sich die Unfallforschung der Versicherer auf dem Verkehrsgerichtstag 2022 gewidmet und eine Vorschlagsliste zusammengestellt, die den Radverkehr in Zukunft sicherer gestalten soll. Das Problem in vielen Städten ist bekannt und wohl auch nicht in Kürze zu ändern. Fehlender Platz und eine primär auf den motorisierten Verkehr ausgerichtete Infrastruktur machen es den Stadtplanern schwer den schnellen Turnaround zu schaffen. So bemängelt der Radverband ADFC wiederholt enge und schlecht gewartete Radwege, die teils von Autofahrern mitgenutzt und zugeparkt werden.

Die Unfallforscher sehen konkret vier Punkte, die den Radverkehr sicherer machen könnten:

  • Grundstückszufahrten sicherer gestalten
  • Assistenzsysteme zur Verhinderung sogenannter „Dooring“-Unfälle nutzen
  • Maximalmaße und -gewicht für Pedelecs festlegen
  • Pedelecs an die Leistungsfähigkeit der Fahrer anpassen

Steigende Lebenshaltungskosten lassen Verbraucher nach Sparmöglichkeiten suchen. Bei welchen Versicherungen zuerst der Rotstift angesetzt wird.

In Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind Verbraucher wegen der steigenden Lebenshaltungskosten besorgt. So ermittelte der Guidewire Survey Report 2022, dass in diesen vier Ländern 87 Prozent der Befragten aufgrund der steigenden Preise sorgenvoll in die Zukunft blicken. Von den vier untersuchten Verbrauchermärkten sind die Deutschen mit 80 Prozent am wenigsten beunruhigt. In Spanien erreicht dieser Wert 93 Prozent.

Angesichts der wirtschaftlichen Lage hält es mehr als die Hälfte aller Befragten (56 %) für wahrscheinlich, dass sie bei den eigenen Ausgaben für Versicherungsschutz sparen werden. Bei welchen Versicherungen die deutschen Befragten am ehesten den Rotstift ansetzen würden:

  • Krankenversicherung
    15 Prozent der befragten Deutschen würden am ehesten ihre Krankenversicherung kündigen. Ein eher theoretischer Wert – schließlich besteht in Deutschland die Pflicht, krankenversichert zu sein.
  • Einkommensschutz
    Auf die Absicherung ihrer Arbeitskraft würden 16 Prozent der befragten Deutschen verzichten.
  • Haustier-Versicherung
    Steigen die Lebenshaltungskosten noch weiter, würden 21 Prozent der befragten Deutschen auf die Versicherung ihrer Haustiere verzichten.
  • Hausratversicherung
    Den Schutz einer Hausratversicherung halten 24 Prozent der befragten Deutschen für verzichtbar, wenn die Lebenshaltungskosten steigen.
  • Datenschutz-Versicherung
    26 Prozent sehen am ehesten bei der Cyberversicherung Einsparpotenzial. Wichtig bei diesem Ergebnis: Befragt wurden Privatpersonen.
  • Fahrradversicherung
    34 Prozent würden zuerst die Fahrradversicherung kündigen. Das ist beinahe der Spitzenwert dieser Umfrage.
  • Reiseversicherung
    Bei weiter steigenden Lebenshaltungskosten würden sich 35 Prozent der befragten Deutschen zuerst von ihrer Reiseversicherung trennen.

Über die Studie:
Der Guidewire Survey Report 2022 befragte insgesamt 4.037 Personen aus Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die Studie bestand aus einer Online-Befragung von Personen im Alter über 18 Jahren, die innerhalb der letzten 12 Monate eine der gängigsten Versicherungen (zum Beispiel Hausrat, Kraftfahrzeuge) erneuert oder abgeschlossen haben. Die Datenerhebung und Durchführung der Umfrage fand im Mai 2022 statt.

Die gute Nachricht: Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist auf ein Rekordtief gesunken. Doch aus der Schadenstatistik der Versicherer lassen sich auch beunruhigende Entwicklungen ablesen.

