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Die Mehrheit der Pflegebedürftigen wünscht sich eine Betreuung in ihrer vertrauten Umgebung. Allerdings mangelt es an altersgerechtem Wohnraum.

Trotz der fortlaufenden Berichterstattung über den Pflegenotstand haben laut einer Teilstudie der Untersuchung “VorSORGE – Wie die Bevölkerung auf den demografischen Wandel vorbereitet ist”, veröffentlicht von der Bertelsmann-Stiftung, erst ein Drittel der 60- bis 70-Jährigen Maßnahmen für den Pflegefall ergriffen. Über 4 Millionen Menschen sind pflegebedürftig, und der Pflegenotstand ist extrem.

Dem Bericht zufolge gehen fast drei Viertel der 50- bis 70-Jährigen in der Umfrage davon aus, dass ihre Angehörigen zumindest teilweise die Pflege übernehmen werden. 62 Prozent dieser Altersgruppe sind der Meinung, dass der jeweilige Partner einen Teil der Pflege abdecken wird, während 46 Prozent angeben, dass sich auch ihre eigenen Kinder beteiligen werden. Personen mit geringerem Einkommen rechnen seltener damit, dass ihre Familie sie im Pflegefall unterstützt, und sie haben auch eine besonders ausgeprägte Angst vor Einsamkeit im Alter.

Nutzung technischer Hilfsmittel im häuslichen Umfeld

Obwohl die meisten Menschen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause bleiben möchten, geben nur etwa 17 Prozent der 50- bis 70-Jährigen an, dass ihre Wohnsituation altersgerecht ist. Je weniger finanzielle Mittel den Befragten zur Verfügung stehen, desto seltener nutzen sie technische Hilfsmittel, die ihnen im Alter das Leben erleichtern könnten. Lediglich 27 Prozent nutzen Videotelefonie, um mit ihren Angehörigen zu kommunizieren (bei Besserverdienenden sind es 45 Prozent). Nur 10 Prozent nutzen Haushalts- oder Gartenroboter (bei Besserverdienenden sind es 20 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit der Übermittlung medizinischer Daten oder der Inanspruchnahme von Videosprechstunden mit Ärzten, was bisher jedoch allgemein sehr selten genutzt wird.

Über die Studie:
Für die Studie hat die Bertelsmann-Stiftung gemeinsam mit dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung individuelle Strategien im demografischen Wandel herausgearbeitet. Das Institut für Demoskopie Allensbach führte auf dieser Grundlage 1.234 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der 16- bis 70-jährigen Bevölkerung durch.

Die Lebenserwartung in Deutschland ist nahezu unverändert. Für neugeborene Mädchen liegt diese aktuell bei 83,38 Jahren und für neugeborene Jungen bei 78,54 Jahren. Am kürzesten leben in Sachsen-Anhalt geborene Jungen. Sie sterben laut Statistik mit 76,18 Jahren, in Baden-Württemberg werden die jungen Jungen statistisch mehr als drei Jahre älter.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat neue Sterbetafeln veröffentlicht. Darin enthalten sind Zahlen, welches Lebensalter in den Jahren 2019-2021 neugeborene Menschen erreichen. Demnach erreichten in diesem Zeitraum neugeborene Jungen ein durchschnittliches Alter von 78,54 Jahren. Neugeborene Mädchen leben fast fünf Jahre länger und erreichen ein Alter von 83,38 Jahren.

Im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel 2018/2020 hat sich die Lebenserwartung nur leicht nach unten verändert. Für Mädchen sei die Lebenserwartung um etwa 0,02 Jahre gefallen. Bei den Jungen war der Abrieb mit 0,10 Jahren etwas höher. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre hatte sich die Lebenserwartung um 0,1 Jahr verlängert. Insgesamt sei ein langsamerer Anstieg der Lebenserwartung zu beobachten. Denn bis zur Sterbetafel 2006/2008 hatte die Lebenserwartung Neugeborener jahrzehntelang im jährlichen Durchschnitt noch um rund 0,2 Jahre bei den Mädchen und um etwa 0,3 Jahre bei den Jungen zugenommen. Hauptgrund für die nahezu stagnierende Entwicklung seien die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen im Zuge der Corona-Pandemie.

