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Ältere Fahrzeughalter zahlen in der Kfz-Versicherung höhere Prämien. Warum das keine Altersdiskriminierung ist, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nun klargestellt.

Vergleicht man Kfz-Tarife, stellt sich heraus, dass ältere Fahrzeughalter teilweise deutlich höhere Beiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung zahlen müssen. So zahlt ein 67-jähriger Lediger im Durchschnitt von 25 untersuchten Kfz-Haftpflicht-Tarifen 196,96 Euro Jahresbeitrag mehr als ein 35-Jähriger (geplanter Neuabschluss; Schadenfreiheitsklasse 15).

Dieser Umstand rief die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf den Plan. Die Aufseher wollten von 44 Versicherern wissen, welche Methoden sie bei der altersabhängigen Tarifierung verwenden. Nun liegt das Ergebnis der BaFin-Erhebung vor und die Aufseher schreiben, dass eine Altersdifferenzierung immer dann zulässig sei, wenn sie auf anerkannten Prinzipien risikoadäquater Kalkulation beruhe. Die entsprechenden Regeln hierfür sind im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz festgeschrieben. Demnach muss das Risiko versicherungsmathematisch bewertet werden – anhand statistischer Erhebungen.

Entscheidend ist also, welche Risiken typischerweise mit welchem Schadenverlauf einhergehen. In der Kfz-Versicherung werden hierfür eine ganze Reihe von Tarifmerkmalen herangezogen: zum Beispiel der Wohnort des Fahrzeugalters, das Automodell, Alter des Fahrzeughalters, die Kilometerleistung pro Jahr und wie lange jemand unfallfrei fuhr. Und eben das Alter des Versicherten. Die BaFin kommt in ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass die altersbedingten Prämien-Aufschläge durchaus risikoadäquat kalkuliert sind.

Der Einwand, dass Seniorinnen und Senioren seltener Auto fahren, greife nicht, so die BaFin. Dies sei nur bei Tarifen relevant, die auch die gefahrenen Kilometer berücksichtigen. Entscheidend sei, wie sich Schadenbedarf und Schadenhäufigkeit der Risikogruppen entwickeln (Äquivalenzprinzip).

Weil sowohl Schadenhäufigkeit, als auch Schadenbedarf mit höherem Alter zunehmen, hat die BaFin gegen die Praxis der Versicherer, entsprechende Zuschläge zu erheben, nichts einzuwenden. Die höheren Prämien spiegeln demnach das „nachweislich höhere, mit dem Alter einhergehende versicherungstechnische Risiko wieder.“

Belegen lässt sich das mit Zahlen der offiziellen Unfallstatistik, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht werden. Dort werden „Hauptverursacher je 1.000 Beteiligte“ bei Unfällen mit PKW-Fahrern ausgewiesen. Unfallverursachende Fahrer werden also ins Verhältnis zu allen unfallbeteiligten Fahrern gesetzt. Ergebnis: Je älter die Fahrer, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Hauptschuld an einem Unfall tragen, an dem sie beteiligt waren.

Allerdings hebt die BaFin auch hervor, dass Seniorinnen und Senioren von ausgleichenden Tarifmerkmalen profitieren. Das Rabattsystem honoriert langes unfallfreies Fahren: Sie können höhere Schadensfreiheitsrabatte erreichen.

Immer mehr Rentner verdienen sich auch nach Erreichen des Ruhestands-Alters etwas dazu. Das zeigen aktuelle Zahlen der Bundesregierung. Finanzielle Engpässe sind ein Motiv — aber nicht das einzige.

Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen: Noch nie waren so viele Rentner erwerbstätig wie heute. Das geht aus frischen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor. So gingen 2018 bereits 1,45 Millionen Menschen, die die Regelaltersgrenze bereits überschritten hatten, einer Erwerbsarbeit nach. Das sind zwar immer noch „nur“ acht Prozent der Ruheständler. Der Trend ist aber eindeutig: zur Jahrtausendwende waren es noch 530.000 Rentner im Unruhestand. Ein stolzes Plus von fast 174 Prozent in weniger als zwanzig Jahren!