2021 sank die Zahl der Fahrraddiebstähle, die Versicherern gemeldet wurden, auf das Rekordtief von 125.000. Das sind 15.000 weniger als im Vorjahr. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) führt das zu großen Teilen auf die Pandemie zurück. Durch die vermehrte Arbeit im heimischen Büro seien Fahrräder seltener unbeaufsichtigt im Freien abgestellt wurden.

So weit die guten Nachrichten. Denn die Schadensumme verharrte auf dem Vorjahresniveau: 110 Millionen Euro wendeten die Versicherer auf, um gestohlene Drahtesel zu ersetzen. Der durchschnittliche Wert, den Versicherer für gestohlene Fahrräder bezahlten, verdoppelte sich fast in den letzten zehn Jahren und kletterte von 440 Euro auf 860 Euro.

Die Versicherer leiten daraus ab, dass oft gezielt hochpreisige Fahrräder entwendet werden. Ein Trend, der auch durch den Boom bei E-Bikes verstärkt wird. Fündig werden die Fahrraddiebe meist in Kellern und Abstellräumen. Der Versicherer-Verband rät deshalb dazu, die Räder auch dort fest anzuschließen.

Wird ein Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen, übernimmt die Hausratversicherung den Schaden. Meist ist jedoch die offene Straße der Tatort. Schutz bietet hier eine Zusatzklausel in der Hausratpolice oder eine eigenständige Fahrradversicherung.

Corona führt zum Fahrrad-Boom: Der Ansturm auf die Drahtesel boomt derart, dass Hersteller sogar Lieferengpässe meldeten. Und das Angebot ist groß am Markt – Fahrräder mit und ohne Unterstützung von Motorkraft stehen zur Auswahl. Da ist es gut zu wissen, wie die Fahrzeuge verkehrsrechtlich eingeordnet werden – und welcher Versicherungsschutz gebraucht wird.

Normalerweise braucht man für ein Fahrrad keine extra Versicherung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Gelten doch muskelbetriebene Fahrräder nicht als Kraftfahrzeug im Sinne des Straßenverkehrsgesetzes (StVG). Für begeisterte Radler empfiehlt sich dennoch unbedingt eine Unfallversicherung. Schließlich verletzen sich pro Jahr fast 14.500 Menschen auf dem Rad. Und auch eine Privat-Haftpflicht ist im Grunde ein Muss – wer Dritten einen Schaden verursacht, haftet auch auf dem Rad mit seinem gesamten Vermögen.

Was für Fahrräder gilt, gilt für Pedelecs mit elektrischer Tretunterstützung ebenfalls, sobald sich der Motor bei 25 km/h abschaltet: Auch solche Pedelecs gelten nicht als Kraftfahrzeuge im Sinne des Straßenverkehrsgesetzes, sondern werden Fahrrädern ohne Motorantrieb gleichgestellt. Aber auch hier gilt natürlich: Wenngleich der Gesetzgeber keine Versicherung verpflichtend vorschreibt, sind Pedelec-Fahrer mit privater Haft- und Unfallversicherung auf der sicheren Seite.

Versicherungspflicht für S-Pedelecs

Versicherungspflicht besteht allerdings für S-Pedelecs – für Fahrräder mit bis zu 45 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit sowie mit einer Motorleistung von 250-500 Watt. Diese Fahrzeuge gelten nicht mehr als Fahrrad, sondern werden als Kleinkraftrad bzw. KfZ eingestuft: Eine Kfz-Haftpflicht ist durch den Gesetzgeber hier vorgeschrieben. S-Pedelecs dürfen zudem nur mit Helm und Versicherungskennzeichen gefahren werden. Das Mindestalter für das Führen dieser Fahrzeuge beträgt 16 Jahre.

Wie versichert man die Fahrräder gegen Diebstahl?

Ein neuer Fahrradboom kann aber auch einen neuen Diebstahlboom bedeuten. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) wurden in Deutschland in 2020 immerhin 260.956 Bikes gestohlen – bei niedrigen Aufklärungsquoten. Da ist es gut zu wissen, wie man die Fahrräder gegen Diebstahl versichert.