Nach Bundesländern sortiert, erreichen Neugeborene in Baden-Württemberg die höchste Lebenserwartung. Während Jungen hier im Schnitt mit 79,81 Jahre sterben, leben Mädchen 84,26 Jahre. Die niedrigsten Werte wiesen mit 76,18 Jahren Jungen in Sachsen-Anhalt und mit 82,30 Jahren Mädchen im Saarland auf.

In den meisten anderen Bundesländern haben sich – wie auf Bundesebene – nur sehr geringe Änderungen ergeben. Auffällig war die Entwicklung auch in diesem Jahr Sachsen: Im Vergleich zur vorangegangen Sterbetafel 2018/2020 ist die Lebenserwartung dort im Zeitraum 2019/2021 bei beiden Geschlechtern spürbar zurückgegangen. Für neugeborene Mädchen von 83,83 auf 83,61 Jahre, für neugeborene Jungen von 77,85 auf 77,41 Jahre. Sachsen war schon in der vorherigen Statistik gezeichnet. Zum Jahresende 2020 war der Freistaat von der Corona-Pandemie durch eine hohe Sterblichkeit besonders stark betroffen. Dies setzte sich in 2021 fort. Einen klaren Anstieg gab es bei den Mädchen in Bremen von 82,57 auf 82,79 Jahre.

Die Differenz in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern zugunsten der Frauen ist mit 6,17 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern am größten und in Hessen mit 4,41 Jahren am geringsten. Im Schnitt liegt die Differenz in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern aktuell noch bei 4,84 Jahren. Um die Jahrtausendwende belief sie sich noch auf 6,0 Jahre.

Auch für ältere Menschen habe sich die Lebenserwartung relativ stabil gezeigt. Nach der aktuellen Sterbetafel belaufe sich beispielsweise die sogenannte fernere Lebenserwartung von 65-jährigen Männern mittlerweile auf 17,8 Jahre. Für 65-jährige Frauen würden sich statistisch 21,1 weitere Lebensjahre ergeben.

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag eines großen Versicherers zeigt: Viele Deutsche verdrängen das Risiko, pflegebedürftig zu werden, und schieben das Thema vor sich her. Doch je älter eine Person ist und je mehr Vorerkrankungen vorhanden, umso schwerer fällt es, eine gute und bezahlbare Pflegezusatzversicherung zu finden.

Wie sehr sind die Bürgerinnen und Bürger für das Pflegerisiko vorbereitet, und sind sie ausreichend abgesichert? Das wollte ein großer Versicherer wissen und hat eine repräsentative Umfrage hierzu in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen: Viele Bürger wissen zwar um das Pflegerisiko. Aber sie schieben das Thema vor sich her, in der Hoffnung: Mich wird es schon nicht treffen.

Laut Umfrage sagt nicht einmal jeder Fünfte von sich selbst (18 Prozent), er habe ausreichend für das Pflegerisiko vorgesorgt. Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) macht sich jedoch Sorgen, dass sie und ihr Umfeld früher oder später pflegebedürftig werden. Und das ist auch kein Wunder: Mehr als zwei Drittel der Befragten geben zu Protokoll, schon einmal direkt oder indirekt mit dem Thema Pflegebedürftigkeit in Berührung gekommen zu sein.

Auch Jüngere sind betroffen

Tatsächlich sind aktuell in Deutschland bereits 4,1 Millionen Menschen pflegebedürftig und haben entsprechend einen Pflegegrad zugesprochen bekommen, so zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Und die Zahlen steigen. Haben doch vor allem Seniorinnen und Senioren ein hohes Risiko, pflegebedürftig zu werden, und die Gesellschaft altert.

Tatsächlich bedeutet dies aber keinesfalls, dass es nicht auch jüngere Menschen treffen kann. Knapp 651.000 Menschen im Alter unter 60 Jahren gelten in Deutschland als pflegebedürftig: immerhin knapp 16 Prozent der Betroffenen. Denn nicht nur ein Unfall kann dazu beitragen, dass man auf fremde Hilfe angewiesen ist: oft sind auch Krankheiten wie zum Beispiel Tumore eine Ursache.

