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Die Inflation lässt die Preise für Energie- und Lebenshaltungskosten steigen. Mehr als die Hälfte der Deutschen will deshalb die Ausgaben für Versicherungen kürzen, so der jüngste Guidewire Report. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Deutschen, die sich wegen der anhaltenden Inflation Sorgen machen.

Die Sorgen wegen stark steigender Lebensmittel eint die Märkte in Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. So ermittelte der Guidewire Survey Report 2023, dass in Deutschland 84 Prozent der Befragten aufgrund der steigenden Preise sorgenvoll in die Zukunft blicken. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 80 Prozent. Im Vereinigten Königreich liegt der Wert mit 81 Prozent knapp darunter. In Spanien und Frankreich ist die Sorge um steigende Lebenshaltungskosten mit 91 bzw. 92 Prozent am größten.

Inflations-Sorgen treiben Kündigungsbereitschaft

Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher (56 Prozent) hält es für wahrscheinlich, dass sie angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung ihre Ausgaben für Versicherungen kürzen werden. Es fällt auf, dass dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben ist – trotz steigender Inflation.

In Frankreich (58 %) und Spanien (64 %) ist die Bereitschaft, beim Versicherungsschutz einzusparen, noch größer als in Deutschland. In Großbritannien planen nur zwei von fünf Befragten Kürzungen (42 %). Der Anteil der Personen, die keine der genannten nicht obligatorischen Versicherungen kündigen würden, ist in Deutschland im Vergleich zu 2022 mit neun Prozent stabil geblieben. In Großbritannien wollen 21 Prozent der Befragten aktuell auf keine dieser Versicherungen verzichten; in Frankreich und Spanien sind es jeweils 14 Prozent der Befragten.

Inflation: Diese Versicherungen würden Deutsche kündigen

Welche Versicherungen die Deutschen am ehesten für verzichtbar halten, zeigt die folgende Liste:

  • Krankenversicherung: 10 Prozent der befragten Deutschen würden am ehesten ihre Krankenversicherung kündigen. Ein eher theoretischer Wert – schließlich besteht in Deutschland die Pflicht, krankenversichert zu sein. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 15 Prozent.
  • Einkommensschutz: Auf die Absicherung ihrer Arbeitskraft würden 16 Prozent der befragten Deutschen verzichten. Damit wird exakt der Wert aus dem Vorjahr erreicht.
  • Haustier-Versicherung: Steigen die Lebenshaltungskosten noch weiter, würden 19 Prozent der befragten Deutschen auf die Versicherung ihrer Haustiere verzichten. 2022 lag dieser Wert bei 21 Prozent.
  • Hausratversicherung: Den Schutz einer Hausratversicherung halten 21 Prozent der befragten Deutschen für verzichtbar, wenn die Lebenshaltungskosten steigen. 2022 waren es noch 24 Prozent.
  • Datenschutz-Versicherung: 25 Prozent sehen am ehesten bei der Cyberversicherung Einsparpotenzial. Wichtig bei diesem Ergebnis: Befragt wurden Privatpersonen. Im Vorjahr waren es noch 26 Prozent.
  • Fahrradversicherung: 34 Prozent würden zuerst die Fahrradversicherung kündigen. Das ist beinahe der Spitzenwert dieser Umfrage – und exakt jener Wert, der auch 2022 ermittelt wurde.
  • Reiseversicherung: Bei weiter steigenden Lebenshaltungskosten würden sich 40 Prozent der befragten Deutschen zuerst von ihrer Reiseversicherung trennen. 2022 war dieser Wert mit 35 Prozent noch etwas niedriger.

Über die Studie:
Guidewire beauftragte das unabhängige Marktforschungsinstitut Censuswide, um Versicherungsnehmer im deutschen, französischen, spanischen und britischen Markt zu befragen. Pro Land wurden etwa 1.000 Personen zwischen 18 und 55+ befragt, die innerhalb der letzten 12 Monate eine Versicherung abgeschlossen oder erneuert haben. Befragt wurden die Teilnehmer zu ihrer Einstellung gegenüber Versicherern, Versicherungsprodukten und -Dienstleistungen sowie Datenschutz, Lebenshaltungskosten und dem Klimawandel im Versicherungskontext. Die Befragung fand im Februar 2023 als Teil einer seit 2020 jährlich durchgeführten Verbraucherstudie im Versicherungsumfeld statt.