Der Großteil der Rentner ist geringfügig beschäftigt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet: Arbeitet folglich auf 450-Euro-Basis. Das trifft auf fast die Hälfte der Seniorinnen und Senioren zu. Rentner stellen sogar aktuell die größte Gruppe unter den Minijobbern, wie aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Weitere 25 Prozent der Rentner haben einen sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, ein weiteres Viertel ist selbstständig.

Viele Rentnerinnen und Rentner brauchen das Geld – und haben Spaß

Schaut man auf die Gründe für die Weiterbeschäftigung, gibt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Aufschluss. Finanzielle Motive sind dabei nicht zu unterschätzen, wie speziell ein Blick auf Frauen zeigt. Der Aussage „Ich brauche das Geld!“ beantworten demnach 42 Prozent aller befragten Frauen mit „trifft völlig zu“, weitere 28 Prozent sagen „trifft eher zu“. In Summe sagen somit 70 Prozent der arbeitenden Rentnerinnen, dass sie ohne eine Arbeit nicht über die Runden kommen.

Bei den Männern sieht es nicht ganz so drastisch aus. Hier beantwortet etwas mehr als jeder Zweite (52 Prozent) die Frage, ob er auf das Geld durch den Job angewiesen sei, mit „trifft völlig zu“ oder „trifft eher zu“. Trotzdem ist das auch hier die Mehrheit der Befragten.

Darüber hinaus sind es aber auch soziale Motive, die die Menschen im Job halten. 92 Prozent der erwerbstätigen oder erwerbswilligen Rentenbezieher, die finanzielle Gründe angeben, sagen auch, sie bräuchten den Kontakt zu anderen Menschen. Aus dieser Gruppe stimmen ebenfalls 92 Prozent der Aussage zu, „Ich habe Spaß an der Arbeit“. Das zeigt, dass das Gros der Betroffenen die weitere Erwerbsarbeit durchaus wertschätzt und nicht unbedingt als Last empfindet.

„Jeweils rund 90 Prozent der erwerbstätigen Rentner haben Spaß bei der Arbeit, brauchen den Kontakt zu anderen Menschen oder wünschen sich weiterhin eine Aufgabe“, erläutert das IAB. Dennoch: Auch die drohende Altersarmut sollte beim Thema „Arbeitende Rentnerinnen und Rentner“ nicht vernachlässigt werden, sind doch finanzielle Motive ebenso prägend.

Jede zweite Rente unter 900 Euro

Nicht einmal 640 Euro Brutto-Monatsrente erhielt 2018 ein Ruheständler im Schnitt, wenn sie eine Regelaltersrente bezogen: Das geht aus Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund hervor. Wer mindestens 45 Jahre in die Rentenkasse einzahlte, musste auch mit durchschnittlich 1.311 Euro Vorlieb nehmen. Und eine weitere Zahl lässt aufhorchen: Jede zweite Rente liegt unter 900 Euro.

Hier sei daran erinnert, dass in Deutschland eine dreifache Absicherung für ein auskömmliches Alters-Einkommen sorgen soll: auch die Betriebsrenten und die private Altersvorsorge sind wichtige Stützen. Ein Beratungsgespräch kann aufklären, wie die gesetzliche Rente mit weiterer Vorsorge aufgebessert werden kann.

Die Deutschen leben im Schnitt immer länger, wie heute veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Eine Herausforderung auch für die Altersvorsorge!

Die Deutschen können sich über eine immer höhere Lebenserwartung freuen. Das zeigen die aktualisierten Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes. Ein Junge, der in der Zeitspanne von 2014 bis 2016 geboren wurde, erreicht demnach im Schnitt ein Alter von 78 Jahren und vier Monaten. Mädchen leben sogar satte fünf Jahre länger und werden 83,2 Monate alt. Damit ist die Lebenserwartung im Vergleich zur letzten Alterskohorte (2013-15) um circa zwei Monate gestiegen.