Bei Diebstahl aus dem Keller oder der Garage greift die Hausratversicherung. Anders aber sieht es aus, wenn das Fahrrad unterwegs gestohlen wird – zum Beispiel von einem Ort, an dem es angebunden wurde. Hier kann, zusätzlich zur Hausratversicherung, aber der Zusatzbaustein Fahrraddiebstahl abgeschlossen werden.

S-Pedelec braucht Teilkasko

Freilich: Für S-Pedelecs reicht ein solcher Schutz nicht aus, da es sich hier verkehrsrechtlich um ein Kfz und nicht mehr um ein Fahrrad handelt. Wer Versicherungsschutz vor Diebstahl seines S-Pedelec wünscht, ist mit einer Teilkasko auf der sicheren Seite.

Grundsätzlich lohnt, sich zum Versicherungsschutz beim Drahtesel-Boom von einer Expertin oder einem Experten beraten zu lassen. Denn ist man gut versichert, findet die Freude am neuen Gefährt kein schnelles und unverhofftes Ende.

Die Zahl der getöteten Menschen im Straßenverkehr ist 2020 erneut gesunken: auch bedingt durch die Coronakrise, die dazu beitrug, dass deutlich weniger Verkehrsteilnehmer unterwegs waren. 2.719 Menschen verloren laut Statistischem Bundesamt ihr Leben: Während die Zahl der Verkehrstoten seit Jahren rückläufig ist, bleibt das Risiko für Radfahrer und Motorradfahrer hoch.

Das Statistische Bundesamt hat diese Woche vorläufige Zahlen zu den Verkehrstoten im Straßenverkehr vorgelegt. Positiv ist: Im Coronajahr 2020 verloren weniger Menschen auf deutschen Straßen ihr Leben als im Jahr zuvor. 2.719 Menschen wurden demnach Opfer eines Verkehrsunfalls: Das bedeutet einen Rückgang um 10,7 Prozent. Ein Grund ist jedoch auch die Coronakrise. So zählte die Polizei speziell in den Lockdown-Monaten deutlich weniger Unfälle: weil viele Menschen im Homeoffice arbeiteten und auch die Freizeitaktivitäten seltener mit motorisierten Reisen verbunden waren.

Die meisten Verunfallten saßen im Auto

Noch immer sind die meisten Verstorbenen hierbei Insassen eines Kraftfahrzeuges: 1.170 Personen verloren als (Mit)Fahrer eines Autos ihr Leben. Zudem wurden mehr als 700 Kraftradfahrer, 426 Radfahrer und 376 Fußgänger getötet. Es zeigt sich deutlich, dass -abhängig von der Verkehrsteilnahme- unterschiedliche Unfallschwerpunkte bestehen. Knapp 90 Prozent aller getöteten Pkw-Insassen und über 80 Prozent aller getöteten Kraftradnutzer starben laut der Statistikbehörde außerorts. Radfahrer und Fußgänger kommen mehrheitlich innerhalb der Ortschaften zu Schaden: innerorts wurden 73 Prozent aller getöteten Radler und 60 Prozent aller getöteten Fußgänger registriert.

Der Langzeit-Trend zeigt in eine erfreuliche Richtung: In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten deutlich gesunken. Von 1991 – also seit der deutschen Vereinigung – bis 2020 sank die Zahl der Menschen, die durch Verkehrsunfälle ums Leben kamen, insgesamt um 76 Prozent. Die Gründe hierfür sind vielfältig: die Sicherheitstechnik in den Autos, zum Beispiel Airbags und Assistenzsysteme, hat ebenso dazu beigetragen wie eine durchdachtere Infrastruktur und teils ein bewussteres Fahrverhalten.