Steigende Inflation, Schuldenkrisen und explodierenden Lebenshaltungskosten stellen für Entscheider aus den G20-Ländern die größten Bedrohungen in den nächsten zwei Jahren dar, so ein Teilergebnis des Global Risk Reports. Führungskräfte aus Deutschland fürchten neben Inflation und schweren Preis-Schocks auch zwischenstaatliche Konflikte.

Anders als im Vorjahr dominieren in diesem Jahr wirtschaftliche, geopolitische und gesellschaftliche Risiken die globale Risikolandschaft. Damit stehen sie in scharfem Kontrast zu den Ergebnissen von 2021, insbesondere bei Technologie- und Umweltrisiken. Trotz zunehmender Regulierung in den letzten 12 Monaten wurden Umweltprobleme im aktuellen Bericht als deutlich niedrigeres Risiko eingestuft als noch im Vorjahr. Auch technologische Risiken wurden trotz der wachsenden Bedrohung durch staatlich geförderte Cyber-Angriffe in diesem Jahr seltener genannt.

Die schnelle beziehungsweise anhaltende Inflation ist für mehr als ein Drittel (37 %) der G20-Befragten das größte Risiko in der diesjährigen Studie, gefolgt von Schuldenkrisen und steigenden Lebenshaltungskosten (jeweils 21 %). Weiterhin wurden geo-ökonomische Auseinandersetzungen von 11 Prozent der G20-Befragten als größtes Risiko identifiziert, gefolgt von weiteren geopolitischen Risiken im Zusammenhang mit Staatszerfall und anhaltender wirtschaftlicher Stagnation von jeweils 5 % der Befragten.

Die Entscheider aus Deutschland priorisieren die Risiken mit einer leicht anderen Gewichtung. Während hier ebenfalls die Inflation die größten Bedrohungen anführt, werden zudem Preis-Schocks beziehungsweise eine hohe Preis-Volatilität befürchtet. Danach folgen zwischenstaatliche Konflikte beziehungsweise geo-ökonomische Auseinandersetzungen aufgrund von strategischen Ressourcen wie Technologien, Energie oder Bodenschätze. Als fünftgrößtes Risiko wird eine Versorgungskrise mit Rohstoffen angesehen. Die Schuldenkrise liegt bei deutschen Befragten hingegen auf Rang 9.

Über die Studie:
Die Executive Opinion Survey wird vom Centre for the New Economy and Society des World Economic Forum durchgeführt. Marsh McLennan und Zurich Insurance Group sind Partner des Centre und der Reihe Global Risks Report. Für den Report wurden zwischen April und August 2022 über 12.000 Wirtschaftsführern aus 122 Ländern befragt.

Steigende Lebenshaltungskosten lassen Verbraucher nach Sparmöglichkeiten suchen. Bei welchen Versicherungen zuerst der Rotstift angesetzt wird.

In Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind Verbraucher wegen der steigenden Lebenshaltungskosten besorgt. So ermittelte der Guidewire Survey Report 2022, dass in diesen vier Ländern 87 Prozent der Befragten aufgrund der steigenden Preise sorgenvoll in die Zukunft blicken. Von den vier untersuchten Verbrauchermärkten sind die Deutschen mit 80 Prozent am wenigsten beunruhigt. In Spanien erreicht dieser Wert 93 Prozent.

Angesichts der wirtschaftlichen Lage hält es mehr als die Hälfte aller Befragten (56 %) für wahrscheinlich, dass sie bei den eigenen Ausgaben für Versicherungsschutz sparen werden. Bei welchen Versicherungen die deutschen Befragten am ehesten den Rotstift ansetzen würden:

  • Krankenversicherung
    15 Prozent der befragten Deutschen würden am ehesten ihre Krankenversicherung kündigen. Ein eher theoretischer Wert – schließlich besteht in Deutschland die Pflicht, krankenversichert zu sein.
  • Einkommensschutz
    Auf die Absicherung ihrer Arbeitskraft würden 16 Prozent der befragten Deutschen verzichten.
  • Haustier-Versicherung
    Steigen die Lebenshaltungskosten noch weiter, würden 21 Prozent der befragten Deutschen auf die Versicherung ihrer Haustiere verzichten.
  • Hausratversicherung
    Den Schutz einer Hausratversicherung halten 24 Prozent der befragten Deutschen für verzichtbar, wenn die Lebenshaltungskosten steigen.
  • Datenschutz-Versicherung
    26 Prozent sehen am ehesten bei der Cyberversicherung Einsparpotenzial. Wichtig bei diesem Ergebnis: Befragt wurden Privatpersonen.
  • Fahrradversicherung
    34 Prozent würden zuerst die Fahrradversicherung kündigen. Das ist beinahe der Spitzenwert dieser Umfrage.
  • Reiseversicherung
    Bei weiter steigenden Lebenshaltungskosten würden sich 35 Prozent der befragten Deutschen zuerst von ihrer Reiseversicherung trennen.

Über die Studie:
Der Guidewire Survey Report 2022 befragte insgesamt 4.037 Personen aus Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die Studie bestand aus einer Online-Befragung von Personen im Alter über 18 Jahren, die innerhalb der letzten 12 Monate eine der gängigsten Versicherungen (zum Beispiel Hausrat, Kraftfahrzeuge) erneuert oder abgeschlossen haben. Die Datenerhebung und Durchführung der Umfrage fand im Mai 2022 statt.

Ob man im Alter ein auskömmliches Leben führen kann, hängt nicht nur von der Höhe der Rente ab, sondern auch von der Region, in der man wohnt. Dies zeigt eine Prognos-Studie im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Speziell der Süden der Republik entpuppt sich für Senioren als teures Pflaster.

Wie viel ist meine Rente wert? Das hängt auch davon ab, in welcher Region Deutschlands man lebt. Laut einer Prognos-Studie variiert die Kaufkraft der Renten in Deutschland je nach Wohnort sehr stark.

So müssen Rentner im niedersächsischen Landkreis Holzminden – dem bundesweit günstigsten Altersruhesitz – nur rund 860 Euro für Miete, Strom, Nahrungsmittel oder Kleidung zahlen. Im Bundesdurchschnitt sind es 1000 Euro. Und wer in München lebt, dem mit Abstand teuersten Wohnort, braucht sogar 1.300 Euro, um dieselben Sachen zu finanzieren – hier sind die Lebenshaltungskosten doppelt so hoch wie in Holzminden!

„Was man sich im Ruhestand leisten kann, hängt nicht nur von der Rentenhöhe ab, sondern auch vom Standort“, sagt Prognos-Chefökonom Michael Böhmer. Vor allem die Kosten für das Wohnen seien für das Preisgefälle zwischen den Regionen verantwortlich. Kein Wunder also, dass die Isar-Metropole für Rentner besonders teuer ist. Laut einem Immobilien-Vergleichsportal liegt die Durchschnittsmiete in München bei über 20 Euro pro Quadratmeter.

Süden teuer, Osten und Norden vergleichsweise billig

Mit Blick auf die Bundesrepublik zeigt sich eine deutliche Tendenz: der Süden der Republik gehört zu den kostenintensivsten Regionen, während Senioren im Osten und Norden weniger Geld für einen auskömmlichen Lebensabend brauchen. Gleich sieben der bundesweit 10 teuersten Städte liegen im Freistaat Bayern, wo das Leben zwischen 15 und 30 Prozent teurer ist als im Rest der Republik.

Günstiger leben Ruheständler im Norden und Osten. Hier schaffen es nur vier Kreise in die Top-50 der teuersten Regionen: die Boomstädte Hamburg, Berlin und Potsdam sowie der Sylt-Kreis, traditionell beliebter Erholungsort für betuchte Urlauber. Sachsen-Anhalt ist das Bundesland mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten: 11 von 14 Landkreisen liegen hier unter dem Bundesdurchschnitt.

Für die Auswertung hat Prognos die Lebenshaltungskosten der Rentner in 402 Landkreisen und kreisfreien Städten verglichen. Eigens dafür passte das Analysehaus den allgemeinen Warenkorb des Statistischen Bundesamtes an das Konsumverhalten der über 65-Jährigen an. Ausgaben für die Gesundheit wurden beispielsweise stärker gewichtet. Die Kosten für Verkehr spielten dagegen eine geringere Rolle, weil Senioren gewöhnlich nicht mehr zur Arbeit pendeln.