Dabei zeigen sich aber regional große Unterschiede. Die höchste Lebenserwartung besteht demnach in Baden-Württemberg und Bayern: Jungen werden hier im Schnitt 79 Jahre und sechs Monate alt, Mädchen 84 Jahre. Dem entgegen ist die Lebenserwartung der Jungen in Sachsen-Anhalt mehr als drei Jahre niedriger: sie werden im Schnitt 76 Jahre und vier Monate. Schlusslicht bei dem Lebensalter der Mädchen ist das Saarland mit 82 Jahren und drei Monaten.

Bei der Statistik handelt es sich um sogenannte Periodensterbetafeln, die eine Art Momentaufnahme der Lebenserwartung darstellen. Hierfür werden alle zwei Jahre Daten zu den Verstorbenen mit der jeweiligen Bevölkerung nach Einzelaltersjahren abgeglichen.

Wie stark die Lebenserwartung der Menschen angestiegen ist, zeigt sich im historischen Vergleich. Die erste Sterbetafel wurden demnach anhand der Jahrgänge von 1871 bis 1881 erhoben. Damals wurden Männer im Schnitt nur 35,6 Jahre alt und Frauen 38,5 Jahre: die Lebenserwartung hat sich also mehr als verdoppelt. Ursache für die steigende Langlebigkeit sind unter anderem eine bessere Gesundheitsversorgung, Ernährung und Wohnsituation.

Auch bei der Altersversorgung berücksichtigen!

Eine Herausforderung ist die steigende Lebenserwartung mit Blick auf die eigene Altersvorsorge. Die Bezugsdauer für die Altersrente steigt nämlich ebenfalls stark an. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer lag im Jahr 2016 bei 17,6 Jahren für Männer und sogar 21,6 Jahren für Frauen, so berichtet die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Neuere Zahlen liegen aktuell nicht vor. Eingerechnet sind hierbei neben der Altersrente auch Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit.

Wer dann auf zusätzliches Einkommen angewiesen ist, um einen auskömmlichen Lebensabend zu haben, muss einen immer längeren Zeitraum abdecken. Hierbei geht es um hohe Summen, die viele Menschen mit dem Sparstrumpf nicht bewältigen können. Schnell summiert sich der Mehrbedarf über die Jahre gerechnet auf einen sechsstelligen Betrag. Doch man kann etwas tun, um Altersarmut vorzubeugen. Das Langlebigkeitsrisiko lässt sich zum Beispiel mit einer privaten und/oder betrieblichen Rentenversicherung auffangen: Je nach Vertrag gewähren diese eine monatliche Zusatzrente bis zum Lebensende.

Dabei lohnt es sich, möglichst zeitig mit der Geldanlage anzufangen. Dann nämlich muss im Monatsschnitt weniger zurückgelegt werden. Nicht nur hat man einen längeren Zeitraum, um Vermögen fürs Alter anzusparen. Es wirkt auch der Zinseszins-Effekt: Jährlich erzielte Zinsen werden zum Jahresende dazu addiert, so dass letztendlich ein höherer Betrag da ist, der dann wiederum verzinst werden kann. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

Emsige Rentner: Der Anteil der Arbeitnehmer, der zwischen 65 und 70 Jahren alt ist, stieg in den vergangenen 16 Jahren deutschlandweit um fünfzig Prozent an. Das bedeutet konkret, dass sich heute innerhalb dieser Altersgruppe noch jeder Sechste in einem Arbeitsverhältnis befindet. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den Bundesländern. So führen die betagten Arbeiter in Baden-Württemberg das Ranking an: hier arbeiten 19,4 Prozent der 65-70 Jährigen. Weniger emsig scheinen hingegen die Menschen jenseits der 65 im Bundesland Sachsen-Anhalt zu sein, da hier statistisch die niedrigste Beschäftigungsquote gemessen wurde, nämlich 11,7. So berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Die Auswertung zeigt insgesamt eine Abweichung zwischen Ost- und Westdeutschland. Während im Osten 13,1 Prozent der Menschen zwischen 65 und 70 Jahren noch erwerbstätig sind, sind es im Westen 17,5 Prozent, die die Arbeit als sinnvollste Form der Freizeitgestaltung ansehen.