Natürlich hofft man, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben: und die Chancen hierfür sind auch gut, für Schwarzmalerei besteht kein Anlass. Dennoch empfehlen zum Beispiel auch Verbraucherschutz-Verbände oder Arbeitnehmervertreter, schon früh das Pflegerisiko abzusichern. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine Art Teilkasko, die viele anfallende Kosten eben nicht übernimmt. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass nicht nur die Pflegebedürftigen selbst dem Risiko ausgesetzt sind, ihren Lebensstandard nicht mehr aufrecht erhalten zu können. Das Gros der Pflegebedürftigen wird in den eigenen vier Wänden betreut: Weshalb viele Angehörige im Job kürzer treten müssen oder ihn ganz aufgeben, wenn ein Pflegefall in der Familie auftritt. Mit allen daraus folgenden “Nebenwirkungen”, zum Beispiel einer kleineren Altersrente.

Das Alter und Vorerkrankungen wirken auf die Prämie

Auch aus diesem Grund lohnt es sich, eine private Pflegezusatzversicherung schon in jungen Jahren abzuschließen. Aber es gibt einen weiteren: Bei ungeförderten Tarifen richtet sich die Versicherungsprämie in der Regel nach Alter und Vorerkrankungen. Denn der Antragsteller muss einen Katalog von Gesundheitsfragen beantworten – und zwar ehrlich, wenn er später nicht seinen Schutz verlieren will. Wer in jungen Jahren einen solchen Tarif abschließt, genießt folglich nicht nur zeitig Schutz: sondern kann in Summe sogar sparen!

Zwar hat der Gesetzgeber auch dafür gesorgt, dass es Tarife gibt, bei denen die Versicherer keine Risikoaufschläge für Alter und Vorerkrankungen erheben dürfen. Bei staatlich geförderten “Pflege-Bahr”-Policen besteht quasi Kontrahierungszwang: Hier darf nur ausgeschlossen werden, wer bereits einen Pflegegrad hat. Ist eigentlich eine gute Sache: und auch solche Verträge können ein Baustein zur Absicherung sein. Aber: Weil die Versicherer allen Menschen Schutz bieten “müssen”, sind diese Tarife sogar oft teurer und weniger leistungsfähig als ungeförderte. 60 Euro schießt der Staat hier jährlich zu.

Welche Pflegezusatz-Police sich empfiehlt, kann ein Beratungsgespräch klären. Neben der Prämie sind hierbei auch die Leistungsbausteine zu beachten: etwa Assistance-Leistungen wie die Unterstützung dabei, einen Pflegeheimplatz zu finden, oder die Einrichtung eines Hausnotruf-Systems. Was sich aber eher nicht empfiehlt, ist: komplett auf Pflegeschutz zu verzichten.

Die Lebenserwartung Neugeborener hat sich in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als verdoppelt, zeigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes. Welche Ursachen und Folgen diese Entwicklung hat.

Ein 65-jähriger Mann lebte 1871/1881 im Durchschnitt noch 9,6 Jahre. 2017/2019 bescheinigt die Statistik einem 65-Jährigen noch durchschnittlich 17,9 Lebensjahre. Noch stärker ist der Unterschied bei Frauen ausgeprägt: Lag der Wert für den Zeitraum 1871/1881 bei 10 Jahren, so konnten 65-jährige Frauen 2017/2019 noch durch­schnittlich 21,1 weiteren Lebens­jahren entgegen­sehen.

Als mögliche Gründe für diesen Anstieg der Lebenserwartung nennt das Statistische Bundesamt:

  • medizinischen Fortschritt
  • Hygiene
  • Ernährung und Wohnsituation
  • verbesserte Arbeitsbedingungen und gestiegenen Wohlstand

Interessant ist dieser Vergleich über einen langen Zeitraum hinweg vor allem aus zwei Gründen. Zum einen stammt das in Deutschland angewandte Umlagesystem der Deutschen Rentenversicherung im Wesentlichen aus dieser Zeit. Dessen Grundsatz: Mit den heutigen Beiträgen werden die laufenden Rentenzahlungen finanziert.

Dieses System kommt allerdings in Schieflage, wenn immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentenempfänger finanzieren. Will man das System retten, müssten die Beiträge steigen oder die Leistungen sinken – vereinfacht gesagt. Auch die Idee, weitere Einkommensarten beitragspflichtig werden zu lassen, würde das System stützen.

