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Besitzer einer Riester-Rente, die ihre Zulagen für das Jahr 2021 noch nicht beantragt haben, sollten jetzt aktiv werden. Bis zum Ende des Jahres können diese Zulagen nachträglich beantragt werden – danach verfällt der Anspruch. Die Deutsche Rentenversicherung weist aktuell darauf hin.

Für Inhaber einer Riester-Rente, die privat für ihr Alter vorsorgen, stehen staatliche Zulagen bereit. Allerdings müssen diese gesondert beantragt werden. Es besteht die Möglichkeit, diese Zulagen bis zu zwei Jahre rückwirkend zu beantragen. Daher informiert die Deutsche Rentenversicherung (DRV) derzeit darüber, dass Personen, die ihre Zulagen für das Jahr 2021 noch nicht beantragt haben, aktiv werden müssen. Die Anträge sind beim jeweiligen Anbieter des Vertrags zu stellen. Um die Zulagen für 2021 zu erhalten, müssen diese bis zum 31. Dezember 2023 bei der Versicherung oder Bank des Vertragsinhabers eingereicht werden.

Es ist generell ratsam, diese Verträge regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Veränderungen im Gehalt und Lebensumständen wie Heirat, Geburt oder der Wegfall des Kindergeldes können Anpassungen der Eigenbeiträge zur Riester-Rente erfordern. Die volle staatliche Riester-Grundzulage beträgt 175 Euro pro Jahr. Zusätzlich können bis zu 300 Euro pro Kind und Jahr als Kinderzulage gezahlt werden. Zudem gibt es vor dem 25. Lebensjahr einmalig 200 Euro als “Berufseinsteigerbonus”.

Hintergrund: Mit steigendem Einkommen sind in der Regel auch höhere Einzahlungen in den Vertrag erforderlich, um die vollen staatlichen Zulagen zu erhalten. Werden fehlende Eigenbeiträge nicht aufgefüllt, führt dies zu einer anteiligen Kürzung der Zulagen.

Für diejenigen, die nicht jedes Jahr einen separaten Antrag bei der zuständigen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) stellen wollen, besteht die Möglichkeit, einen Dauerzulagenantrag zu stellen. Der Betrag wird dann automatisch jedes Jahr auf das Riester-Konto gutgeschrieben. Es ist jedoch wichtig, dass Vorsorgesparer jedes Jahr prüfen, ob die Förderberechtigung weiterhin voll erfüllt wird. Bei Einkommensänderungen müssen hier entsprechende Korrekturen vorgenommen werden.

Die staatliche Sparzulage für vermögenswirksame Leistungen wird verbessert: Der Bundestag hat dem Vorschlag der Ampel-Fraktionen zugestimmt, die Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmer-Sparzulage zu erhöhen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, mehr Menschen zum Sparen zu motivieren, und wurde von den Bausparkassenverbänden positiv bewertet.

Deutsche Bausparkassen begrüßen die Entscheidung des Bundestages, die Arbeitnehmer-Sparzulage zu verbessern. Die Einkommensgrenzen für diese Sparzulage werden ab 2024 auf 40.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen für Alleinstehende und 80.000 Euro für Verheiratete angehoben, um wieder mehr Menschen zum Sparen zu motivieren. Die beiden Bausparkassenverbände lobten diese Anpassung als überfällig und unterstützen die Initiative des Parlaments.

Diese Erhöhung der Einkommensgrenzen betrifft sowohl das Bausparen als auch das Sparen mit Vermögensbeteiligungen wie Investmentfonds. Sie erfolgte im Rahmen des Zukunftsfinanzierungsgesetzes der Bundesregierung, das die Mitarbeiterkapitalbeteiligung fördern und die Gründung von Start-ups erleichtern soll. Die Bausparkassenverbände betonten die Wichtigkeit dieser Initiative für die Vermögensbildung von abhängig Beschäftigten, insbesondere für die jüngere Generation, die in einem Umfeld mit niedrigen Zinsen aufgewachsen ist.