Jedoch, diese Zahlen sind nicht in Stein gemeißelt, es ist Bewegung in der Sache. So haben die neuen Bundesländer seit dem Jahr 2010 stark zugelegt. In diesem Zeitfenster nämlich nahm der Anteil der Arbeitnehmer im Osten in der benannten Altersklasse um zwei Drittel zu. In den alten Bundesländern aber lag der Zuwachs bei nur knapp vierzig Prozent.

Vechta ganz vorn: 32 Prozent Beschäftigung

Geht man nicht nach Bundesländern vor, sondern sortiert die 402 Landkreise in Deutschland anhand der Beschäftigungsquote der 65-70jährigen, so liegt der Kreis Vechta in Niedersachsen an erster Stelle und erreicht eine Beschäftigungsquote von zweiunddreißig Prozent. Ebenfalls oberhalb der dreißig Prozent rangieren die Kreise Passau, Würzburg und Regensburg in Bayern.

Der Landkreis Mansfeld-Südharz im Bundesland Niedersachsen erreicht hingegen eine Quote von nur 8,3 Prozent. Aber auch wenn die Menschen im Südharz noch weitestgehend abstinent sind, so zeigt sich bundesweit insgesamt doch ein eindeutiger Trend. Und der weist in die Richtung der Zunahme von Beschäftigung in Arbeitsverhältnissen für Menschen über 65 Jahren.

Seit 2000 ein Plus von 300.000 erwerbstätigen Rentnern

Deutlich macht dies ein einfacher Vergleich der Jahre 2000 und 2015. So haben aktuell von den insgesamt etwa vier Millionen Menschen zwischen 65 und 70 Jahren im Vorjahr circa 665.000 eine Arbeit ausgeübt. Im Jahr 2000 waren es noch über dreihunderttausend weniger hochbetagte Beschäftigte gewesen.

Umgelegt in eine Prozentrechnung ergibt sich demnach, dass sich der Anteil der Arbeitnehmer in der genannten Altersklasse von dereinst acht Prozent auf inzwischen schon 16,6 Prozent ausgewachsen hat. Zu dem Ergebnis kam die Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“. Die Grundlage bildeten Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit bereitstellte.

Warum arbeiten die Menschen immer länger?

Früher strickte man in diesem Alter, oder ging angeln. Warum also heute dieser bemerkenswerte Anstieg von Arbeit über 65 Jahren? Hier gibt es mehrere Ursachen. Zum einen ist die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters zu benennen, aber dieser Fakt fällt kaum ins Gewicht. Bei der Auswertung der Zahlen befanden sich etwa 563.000 der Arbeiter im Seniorenalter im Ruhestand, weitere 102.000 waren noch nicht bei der Altersgrenze angekommen, welche bei 65 Jahren und fünf Monaten markiert ist.

Die Notwendigkeit eines Zuverdiensts fällt laut den Auswertern ebenfalls weniger schwer ins Gewicht. Viel zentraler seien hier die Werte vom Spaß an der Arbeit und dem Kontakt zu anderen Menschen. Deshalb würden die meisten auch nur einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, viel Geld bringt das nicht ein, aber Spaß und Kontakt seien garantiert.

Die deutschen Senioren sind so aktiv wie nie! Jeder fünfte Bundesbürger der Generation Ü60 ist noch im Verein aktiv, wie der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Pressemeldung berichtet. Damit ist der Anteil der Vereinssportler in dieser Altersgruppe sei 2001 um ein Drittel gestiegen. Eine Unfallversicherung schafft finanzielle Sicherheit, wenn man doch einmal eine schwerwiegende Verletzung erleidet.

Mittlerweile treiben stolze 4,2 Millionen Menschen, die ihren 60. Geburtstag bereits feiern durften, noch aktiv Sport im Verein, so meldet der Versicherungsdachverband. Speziell in den letzten Jahren ist die Zahl der rüstigen Sportler stark angestiegen – um 52 Prozent seit 2001. Für Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln ist dieser Zuwachs Ausdruck eines Bewusstseinswandels. „Die heutige Generation – die meisten jedenfalls – weiß, dass sie was tun muss. Die Älteren sind aktiver und dementsprechend auch gesünder, weil sie eine längere, höhere Lebensqualität auch genießen wollen“, erklärt der Sportwissenschaftler.