Auf derartige grundlegende Reformen zu warten, ist sicherlich nur die zweitbeste Lösung. Sicherer ist die private zusätzliche Altersvorsorge. Im Gespräch mit einem versierten Berater sollten die individuellen Vor- und Nachteile abgeklärt werden.

Die Bundesregierung will den altersgerechten Umbau von Wohnraum zukünftig besser unterstützen. Deshalb haben Bundesbürger nun Anspruch auf eine höhere Förderung, wenn sie ihre eigenen vier Wände barrierefrei umgestalten möchten. Auch die Bezuschussung von Maßnahmen gegen Wohnungseinbrüche steigt.

Gute Nachrichten für Haus- und Wohnungsbesitzer! Ab sofort können private Eigentümer und Mieter Zuschüsse zur Sicherung gegen Wohnungs- und Hauseinbrüche bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Darüber hinaus werden die Zuschüsse für Investitionen in die Barrierereduzierung sowie das Erreichen des Standards „Altersgerechtes Haus“ erhöht. Das teilte die öffentliche Förderbank in einer Pressemeldung mit.

Defizite beim Einbruchschutz und altersgerechtem Wohnraum

Hintergrund ist unter anderem die Tatsache, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren stark angewachsen ist. Innerhalb von fünf Jahren stieg die Zahl der Delikte um ein Fünftel an, wie aus Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervorgeht, 2013 wurden 149.500 Vorfälle gezählt. Hier sieht auch die Bundesregierung Handlungsbedarf – unter anderem durch einen besseren Selbstschutz der Bürger.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks erklärt: „Fast die Hälfte aller Einbrecher geben nach wenigen Minuten ihr Vorhaben auf, wenn sie durch technischen Einbruchschutz am Eindringen gehindert werden. Investitionen in den Einbruchschutz machen sich also bezahlt! Deshalb fördern wir ab sofort den Einbau kriminalpräventiver Maßnahmen mit 30 Millionen Euro.“

Auch hinsichtlich des altersgerechten Wohnens ist der Handlungsdruck hoch. Bis zum Jahr 2020 könnten bundesweit über 2,45 Millionen barrierefreie Wohnungen fehlen, schätzt der Sozialverband VdK. Die Bundesregierung will mit dem Förderprogramm „Altersgerechtes Haus“ nun einen Anreiz geben, dass die Bürger selbst handeln und umbauen.

Förderfähige Investitionskosten

Was aber sind die Bestandteile des Umbaus, die im Rahmen des KfW-Programms gefördert werden können? Das Amt orientiert sich bei der Bezuschussung an dem Ausmaß der förderfähigen Investitionskosten. So lässt sich rechnen, dass die Zuschüsse bei Einzelmaßnahmen des Einbruchschutzes und des Barriereabbaus einheitlich bei 10 Prozent (bisher 8 Prozent) und für den Förderstandard „Altersgerechtes Haus“ bei 12,5 Prozent (bisher 10 Prozent) der förderfähigen Investitionskosten liegen. Zudem werden die Mindestinvestitionskosten abgesenkt, ab denen eine Inanspruchnahme der Bezuschussung möglich ist. Das heißt konkret, die Schwelle liegt künftig nicht mehr bei 3.750 Euro, sondern bei 2.000 Euro.

Wer Schritte unternimmt, um seine Wohnung oder sein Haus vor Einbruch zu schützen, der kann je nach Höhe der Investitionskosten mit Zuschüssen von mindestens 200 Euro bis max. 1.500 Euro rechnen. Das betrifft zum Beispiel den Einbau von Alarmanlagen, Gegensprechanlagen, der Einbau und die Nachrüstung von einbruchhemmenden Türen sowie die Nachrüstung von Fenstern.

Der altersgerechte Umbau beinhaltet den Abbau von Barrieren, das heisst also z. B. Einbau einer bodengleichen Dusche, Verbreiterung von Türen, Grundrissänderungen oder schwellenlose Wohnungstüren. Strebt man den Förderstandard „Altersgerechtes Haus“ an, so hat man Glück, den hier steigt der Zuschuss sogar auf 12,5 Prozent der förderfähigen Investitionskosten an; im Ergebnis können so maximal 6.250 Euro beantragt werden. Förderfähig sind bei allen genannten Maßnahmen sowohl Materialkosten als auch die Handwerkerleistungen. Bedingung ist allerdings, dass ein Fachunternehmen des Handwerks involviert ist.