Dennoch bleibt die Zahl der Unfälle hoch: noch immer verlieren im Schnitt mehr als sieben Menschen pro Tag ihr Leben im Straßenverkehr. Die Gründe sind seit Jahren dieselben: nicht angepasste Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen oder Wenden, alkoholisiertes Fahren, Missachten der Vorfahrt oder zu dichtes Auffahren. Die meisten Unfälle gehen folglich auf das Fehlverhalten einer Unfallpartei zurück: Hier kann bereits eine rücksichtsvolle und vorausschauende Fahrweise dazu beitragen, das Risiko deutlich zu minimieren.

Unterwegs auf zwei Rädern: Besondere Vorsicht ist geboten!

Besonders ärgerlich ist, dass mit Blick auf Motorrad- und Fahrradfahrer die Zahl der Verkehrstoten bei weitem nicht so stark sinkt, sondern weiterhin hoch bleibt. Schließlich zählen sie zu den weniger geschützten Verkehrsteilnehmern. Hier warnt die Unfallforschung der Versicherer (UdV): Während Helme das Risiko schwerer Kopfverletzungen zwar deutlich reduzieren können, verspricht teure Schutzkleidung speziell für Motorradfahrer wenig Schutz. Im Crashtest waren schon Verletzungen bei 25km/h lebensbedrohlich.

Mit Blick auf Radfahrer war in den Vor-Corona-Jahren sogar ein Anstieg der verunfallten Radfahrer zu beobachten. Auch hier sind die Gründe vielfältig: Zum einen ist die Zahl der Radfahrer in den letzten Jahren gestiegen, speziell in den Städten. Und es sind dank E-Bikes und Pedelecs auch immer mehr Seniorinnen und Senioren auf dem Rad unterwegs. Diese Räder sind motorisiert – und entsprechend schnell. Die Nachfrage nach Fahrrädern ist so hoch wie nie. Allein im ersten Halbjahr 2020 wurden nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes 3,2 Millionen Räder verkauft und 1,1 Millionen E-Bikes: ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr.

Während Motorradfahrer laut Unfallforschung zu zwei Dritteln selbst Unfallverursacher sind, wenn ein Personenschaden zu beklagen ist, so sieht das bei Radfahrern anders aus. Etwa zwei Drittel aller Fahrrad- und Pedelecunfälle sind Kollisionen mit Autos. Hauptschuld trägt in den allermeisten Fällen (75 Prozent) der Autofahrer beziehungsweise die Autofahrerin. Das bedeutet aber nicht, den PKW-Fahrern einseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Denn Ursache sind oft auch hier unübersichtliche Kreuzungen, eine mangelhafte Infrastruktur in vielen Städten – neben Unachtsamkeit, etwa beim Öffnen der Türe.

Weniger Schwerverletzte

Ebenfalls rückläufig war im Coronajahr die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr. 57.983 Personen wurden schwer verletzt: mussten also unmittelbar nach dem Unfall in ein Krankenhaus eingeliefert werden und verblieben dort mindestens 24 Stunden. 269.470 Personen erlitten leichte Verletzungen. Im Jahr 2019 hatte es noch 65.244 Schwerverletzte und 318.986 Leichtverletzte gegeben.

Auch wenn man hofft, dass nichts passiert: Für begeisterte Radler empfiehlt sich unbedingt eine Unfallversicherung. Schließlich verletzen sich pro Jahr fast 14.500 Menschen auf dem Rad, zum Teil schwer. Und auch eine Privat-Haftpflicht ist im Grunde ein Muss. Wer Dritten einen Schaden verursacht, haftet auch auf dem Rad mit seinem gesamten Vermögen. Zu beachten ist auch, dass für viele Pedelecs eine Versicherungspflicht besteht. Lediglich für jene, die maximal über einen 250-Watt-Motor verfügen und nicht schneller als 25 km/h fahren, muss keine extra Versicherung abgeschlossen werden.

Am 03. Juni wird der Weltfahrradtag begangen: ein Tag, mit dem die Uno auf die Vorteile des Radfahrens aufmerksam machen will. Aber wann ist ein Fahrrad eigentlich ein Fahrrad? Diese Frage mag absurd klingen — ist aber wichtig für die Frage, ob man verpflichtend einen Versicherungsschutz braucht. Darauf macht am Montag die Polizei aufmerksam.