Männer oft doppelt so aktiv wie Frauen

Hinsichtlich der Geschlechter gibt es bei den sporttreibenden Senioren deutliche Unterschiede. So ist zum Beispiel in Hamburg der Anteil der älteren Männer, die Mitglied eines Sportvereins sind, doppelt so hoch wie bei den Frauen. Freilich ist anzunehmen, dass viele Ältere auch ohne Mitgliedschaft im Verein regelmäßig Sport treiben. Und das ist eine Sache, die sich unbedingt lohnt: Sport fördert die Gesundheit und ein langes Leben. „Es gibt viele Menschen, die mit 60 heutzutage fitter sind als die inaktiven 30-Jährigen“, sagt Froböse.

Unfallversicherung – Schutz bei Sportunfällen

Bei sportlichen Aktivitäten stellt sich auch die Frage nach dem passenden Unfallschutz. Sportverletzungen heilen im Alter oft langsamer und erfordern eine längere Rehabilitation, weil der Körper eben doch nicht mehr der jüngste ist. Viele Unfallversicherer haben sich mit Tarifen speziell für Senioren auf die sich wandelnden Anforderungen eingestellt. Sei es eine Sofortleistung bei Oberschenkelhalsbruch, ein Essenservice nach schwerer Verletzung oder die Betreuung der Haustiere – so mancher Unfalltarif bietet ein Plus, von dem ältere Versicherungsnehmer profitieren.

Aber aufgepasst! Im Unfallversicherungs-Vertrag sollte speziell bei Seniorentarifen nachgelesen werden, ob die ausgeübte Sportart nicht explizit ausgeschlossen ist. So bieten manche Verträge etwa keinen Schutz fürs Reiten. Andere Versicherer wiederum legen ein sehr niedriges Höchsteintrittsalter fest, so dass Kunden mit einem Alter von mehr als 75 Jahren gar nicht erst angenommen werden. Diesbezüglich klärt ein Beratungsgespräch, welche Police sich empfiehlt.

Sind Eigenbewegungen im Schutz inbegriffen?

Eine Leistung, auf die es sich zu achten lohnt, ist der Schutz bei Eigenbewegungen. Denn der Unfallbegriff setzt voraus, dass ein „plötzliches Ereignis von außen“ den Schaden verursacht. Wenn also eine Joggerin beim Laufen ohne Fremdeinwirkung umknickt, ohne dass eine äußerliche Ursache hierfür ausgemacht werden kann, geht sie leer aus, wenn nicht auch Eigenschäden laut Vertrag versichert sind (vgl. Kammerbericht Berlin, Urteil vom 30. Mai 2014, 6 U 54/14).

Babies, die in diesem Jahr hierzulande geboren werden, haben eine höhere Lebenserwartung als alle Generationen zuvor. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt am Freitag veröffentlicht hat. Auch die Altersvorsorge muss folglich auf ein langes Leben ausgerichtet sein!

Wer heute zur Welt kommt, hat rein statistisch eine sehr hohe Lebenserwartung. Für neugeborene Jungen beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 78 Jahre und zwei Monate, für Mädchen sogar 83 Jahre und einen Monat. Das zeigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, für die Sterbefälle der Jahre 2012 bis 2014 ausgewertet wurden.

Bundesbürger werden immer älter

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag weiter mitteilt, hat sich die Lebenserwartung Neugeborener in den letzten zehn Jahren damit bei den Jungen um 27 Monate, bei den Mädchen um 17 Monate im Vergleich zur Sterbetafel 2002/2004 erhöht.

Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung weiter angestiegen. Laut der Sterbetafel 2012/14 beläuft sich die durchschnittliche noch verbleibende Lebenserwartung von 65jährigen Männern auf 17 Jahre und 8 Monate, von 65jährigen Frauen gar auf weitere 21 Lebensjahre. Die Bundesbürger werden immer älter!

Herausforderung für die Altersvorsorge

So positiv das steigende Lebensalter auch zu bewerten ist, so bedeutet es zugleich finanzielle Herausforderungen. Um den Lebensabend auskömmlich zu gestalten, müssen die Bürger länger von ihrer Altersrente leben – und dem Geld, das sie zusätzlich privat angelegt haben. 2014 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) bei 17,3 Jahren für Männer und sogar 20,8 Jahren für Frauen.