Die bisherigen Einkommensgrenzen von 17.900 und 35.800 Euro beim Bausparen stammten aus dem Jahr 1999 und waren nicht mehr zeitgemäß. Mit der neuen Regelung werden nun fast 14 Millionen Arbeitnehmer anspruchsberechtigt sein, im Vergleich zu den bisherigen knapp 8 Millionen. Die Bausparkassenverbände betonen die Bedeutung des Engagements der Arbeitgeber bei der Bereitstellung von vermögenswirksamen Leistungen, damit der Sparanreiz Früchte tragen kann.

Info: Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist eine staatliche Zulage zu den vermögenswirksamen Leistungen, die Förderungen für wohnungswirtschaftliche Verwendung oder Vermögensbeteiligungen wie Fondssparpläne bereitstellt. Die aktuelle Förderhöhe liegt bei 9 Prozent bzw. 20 Prozent und bis zu 43 Euro bzw. 80 Euro jährlich je nach Art der Verwendung und Einkommensgrenzen.

In Bezug auf die Altersvorsorge breitet sich unter den Menschen Unsicherheit aus. Selbst wenn noch Geld zum Sparen übrig bleibt, schrumpfen die Beträge zunehmend. Dies zeigt das Vermögensbarometer 2023 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband führt regelmäßig das Vermögensbarometer durch, um das Sparverhalten der deutschen Bevölkerung zu analysieren. Die diesjährigen Ergebnisse verdeutlichen eine tiefe Verunsicherung der Menschen in Bezug auf ihre Altersvorsorge. Laut der Umfrage äußern 38 Prozent der Befragten die Sorge, dass sie mit den bereits getroffenen und geplanten Maßnahmen “auf keinen Fall” oder “wahrscheinlich nicht” die gewünschte finanzielle Absicherung im Alter erreichen werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert um sechs Prozentpunkte gestiegen. 25 Prozent sind sich nicht ganz sicher, ob ihre monatlichen Sparbemühungen am Ende ausreichen werden, um die gewünschte finanzielle Absicherung zu erreichen. 37 Prozent der Befragten sehen sich auf einem guten Weg, drei Prozentpunkte weniger als 2022. Sie sind zuversichtlich, dass sie ihr Ziel auf jeden Fall oder wahrscheinlich erreichen werden.

Besonders die Haushalte mit niedrigem Nettoeinkommen bewerten ihre bereits getroffenen Vorsorgemaßnahmen skeptisch. 59 Prozent der Befragten mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.000 Euro und 54 Prozent mit einem Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 2.000 Euro glauben, dass die von ihnen bereits realisierten und geplanten Maßnahmen “auf gar keinen Fall” oder “wahrscheinlich nicht” ausreichen, um einen sorglosen Ruhestand zu gewährleisten.

Die Sparbeträge werden kleiner, da 22 Prozent nur geringe Summen sparen (bis 25 Euro: 8 Prozent; 26 bis 50 Euro: 14 Prozent). 31 Prozent der Befragten können monatlich bis zu 250 Euro für die Altersvorsorge aufbringen (51 bis 100 Euro: 17 Prozent; 101 bis 250 Euro: 14 Prozent). 11 Prozent sparen Beträge über 250 Euro. Im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorjahres zeigt sich, dass viele Befragte ihre Sparbeträge nach unten korrigieren: 12 Prozent (2022: 14 Prozent) sparen monatlich 251 bis 500 Euro, während der Anteil (17 Prozent) mit einer Sparsumme von 101 bis 250 Euro unverändert bleibt. 18 Prozent (2022: 17 Prozent) legen monatlich 51 bis 100 Euro zurück.

Zur Studie:
Das Vermögensbarometer wird seit 2005 erhoben und in diesem Jahr wurden mehr als 4.800 Menschen ab 14 Jahren zu Fragen rund um Geld und Finanzen befragt.