Der altersgerechte Umbau von Wohnungen wird übrigens auch in Versicherungsverträgen bezuschusst, etwa in bestimmten Wohngebäude-Tarifen, wenn der Schadensfall eingetreten ist. Gegen die finanziellen Folgen von Einbruchdiebstählen kann man sich mit einer Hausratversicherung schützen.

Was ihre eigene Lebenserwartung betrifft, haben viele Bundesbürger noch immer falsche Vorstellungen. Darauf macht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer aktuellen Pressemitteilung aufmerksam. Der Versicherungs-Dachverband hat drei beliebte Rentenirrtümer zusammengetragen.

Wenn die Deutschen ihre Altersvorsorge planen, ist hierbei auch wichtig, dass sie eine realistische Einschätzung ihrer Lebenserwartung haben. Natürlich kann keiner wissen, wie alt er wird: Auch wenn sicher jedem ein langes und erfülltes Leben zu wünschen ist. Aber wenn ein zu niedriger Bedarf angenommen wird, drohen Altersarmut und Versorgungslücken!

Lebenserwartung wird zu niedrig eingeschätzt

Der GDV hat deshalb auf seiner Webseite die -aus seiner Sicht- „drei größten Irrtümer zur Lebenserwartung“ zusammengetragen. Fehleinschätzung Nummer Eins: Die Deutschen schätzen ihr zu erwartendes Lebensalter zu niedrig ein. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes Ipsos glauben vier von fünf Deutschen nicht, dass sie ihren 90. Geburtstag feiern werden.

Speziell Frauen, die im Schnitt eine etwas höhere Lebenserwartung als Männer haben, müssen aber mit einem derart hohen Alter rechnen. Schon jetzt erreicht beinahe jede zweite Frau ein Alter von 90 Jahren. Und weil die Lebenserwartung in der Regel steigt, können bei den heute 30jährigen schon 56 Prozent auf ihren 90. Geburtstag hoffen, wie Prognosen des Statistischen Bundesamtes nahelegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer ist rund 4 Jahre niedriger – bei 85 Jahren.

Der zweite Irrtum ergibt sich aus dem ersten. So glauben die Bundesbürger, dass sie maximal 15 Jahre lang von ihrer Altersrente leben werden, und richten darauf ihre Altersvorsorge aus. Dieser Wert ist auch deshalb zu niedrig, weil die Lebenserwartung aufgrund des medizinischen Fortschritts und einer bewussteren Lebensweise steigt. Im Jahr 1960 erhielten westdeutsche Neurentner im Schnitt knapp zehn Jahre rente. 2014 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer laut Rentenversicherung bei 17,3 Jahren für Männer und sogar 20,8 Jahren für Frauen.

Der dritte Irrtum: „Mit jedem Jahr, das ich älter werde, sinkt die mir verbleibende Lebenserwartung um ein Jahr.“ Das Gegenteil ist der Fall. Mit jedem Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, ein höheres Alter zu erreichen, weil zum Beispiel Unfallrisiken in den Jugendjahren höher liegen als im Alter.

Altersvorsorge sollte auf ein langes Leben ausgerichtet sein

Auch die Versicherer kalkulieren mit einer immer höheren Lebenserwartung, wenn sie etwa mögliche Rentenzahlungen vorausberechnen. Dies nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie ja gewährleisten müssen, aus den Beiträgen des Versichertenkollektivs die Garantien und Ansprüche der Anspruchsberechtigten zu bedienen. Dies sollte auch ein Vorbild für Sparer sein, die ein möglichst langes Leben für die Kalkulation ihrer Altersvorsorge zugrunde legen sollten. Schließlich wäre es ärgerlich, wenn man den Lebensherbst mit finanziellen Engpässen kämpfen muss. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

Am 12. Mai wird alljährlich der Internationale Tag der Pflege begangen. Und tatsächlich ist dies ein Thema, welches jede Aufmerksamkeit verdient hat. Denn in einer alternden Gesellschaft stellt sich die Frage, wie hilfsbedürftige Menschen auch in Zukunft würdevoll betreut werden können.