Deshalb empfiehlt es sich, möglichst zeitig mit der Altersvorsorge anzufangen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, abhängig von Vorlieben und Risikobereitschaft: Sei es eine private Rentenversicherung, das Investment in Aktienfonds, der Erwerb einer Immobilie oder eine andere Vorsorgeform. Wer seine Altersvorsorge aus verschiedenen Quellen speist, mindert auch sein Risiko.

Immer mehr bedürftige Rentner

Abzuraten ist aber davon, gänzlich auf Altersvorsorge zu verzichten. Aktuell sind über 500.000 Senioren auf zusätzliche Grundsicherung angewiesen, weil die Rente zum Leben nicht reicht. Die Zahl der bedürftigen Ruheständler ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen, wie das Statistische Bundesamt zu berichten weiß. Wer zeitig mit der Altersvorsorge anfängt, muss weniger zurücklegen!

Kfz-Versicherung: Eine zunehmende Zahl an Autoversicherern bietet Senioren ab 69 Jahren keinen Schutz mehr. Der Grund: Betagte sind besonders häufig Unfallverursacher. Bei vielen Anbietern müssen die Rentner dieser Altersgruppe zudem mit deftigen Preisaufschlägen rechnen.

Wenn ältere Menschen auf dem Land wohnen, ist das Einkaufen nicht immer leicht. Der lokale Laden hat vor langer Zeit schon zugemacht, und der Bus fährt nur alle paar Stunden in die Stadt, wo sich der nächstgelegene Supermarkt befinden würde. Auch viele Banken schließen ihre Filialen im ländlichen Raum. Da bleibt gerade Senioren oft nichts anderes übrig, als sich hinter das Steuer des eigenen PKW zu setzen, wenn sie mobil bleiben wollen.

Betagte Fahrer zahlen deutlich mehr

Umso ärgerlicher ist der Umstand, dass hochbetagte Autofahrer oft keinen oder nur sehr teuren Schutz durch eine Kfz-Versicherung finden. Das Fachmagazin Versicherungsjournal hat eine Stichprobe mit einer Vergleichssoftware gemacht und herausgefunden, dass ein 80jähriger bei vielen Versicherern keinen Vertrag mehr abschließen kann.

Grundsätzlich müssen rüstige Bürger mit deutlichen Prämienaufschlägen rechnen, je älter sie sind. Nach 35 schadenfreien Jahren zahlt ein 60-Jähriger VW-Golf-Fahrer aus Düsseldorf beispielsweise bei einem Versicherer rund 280 Euro für seine Vollkasko-Versicherung; ein 80-Jähriger hingegen muss für denselben Tarif über 600 Euro berappen – mehr als das Doppelte!

Der Grund für diese Prämienaufschläge: Betagte Autofahrer tragen weit häufiger die Schuld an einem Unfall als andere Bevölkerungsgruppen. Sind 60jährige Senioren in einen Unfall verwickelt, haben davon 64 Prozent den Unfall selbst verursacht. Bei der Generation ab 75 Jahren liegt diese Quote schon bei 75 Prozent, wie die Unfallforscher der Versicherer herausgefunden haben.

Tarife vergleichen – und sich regelmäßig durchchecken lassen!

Ein Tarifvergleich kann für Senioren lohnen, denn nicht jeder Autoversicherer erhebt derart hohe Zuschläge. Noch wichtiger aber ist es, sich die Fahrtüchtigkeit im Alter bestätigen zu lassen. Viele Menschen der Generation Ü70 sehen schlechter und reagieren langsamer, sind zudem auf Medikamente angewiesen, die das Fahrverhalten weiter beeinträchtigen. Ein verbindlicher Fahrtest aber scheitert bisher am Widerstand der Automobilclubs und Lobbyverbände. Da kann es ratsam sein, sich vom Arzt auf Fahrtauglichkeit hin untersuchen zu lassen und den Führerschein freiwillig gegen ein Nahverkehrsticket einzutauschen. Schließlich geht es auch um die eigene Sicherheit.