Wie lange Rente bezogen wird, hängt auch vom Renteneintrittsalter ab. Während Funktionäre der Deutschen Rentenversicherung für ein späteres Renteneintrittsalter plädieren, will die Mehrheit der Bevölkerung einen wesentlich früheren Renteneintritt.

Im Spät-Herbst 2022 plädierte Alexander Gunkel, Arbeitgebervertreter im Bundesvorstand der Deutschen Rentenversicherung, dafür, ein höheres Renteneintrittsalter zu prüfen. Er verwies aber auch darauf, dass es noch andere Stellschrauben gegen den Fachkräftemangel und für mehr Rentenstabilität gebe: etwa eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Zuwanderung. Eine Anhebung der Regelaltersgrenze sei jedoch naheliegend, sagte Gunkel.

Einen Renteneintritt in einem Alter über 70 Jahren kann sich zwar jeder Dritte vorstellen, doch mehrheitsfähig sind solche Gedanken nicht. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich einen Renteneintritt mit bis zu 60 Jahren (51,2 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kam der ‚Financial Freedom Report‘ eines Versicherers.

Erst vergangenes Jahr zeigte eine ähnliche Umfrage des vom Bundesarbeitsministerium gegründeten Demographie Netzwerks, dass mehr als jeder zweite Beschäftigte (54,2 Prozent) gern mit 62 Jahren oder zeitiger in Rente gehen bzw. mit der Erwerbsarbeit aufhören würde. Hingegen will nur etwas mehr als jeder Zehnte (10,7 Prozent) bis zum Alter von 67 Jahren oder darüber hinaus arbeiten. Der Anteil derjenigen, die sich ein höheres Renteneintrittsalter vorstellen können, hat sich also erhöht.

Ein Renteneintritt mit bis zu 60 Jahren ist allein mit einer staatlichen Rente unrealistisch, schätzen Experten ein. Wer spät in die eigene Altersvorsorge einsteigt, sollte sich beispielsweise über Möglichkeiten einer Einmalanlage informieren. Je nach Bedarf können dabei auch flexible Möglichkeiten zur Geldentnahme vereinbart werden.

Über die Studie:
An der repräsentativen Umfrage zum Thema Financial Freedom der LV 1871, durchgeführt von Civey, haben im August 2023 2.500 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren teilgenommen. Die Teilnehmenden beantworteten darin Fragen nach ihrem individuellen Verständnis von (finanzieller) Freiheit und ihren Gefühlen und Sorgen beim Thema Finanzen, Altersvorsorge und Absicherung.

Die Anzahl der Personen, die im Alter Grundsicherung erhalten, ist erneut angestiegen. Im Juni 2023 erhielten bundesweit 691.820 Menschen im Rentenalter Grundsicherung. Es wird vermutet, dass die tatsächliche Anzahl deutlich höher ist.

Immer mehr Rentner sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Im Juni 2023 erhielten 691.820 Personen im Rentenalter Leistungen gemäß dem Zwölften Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB XII). Dies wurde vom “RedaktionsNetzwerk Deutschland” berichtet. Die Statistiken wurden aufgrund einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag vom Statistischen Bundesamt erstellt.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Rentner, die Grundsicherungsleistungen beziehen, um 63.250 Personen oder etwa zehn Prozent gestiegen. Insbesondere in den fünf ostdeutschen Bundesländern gab es erhebliche Zunahmen. Allein im Freistaat Sachsen stieg die Anzahl um 22,8 Prozent. Angesichts dieses erneuten Anstiegs fordert der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, eine “armutsfeste Mindestrente von 1.200 Euro und ein Rentenniveau, das den Lebensstandard sichert”.