Laut Statistischem Bundesamt sind aktuell mehr als 2,34 Millionen Bundesbürger auf Pflegeleistungen angewiesen, Tendenz steigend. Tritt in der Familie ein Pflegefall auf, bedeutet das nicht nur für den Betroffenen eine enorme Einschränkung, sondern auch für die Angehörigen. Rund zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden in den eigenen vier Wänden betreut, wie das Bundesministerium für Gesundheit berichtet. Oft bedeutet das Einbußen bei Job und Karriere.

Auch die finanzielle Belastung ist für die Betroffenen hoch. Muss der Pflegebedürftige stationär betreut werden, reicht das Geld oftmals nicht aus. Wie der Barmer GEK Pflegereport errechnete, kostete ein Heimplatz im Jahr 2012 zwischen 1.622 Euro im Monat (Sachsen-Anhalt in Pflegestufe I) und stolzen 3.263 Euro (Nordrhein-Westfalen in Stufe III). Die gesetzliche Pflegeversicherung bezahlt maximal die Hälfte davon. Was viele nicht wissen: Kinder sind laut Paragraph 1601 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zu Unterhalt verpflichtet, wenn die Eltern zum Pflegefall werden.

Private Pflegevorsorge kann sich auszahlen!

Doch was kann man tun, um das finanzielle Pflegerisiko abzusichern? Hier empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Pflegevorsorge:

Bei einer Pflegetagegeldversicherung bekommt der Versicherte für jeden Tag, an dem er pflegebedürftig ist, eine laut Vertrag vereinbarte Summe ausgezahlt. Das Geld kann dann an Angehörige ausgezahlt werden, falls sie privat Pflegeleistungen übernehmen. Oder man verwendet es für die Finanzierung eines professionellen Pflegedienstes. Der Vorteil: wofür der Patient das ausgezahlte Geld letztendlich ausgibt, bleibt ihm selbst überlassen. Die Höhe des Pflegetagegeldes ist von der jeweiligen Pflegestufe abhängig.

Bei einer Pflegekostenversicherung erstatten die Versicherer die verbleibenden Kosten im Pflegefall, die nicht durch den gesetzlichen Pflegeschutz gedeckt sind. Die Zahlung erfolgt unabhängig von der Pflegestufe. Entscheidend für die Auszahlung sind die jeweiligen Rechnungsbeträge für Pflegeleistungen, die der Versicherung vorzulegen sind, sowie das Urteil des Arztes. Nachteil dieser Versicherungssparte: Gerade wenn Angehörige eine Person pflegen und keine Betreuung im Heim stattfindet, ist der Nachweis über die Pflegekosten schwer zu führen.

Die Pflegerentenversicherung deckt die zusätzlichen Pflegekosten in Form einer Rente ab. Je nach Hilfebedürftigkeit und Pflegestufe wird dabei eine laut Vertrag zugesicherte monatliche Rente ausgezahlt. Es spielt keine Rolle, für welche Pflegeleistung das Geld genutzt wird. Die Leistung kann oft auch als Todesfallleistung oder Altersrente ab dem 80. und 85. Lebensjahr erbracht werden.

Pflegepolicen staatlich förderbar

Auch der Gesetzgeber weiß um die Wichtigkeit der Pflegevorsorge. Deshalb werden bestimmte Formen der Pflegetagegeldversicherung seit dem 01. Januar 2013 staatlich gefördert, mit bis zu 5 Euro monatlich. Der Clou: bei den sogenannten Pflege-Bahr-Policen dürfen keine Menschen aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung ausgeschlossen werden. Der Schutz bleibt nur jenen Menschen verwehrt, die bereits eine Pflegestufe haben.

Die breite Absicherung ist zugleich ein Nachteil dieser Policen. Weil die Versicherer jeden Bundesbürger ohne Risikoaufschlag versichern müssen, sind die Tarife teils teurer als eine „herkömmliche“ Pflegeversicherung. Aber welche Police ist nun die richtige für mich? Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung – schließlich geht es beim Thema „Pflege“ auch immer um die Würde des Menschen!

In Deutschland leben immer mehr ältere Menschen: jeder fünfte Bundesbürger ist laut Statistischem Bundesamt älter als 60 Jahre. Die Versicherungswirtschaft hat sich mittlerweile auf die Bedürfnisse der „Generation Gold“ eingestellt und bietet spezielle Seniorentarife an.