Immer mehr Menschen fahren Rad! Zwischen 2007 und 2016 haben die Bundesbürger in Summe etwa 6 Milliarden Personenkilometer mehr mit dem Fahrrad zurückgelegt, so geht aus Daten des Bundesumweltamtes hervor. Und auch die Verkäufe boomen. Mehr als 90 Millionen Räder stehen mittlerweile in deutschen Haushalten.

Normalerweise braucht man für ein Fahrrad keine extra Versicherung, die der Gesetzgeber vorschreibt. Wobei sich für begeisterte Radler aber unbedingt eine Unfallversicherung empfehlen. Schließlich verletzen sich pro Jahr fast 14.500 Menschen auf dem Rad, zum Teil schwer. Und auch eine Privat-Haftpflicht ist im Grunde ein Muss. Wer Dritten einen Schaden verursacht, haftet auch auf dem Rad mit seinem gesamten Vermögen.

Wann ist ein Rad ein Rad?

Der Weltfahrradtag am 3. Juni soll für die Vorteile und Gefahren des Radfahrens sensibilisieren. Das nimmt die Polizei Nordrhein-Westfalen aktuell zum Anlass, auf Twitter über die Unterschiede zwischen Pedelec, S-Pedelec und E-Bike zu informieren. Denn der Fahrradboom resultiert auch daraus, dass immer mehr Räder mit Hilfsmotor unterwegs sind. Und das bedeutet: Je stärker der Motor, desto strengere Vorschriften sieht der Gesetzgeber vor. Besonders bei Senioren sind Elektroräder beliebt.

Hier gilt es, beim Kauf genau hinzuschauen. Noch als Fahrrad gelten Pedelecs und E-Bikes, die maximal über einen 250-Watt-Motor verfügen und nicht schneller als 25 km/h fahren. Für diese Zweiräder ist nach § 63a der Straßenverkehrsordnung (StVZO) weder ein Helm noch ein Führerschein Pflicht. Folglich müssen die Radler auch keine Kfz-Versicherung für ihr Gefährt abschließen. Diese Räder dürfen auf dem Radweg benutzt werden.

S-Pedelecs erfordern Versicherung und Führerschein

Anders sieht es jedoch aus, wenn es sich um ein S-Pedelec bis 45 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit handelt und der Motor 250-500 Watt Leistung erbringt. Diese gelten nicht mehr als Fahrrad, sondern werden als Kleinkraftrad bzw. KfZ eingestuft. S-Pedelecs dürfen nur mit Helm und Versicherungskennzeichen gefahren werden. Auch ein Führerschein (AM) ist erforderlich. Und weil diese Räder so schnell sind, sind auch Radwege tabu. Sie müssen auf der Straße fahren.

Ein Sonderfall sind E-Bikes, die über keine Pedale verfügen. Sie brauchen eine Mofa-Versicherung und ein entsprechendes Kennzeichen. Etwas schwierig ist es hier mit der Helmpflicht. Fahren sie bis zu 20 km/h schnell und haben maximal 500 Watt Leistung, brauchen der Fahrer oder die Fahrerin keinen Helm. Wenn das Zweirad aber bis zu 25 km/h schafft und mit bis zu 1.000 Watt Motorleistung ausgestattet ist, muss ein Helm getragen werden.

Grundsätzlich empfiehlt sich wegen des hohen Verletzungsrisikos aber, immer einen Helm zu tragen: egal, ob man per Muskelkraft oder mit Hilfsmotor fährt. Die Gefahr einer schweren Kopfverletzung lässt sich so deutlich minimieren.

160.000 versicherte Fahrräder wurden im Jahr 2018 gestohlen. Das bedeutet zwar einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Aber Anlass, das als Erfolg zu feiern gibt es nur bedingt. Denn noch immer ist die Diebstahlrate hoch — und die geklauten Räder werden immer teurer, wie die Versicherungswirtschaft am Montag mitteilt.