Es wird vermutet, dass die tatsächliche Anzahl der Anspruchsberechtigten für Grundsicherung deutlich höher ist. Die “Wirtschaftswoche” hat kürzlich Daten vom Statistischen Bundesamt, der Bundesregierung, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zusammengetragen. Die Daten sind zwar nicht ganz aktuell, da sie aus dem Jahr 2019 stammen und die Werte nicht direkt vergleichbar sind. In ihrer Auswertung geht die “Wirtschaftswoche” jedoch von Haushalten und nicht von Einzelpersonen als Anspruchsberechtigte aus. Trotzdem sind die Zahlen bemerkenswert. So haben im Jahr 2019 etwa 60 Prozent der Anspruchsberechtigten keine Grundsicherung im Alter erhalten. Dies betraf rund 625.000 Haushalte. Von diesen Haushalten lebten 59,6 Prozent alleinstehend. Dies bedeutet zusätzliche 372.500 Personen, die zwar Anspruch auf Sozialleistungen hatten, diese jedoch nicht in Anspruch genommen haben.

Es liegt nahe, dass viele Bürger schlichtweg nicht wissen, dass sie einen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Die Höhe des Anspruchs spielt dabei durchaus eine Rolle. So haben vier von fünf Personen mit Anspruch auf Grundsicherung (79,9 Prozent) einen Anspruch zwischen 20 Euro und 200 Euro nicht beantragt. Bei einem Anspruch zwischen 200 Euro und 600 Euro waren es mehr als die Hälfte der potenziellen Leistungsempfänger (53,4 Prozent). Von den Rentnern, die Anspruch auf eine Grundsicherung im Alter von über 600 Euro hatten, haben 21,6 Prozent diese Leistungen nicht in Anspruch genommen.

Das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik in Bezug auf die Altersvorsorge geht verloren. Das zeigt eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag eines großen Versicherers.

In den neuen Bundesländern ist dieses Misstrauen sogar noch stärker ausgeprägt (73 Prozent) als in den alten Bundesländern (65 Prozent). Mit zunehmendem Alter steigt auch das Vertrauensdefizit: Bei den 18- bis 24-Jährigen haben 57 Prozent das Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger verloren, während es bei den über 55-Jährigen sogar 72 Prozent sind.

Im Durchschnitt gehen 42 Prozent der Befragten davon aus, dass sich ihre Lebensqualität im Ruhestand verschlechtern wird. In den neuen Bundesländern sind es sogar rund 48 Prozent. Dabei verlassen sich nur 27 Prozent ausschließlich auf die gesetzliche Rente, während die Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) zusätzliche private Vorsorgemaßnahmen ergreift.

Besonders ermutigend ist die Bereitschaft junger Menschen, regelmäßig Geld für die private Altersvorsorge beiseite zu legen. Bereits 47 Prozent der 18- bis 24-Jährigen investieren monatlich in ihre private Vorsorge, während es bei den 25- bis 34-Jährigen sogar 63 Prozent sind – die höchste Sparquote in keiner anderen Altersgruppe.

Die Inflation beeinflusst die Vorsorgebereitschaft – Ein Drittel spart weniger oder gar nicht

Rund 32 Prozent der Deutschen geben an, seit dem Beginn des Ukrainekriegs und dem Anstieg der Inflation weniger für ihre Altersvorsorge zu sparen als zuvor. Gleichzeitig sparen weitere 32 Prozent überhaupt nicht für die private Altersvorsorge.

Etwa 15 Prozent investieren monatlich weniger als 100 Euro in ihre Altersvorsorge, während weitere 15 Prozent zwischen 100 und 200 Euro für ihren Ruhestand zurücklegen. Jeder Zehnte spart zwischen 200 und 300 Euro pro Monat, während 9 Prozent sogar mehr als 400 Euro monatlich für ihre private Altersvorsorge aufbringen. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) gibt an, gerne mehr für ihren Ruhestand sparen zu wollen, es sich jedoch finanziell nicht leisten zu können.