Wird in den Medien über die Alterung der Gesellschaft berichtet, überwiegen oft die negativen Aspekte. Von steigenden Gesundheitskosten, Pflegebedürftigkeit und Demenz ist in Nachrichten und Talkshows die Rede. Doch dies ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Noch nie zuvor in der Geschichte war die Wahrscheinlichkeit für Senioren größer, ein langes und erfülltes Leben zu führen!

Von dem Lebensglück der Senioren zeugen auch viele Studien. So gaben bei einer forsa-Umfrage beispielsweise 70 Prozent der 75jährigen an, dass sie mit ihrem Sexualleben zufrieden sind – mehr als in vielen jüngeren Altersgruppen. Zwar lässt die sexuelle Aktivität nach, aber körperliche Nähe und liebevolle Gesten erlangen eine höhere Bedeutung.

Senioren treiben auch intensiv Sport, nehmen am gesellschaftlichen Leben teil, gehen ins Theater und besuchen Konzerte, wie eine umfassende Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt. Wir werden nicht nur immer älter, sondern bleiben auch länger aktiv und gesund! Es spricht folglich vieles dafür, optimistisch dem Alter entgegenzublicken.

Unfallversicherung für Senioren

Die Versicherungswirtschaft hat sich längst auf die wandelnden Bedürfnisse der Senioren eingestellt. In der Allensbach-Umfrage gaben rund zwei Drittel der Über-65jährigen an, auf ausreichende Bewegung zu achten: sie gehen wandern, klettern, fahren Rad etc. All dies macht mehr Spaß, wenn man weiß, dass bei einem Unfall die Versicherung finanziell einspringt und sogar die Reha unterstützt, sollten Verletzungen zu beklagen sein.

Viele Versicherungsgesellschaften bieten mittlerweile spezielle Seniorentarife für Unfallversicherungen an, die Zusatzleistungen beinhalten. Unter anderem zahlen manche Anbieter eine Sofortleistung bei Oberschenkelhalsbruch, da solch eine Verletzung bei Senioren langsamer verheilt als bei jüngeren Menschen. Doch auch die Installation eines Hausnotrufes, ein Essensservice, die Versorgung mit Medikamenten oder Unterbringung von Haustieren sind wichtige Bausteine, von denen Senioren profitieren. Je nach Tarif lassen sich sogar Ersparnisse bei der Versicherungsprämie erzielen. In der Regel ist ein solcher Seniorentarif ab dem 55. Lebensjahr abschließbar.

Rechtsschutzversicherungen mit Senioren-Bonus

Einen Seniorenbonus halten auch bestimmte Rechtsschutzpakete bereit, so dass ältere Versicherungsnehmer von günstigeren Beiträgen profitieren. Das mag verwundern, ist aber aus Sicht der Versicherer leicht zu erklären: Laut Statistik sind ältere Menschen seltener in Rechtsstreitigkeiten verwickelt!

Bei diesen Angeboten gibt es ebenfalls Zusatzleistungen für ältere Versicherungsnehmer. Die Rechtsschutzversicherung erstattet etwa Anwaltsbesuche im Krankenhaus, wenn die Person zu schwach ist selbst einen Anwalt aufzusuchen. Und es werden Beratungsleistungen für eine Patientenverfügung erbracht für den Fall, dass eine Person ihren Willen nicht mehr selbst erklären kann. Aber Vorsicht: Solche Seniorenangebote haben nicht nur Vorteile! Mitunter beinhalten sie keinen Arbeitsrechtsschutz für Nebentätigkeiten, weil der Versicherer irrtümlicherweise davon ausgeht, dass Rentner keinen Nebenjob haben. Hier gilt es, in den Vertragsbedingungen genau nachzulesen.

In welchen Sparten noch Ersparnisse für ältere Versicherungsnehmer möglich sind, darüber schafft ein Beratungsgespräch Aufklärung. In jedem Fall gilt es, sich eine optimistische Sicht auf den Lebensabend zu bewahren. Eine Langzeitstudie der Universität Yale hat gezeigt, dass eine positive Einstellung zum Alter das Leben sogar verlängern kann!