Zuerst die gute Nachricht: Im Jahr 2018 wurden in Deutschland deutlich weniger Fahrräder geklaut als im Jahr zuvor. Zählt man alle Fahrräder zusammen, deren Diebststahl bei der Polizei angezeigt wurde, so kamen 292.000 Räder durch Diebe abhanden: drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Aber nur für rund 160.000 Velos bestand auch Versicherungsschutz. Für die Versicherungsbranche brachte das Schadenskosten in Höhe von 90 Millionen Euro mit sich.

Doch die schlechte Nachricht ist, dass die gestohlenen Fahrräder im Schnitt immer teurer werden, so teilt der Branchenverband GDV am Montag mit. Vor zehn Jahren betrug die Entschädigung für ein gestohlenes Rad im Schnitt noch 370 Euro, 2018 waren es satte 70 Prozent mehr. So mussten die Versicherer für ein gestohlenes Fahrrad 2018 stolze 670 Euro berappen. Auch gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen ordentlichen Sprung: da hatten die Schadenskosten noch bei 570 Euro je Bike gelegen.

Trend zu teuren Rädern und E-Bikes

Die Gründe hierfür sind schnell ausgemacht. Nicht nur kaufen die Deutschen immer teurere Räder mit immer mehr Sonderausstattung. Auch der Trend zu E-Bikes trägt zu immer teureren Schäden bei: Schließlich kosten diese wegen ihrer Hilfsmotoren schnell einen hohen vierstelligen Betrag. So berichtet auch der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), dass der durchschnittlich gezahlte Preis für ein Fahrrad seit 2010 um 64 Prozent gestiegen ist: auf 756 Euro.

Nach Schätzungen des ZIV verfügen die deutschen Haushalte aktuell über 69 Millionen Fahrräder. Auch aufgrund dieser Zahl wird angenommen, dass die Dunkelziffer bei Diebstählen sehr hoch ist, also nicht jeder angezeigt wird. Schützen können sich Radlerinnen und Radler zwar nicht wirklich zu 100 Prozent: Oft sind professionelle Banden am Werk und setzen auch Spezialgerät gegen die Schlösser ein. Aber einige Vorsichtsmaßnahmen helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahles zumindest zu reduzieren:

Das Fahrrad sollte mit einem, besser noch mit zwei Schlössern angeschlossen werden. Und zwar an einem festen Gegenstand, damit es nicht weggetragen werden kann. Oft versuchen Diebe nämlich, das Schloss dann später ungestört zu knacken oder, falls dies nicht gelingt, zumindest Einzelteile des Rades zu verkaufen. Dabei sollte man auf die Sicherheitsstufe des Schlosses achten: ein einfaches Rahmenschloss kann oft (zu) leicht geknackt werden und bietet nur wenig Schutz. Ketten- und Bügelschlösser sind hier weit sicherer: Wobei es auch auf den Verschluss selbst ankommt, der mitunter schon mit einer einfachen Zange zersprengt werden kann. Orientierung, wie sicher ein Schloss ist, bietet unter anderem das VDS-Gütesiegel.

Bei der Polizei registrieren lassen!

Ebenso wichtig ist es, das Rad bei der Polizei registrieren zu lassen. Die entsprechende Plakette auf dem Rad hat nicht nur eine abschreckende Wirkung — andernfalls wissen die Behörden auch gar nicht, wem das Rad gehört, wenn es aus den Händen eines Diebes befreit wird. Die Versicherung macht es in der Regel sogar zur Bedingung, dass das Rad gemeldet ist, und erstattet andernfalls den Schaden nicht.

Wenn das Fahrrad aus der Wohnung, dem Keller und geschlossenen Gemeinschaftsräumen im Haus entwendet wird, zahlt eine Hausratversicherung für den Schaden. Nicht so, wenn es unterwegs abhanden kommt. Dann ist ein extra Fahrradbaustein in den Hausrat-Schutz zu integrieren, in der Regel aufpreispflichtig. Es kann auch alternativ eine eigenständige Fahrradversicherung abgeschlossen werden.