Größte Sorgen: Gesundheit und Inflation

Die größte Sorge der Deutschen hinsichtlich ihres Ruhestands ist die Gefahr, krank oder pflegebedürftig (43 Prozent) zu werden. Darüber hinaus fürchten sie, dass die steigende Inflation ihre Rente stark mindern wird (33 Prozent) und sie ihren Lebensstandard nicht aufrechterhalten können (27 Prozent). Unter denjenigen, die bereits im Ruhestand sind, sind die Sorgen bezüglich Gesundheit und Pflegebedürftigkeit (53 Prozent) sowie steigender Inflation (45 Prozent) noch ausgeprägter. Rentner befürchten zudem, dass Deutschland in Zukunft seine Stabilität verlieren könnte (30 Prozent).

Insgesamt sehen etwa gleich viele Deutsche ihrem Ruhestand mit Freude (42 Prozent) wie mit Sorge (39 Prozent) entgegen. Auffällig ist, dass diejenigen, die regelmäßig in ihre private Altersvorsorge investieren, häufiger mit Freude auf ihren Ruhestand blicken (51 Prozent).

Über die Studie:
Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Axa 2.013 Personen in Deutschland online befragt. Die Ergebnisse der Befragung aus September 2023 sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Welche Versicherungen halten die Deutschen für so wichtig, dass jeder so eine haben sollte? Das zeigen aktuelle Studien-Ergebnisse.

Welche Versicherungen sind so wichtig, dass jeder sie haben sollte? Das ließ ein großer Versicherer untersuchen. Die Ergebnisse zeigen: Im Vergleich zur Absicherung von Personen-, Sach- und Vermögensschäden, spielt die Absicherung der Arbeitskraft eher eine untergeordnete Rolle.

  • Risikolebensversicherung
    Sechs Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass eine Risikolebensversicherung zu den wichtigsten Versicherungen zählt, die jeder besitzen sollte.
  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung
    Auf die Frage, welche Versicherung so wichtig ist, dass jeder sie haben sollte, nannten neun Prozent die Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
  • Wohngebäudeversicherung
    15 Prozent halten diese Versicherung für so wichtig, dass jeder sie haben sollte.
  • Unfallversicherung
    Eine Unfallversicherung nennen 22 Prozent der Deutschen.
  • Altersvorsorge
    29 Prozent der Deutschen finden, dass jeder Produkte zur Altersvorsorge sein Eigen nennen sollte.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
    Auf diesen Wert (29 Prozent) kommt auch die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie ist neben der Erwerbsunfähigkeitsunfähigkeitsversicherung die einzige Möglichkeit zur Absicherung der Arbeitskraft, die es in diese Liste geschafft hat.
  • Hausratversicherung
    Die Hausratversicherung kommt auf 39 Prozent. Also deutlich mehr als Altersvorsorge oder die Berufsunfähigkeitsversicherung.
  • Kfz-Versicherung
    Auch die Kfz-Versicherung (40 Prozent) ist den Deutschen wichtiger als die Absicherung der eigenen Arbeitskraft.
  • Haftpflichtversicherung
    Mit 79 Prozent der Nennungen ist die Haftpflichtversicherung in den Augen der Deutschen die wichtigste Versicherung.

Über die Studie:
Für die Studie wurden 1.200 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren im Juli 2023 online befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die berufstätige Bevölkerung Deutschlands sowie für Menschen, die noch vor dem Eintritt in ihr Berufsleben stehen (Auszubildende/Studierende). Es sind nur jene Versicherungen, die mehr als fünf Prozent der Nennungen erreichten, dargestellt.

Die Deutschen beziehen immer länger Rente. Das geht aus dem aktuellen Rentenatlas 2023 der Deutschen Rentenversicherung hervor.

Die Dauer des Rentenbezugs ist in den letzten fünf Jahren in Deutschland teils deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 erhielten Männer durchschnittlich 18,8 Jahre ihre Altersrente und Frauen 22,2 Jahre, wie die Deutsche Rentenversicherung in ihrem aktuellen Rentenatlas 2023 mitteilt. Im Jahr 2017 hatte die Rentenbezugsdauer noch bei 17,9 Jahren (Männer) bzw. 21,8 Jahren (Frauen) gelegen. Das bedeutet einen Anstieg um fast ein Jahr bei Männern und um etwa 0,4 Jahre bei Frauen.
Noch deutlicher fällt der Langzeittrend aus. Seit 1972 stieg die Rentenbezugsdauer bei Männern um 8,3 Jahre und bei Frauen sogar um volle zehn Jahre.

Allerdings hat sich der Anstieg in den letzten Jahren verlangsamt. So stagnierte die Rentenbezugsdauer bei den Männern im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr, bei den Frauen stieg sie nur noch um 0,1 Jahre. “Neben dem Wegfall von Rentenarten, die schon vor der Regelaltersgrenze bezogen werden konnten, wirkt sich hier vor allem die Anhebung der Altersgrenzen auf den Rentenbeginn aus”, schreibt die DRV. Unter dem Wegfall von Rentenarten ist u.a. das Auslaufen von zwei vorgezogenen Sonderformen der Altersrente zu verstehen. So konnte die Altersrente für Frauen oder die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch genommen werden, blieb aber bestimmten Geburtsjahrgängen vorbehalten.

Auch aufgrund der steigenden Rentenbezugsdauer wird derzeit in der Politik über eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze debattiert. Bis 2031 steigt das Rentenalter auf 67 Jahre, doch nach Ansicht vieler Ökonomen ist das nicht genug, um das Rentenniveau und den Rentenbeitrag stabil zu halten.

Die Bundesregierung plant, das Umlageverfahren in der gesetzlichen Rente mit einem Kapitalstock zu stabilisieren. Doch was verbirgt sich hinter den Plänen? Und müssen die gesetzlich Rentenversicherten nun fürchten, dass Geld verzockt wird?

“Generationenkapital”: So ist eines der wichtigsten Reformprojekte der Bundesregierung umschrieben. Ursprünglich als “Aktienrente” bekannt, plant die Ampelregierung derzeit, einen zusätzlichen Kapitalpuffer für die gesetzliche Rente zu schaffen. Denn diese funktioniert derzeit als Umlageverfahren. Stark vereinfacht wird jeder von den Beitragszahlern eingenommene Euro sofort wieder für Renten ausgegeben, abgesehen von einer Notreserve. Das funktioniert in einer alternden Gesellschaft aber nur bedingt, stehen doch immer mehr Rentnerinnen und Rentner immer weniger Beitragszahler gegenüber. Somit gerät die Finanzierung der Rente unter Druck.

In den letzten Wochen wurden erste Details eines Gesetzesentwurfs öffentlich, der aber derzeit zwischen den Ministerien abgestimmt wird und noch nicht öffentlich vorgestellt wurde. Daraus geht auch hervor, wie dieses Generationenkapital funktionieren soll. Zunächst ist vorgesehen, 10 Milliarden Euro einer öffentlichen Stiftung anzuvertrauen, die das Geld dann anlegt. Im Jahr 2024 soll dann auf 12 Milliarden aufgestockt werden und sich der Betrag jährlich um drei Prozent erhöhen. Zusätzlich soll der Stiftung Bundesvermögen in Höhe von 15 Milliarden Euro übertragen werden: stark vereinfacht Eigenkapital, das als Sicherheit dient. So soll bis zum Jahr 2035 ein Volumen von 200 Milliarden Euro angespart werden.

Angedacht ist dann, dass das Generationenkapital ab Mitte der 2030er Jahre eingesetzt wird, um das Rentenniveau und die Beiträge zu stabilisieren. Das bedeutet aber auch, dass für Rentnerinnen und Rentner keinerlei individuelle Ansprüche entstehen, wie dies ursprünglich angedacht gewesen ist. Es bleibt ein weitgehend anonymer und öffentlich verwalteter Topf.

Eine Besonderheit ist hierbei die Finanzierung. Die soll nämlich auf Pump erfolgen: über ein Darlehen des Bundes. So sollen die Gelder auch nicht direkt entnommen werden. Zur Stabilisierung der Rente dienen stattdessen die Beträge, die der Fonds als Rendite mit den angelegten Geldern erwirtschaftet. Das kann aber tatsächlich funktionieren, weil der Zins, den der Bund für ausgegebene Staatsanleihen zahlen muss, in der Regel niedriger ist als das, was üblicherweise am Kapitalmarkt mit Aktien und Fonds erwirtschaftet werden kann. Allerdings hat die Finanzierung über das Darlehen auch Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des Generationenkapitals laut werden lassen, weil damit wohl die verfassungsrechtlich verankerte Schuldenbremse umgangen werden soll.

Und wird mit den Geldern nun an der Börse gezockt? Viele Ökonomen sind sich einig: nein. Keineswegs nämlich wird der Fonds das Generationenkapital in hochriskante Anlagen wie etwa Verbriefungen stecken oder täglich damit spekulieren: Das dürfte ihm sogar verboten sein. Stattdessen entsteht ein staatlich verantworteter Mischfonds mit hoher Aktienquote, der mit einem langfristigen Horizont angelegt wird und breit gestreut investiert: sowohl international als auch nach verschiedenen Branchen. Das minimiert das Risiko deutlich. Zwar kann der Fonds insgesamt an Wert verlieren, wenn es den Börsen schlecht geht. Dies dürfte aber in der Regel nur eine Momentaufnahme sein. Schon die breite Streuung trägt dazu bei, dass es nahezu ausgeschlossen ist, dass alle Einzelpositionen im Minus liegen und insoweit überhaupt keine Mittel aus Kursgewinnen realisiert werden können. Die Erträge werden schwanken: aber auch die Wertentwicklung an den Börsen in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutet darauf hin, dass mit einer solchen Anlagestrategie ein beständiger Wertzuwachs der investierten Gelder möglich ist.

“Die Aktienrente und das Generationenkapital sind keine Wette!”, schlussfolgern deshalb Anlageexperten: auch mit Blick auf Vorurteile, die viele Deutsche noch immer gegenüber Aktien und Fonds haben. Und zugleich kann der Fonds auch als Vorbild dienen, wie Privatsparer vergleichsweise sicher ihr Geld anlegen. Die Gelder breit streuen und mit langfristigen Blick anlegen, zudem nicht bei jeder Kursschwankung panikartig reagieren. Grundsätzlich empfiehlt sich eine breit aufgestellte Strategie der zusätzlichen Altersvorsorge, die sowohl die private als auch betriebliche Vorsorge nutzt. Denn trotz Generationenkapital: Auch in Zukunft wird die gesetzliche Rente allein vielen Bürgerinnen und Bürgern kein auskömmliches Einkommen im Alter garantieren. Welche Optionen es hierfür gibt, klärt ein Beratungsgespräch.

Wo die ‘Fokusgruppe Altersvorsorge’ die größten Hemmnisse für die Verbreitung zusätzlicher Altersvorsorge sieht und wie sich die Corona-Krise auf das Vorsorge-Verhalten ausgewirkt hat.

Für die allermeisten Deutschen gibt es im Alter eine wesentliche Einkommensquelle: Die Deutsche Rentenversicherung. Sie zahlte im Jahr 2020 gut 60 Prozent der Alterssicherungsleistungen an die 65-Jährigen und Älteren, berufsständische Versorgungswerke oder Pensionen stehen für weitere 15 Prozent der Alterssicherung. Betriebsrenten machen rund 8 Prozent aus und auf Einkommen aus privater Vorsorge entfielen rund 7 Prozent der Alterseinkommen.

Mit Blick auf den demografischen Wandel und die Finanzlage ist klar: Zusätzliche Altersvorsorge muss in Deutschland attraktiver werden. So lautete auch die Zielsetzung für die ‘Fokusgruppe Altersvorsorge’, die Empfehlungen vorstellte, wie mehr Deutsche zu zusätzlicher Altersvorsorge angeregt werden können.

Die Fokusgruppe identifizierte auch 8 besonders wichtige Hemmnisse für zusätzliche Altersvorsorge in Deutschland:

  1. Geringe finanzielle Bildung und fehlende Altersvorsorgeplanung:
    Finanzwissen ist in Deutschland nicht universell verbreitet. Personen mit geringer finanzieller Bildung planen und sparen seltener für ihre Altersvorsorge.
  2. Hohe Unsicherheit und Fehleinschätzungen über die künftige Rente:
    Informationen über den Stand der eigenen Altersvorsorge sind häufig schwer verständlich und erzeugen Unsicherheit und Fehlwahrnehmungen.
  3. Komplexität:
    Komplizierte Förderregeln führen zu falschen Einschätzungen über die Förderberechtigung besonders unter Haushalten mit niedrigem Einkommen.
  4. Einschätzung der eigenen Lebenserwartung:
    Fehleinschätzungen bei der eigenen Lebenserwartung und der Entwicklung der Langlebigkeit führen zu unzureichender Alterssicherung.
  5. Marktintransparenz und hohe Kosten:
    Teilweise sind hohe Verwaltungs- und Abschlusskosten, hohe Wechselkosten, die zu Lock-in Effekten führen, hohe Kostenkomplexität und eine hohe Streuungsbreite der Kosten existierender Riester-Verträge dokumentiert.
  6. Beratung:
    Altersvorsorgende zeigen geringe Kostensensibilität beim Abschluss der Verträge – mehr als 60 % der Personen mit Riester-Vertrag hatten bei Abschluss kein Vergleichsangebot eingeholt. Gleichzeitig ist unzureichende Beratung ein zentraler Grund für die Stilllegung und Kündigung von Verträgen.
  7. Kosten:
    Anbieterseitig erzeugen die restriktive Ausgestaltung der Verträge hohe Kosten. Insbesondere die Kosten, die durch die verpflichtenden Garantien (lebenslange Renten, Beitragsgarantien) entstehen, haben zudem zu unattraktiven Rahmenbedingungen für die Anbieter und einem Rückzug aus dem Neugeschäft geführt.
  8. Betriebliche Versorgung:
    Geringe Verbreitung der bAV in kleinen und mittleren Unternehmen.

Daneben ging die Fokusgruppe auch auf die Folgen der Corona-Krise für die Altersvorsorge ein und nennt Zahlen dazu: Während im ersten Pandemiejahr 17,5 Prozent der Erwerbsbevölkerung angaben, weniger für die Altersvorsorge gespart zu haben als vor der Pandemie, stieg dieser Anteil 2021 auf 21,2 Prozent und erreichte 2022 31,1 Prozent. Insbesondere Personen mit geringerem Einkommen reduzierten ihr Sparen für das Alter. Neben verringerten Sparraten musste außerdem ein zunehmender Anteil der Befragten auf bestehendes Vermögen zurückgreifen, um die Ausgaben des Haushalts zu decken. In den Jahren 2020 und 2021 traf dies auf etwa jeden fünften Haushalt zu (19,2 % bzw. 22,5 %), 2022 gaben hingegen fast doppelt so viele (39,3 %) an, dass sie auf Ersparnisse und Vermögen zurückgegriffen haben, um tägliche Ausgaben zu decken. Acht von zehn dieser Personen konnten zwar auf liquide, finanzielle Rücklagen zurückgreifen. Dennoch gaben 14,2 Prozent an, im Jahr 2022 Finanzanlagen wie Fonds, Aktien und andere Wertpapiere veräußert zu haben, und 11,5 Prozent lösten bestehende Altersvorsorgeverträge wie Lebensversicherungen und Riester-Renten auf.