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Sind Männer die wagemutigeren Anleger? Ein Blick auf die Zahlen offenbart geschlechtsspezifische Unterschiede im Sparverhalten und zeigt, wer eher auf risikoreiche Anlagen setzt.

Wer zeigt hier finanzielle Vorsicht?

Die große Mehrheit der Deutschen (74 Prozent) praktiziert regelmäßiges Sparen. Unter den Sparern legen 23 Prozent monatlich Beträge zwischen 101 und 500 Euro zurück, während weitere 17 Prozent sogar noch höhere Summen beiseitelegen. Interessanterweise zeigen sich beim Sparen auch deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede: Während fast die Hälfte der Männer (47 Prozent) monatlich Beträge über 101 Euro spart, trifft dies nur auf 32 Prozent der Frauen zu.

Hinsichtlich der Anlagestrategien offenbaren sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Das klassische Sparkonto ist bei beiden Geschlechtern beliebt, wobei 34 Prozent der Frauen und 32 Prozent der Männer darauf setzen. In Deutschland zeigen Männer eine stärkere Präferenz für Wertpapiere (17 Prozent), während nur 7 Prozent der Frauen diese Anlageform wählen. Ein Blick nach Schweden zeigt jedoch ein anderes Bild: Dort investieren 41 Prozent der Frauen und die Hälfte der Männer in Wertpapiere. Insgesamt zeigt sich, dass Männer bei risikobehafteten Anlagen wie Aktien deutlich aktiver sind: 26 Prozent der Männer investieren in Aktien, im Vergleich zu nur 12 Prozent der Frauen. Besorgniserregend ist jedoch, dass 46 Prozent der Frauen angeben, nicht zu investieren, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlen. Bei Männern sind es hingegen nur 31 Prozent, die diesen Grund nennen. Diese finanzielle Hürde betrifft auch viele Frauen in Italien (48 Prozent) und Frankreich (45 Prozent). Nur in Schweden liegt der Anteil der Frauen, die keine finanziellen Mittel zum Investieren haben, unter 25 Prozent.

YouGov-Umfrage im Auftrag von Readly vom 28. August 2023 bis 31. August 2023, durchgeführt von YouGov, rund 1.000 Befragte in Deutschland zwischen 18 und 60 Jahren.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass tradierte Geschlechterrollen immer noch eine bedeutende Rolle bei der Altersvorsorge spielen. Insbesondere in den westlichen Bundesländern verlassen sich Frauen in Bezug auf ihre Altersvorsorge auf ihre Partner.

Die Erwartungen vieler Menschen bezüglich ihrer finanziellen Situation im Alter sind eher gering, wie die von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte Studie “VorSORGE – Wie die Bevölkerung auf den demografischen Wandel vorbereitet ist” zeigt. Lediglich ein Viertel der Befragten geht davon aus, im Alter ausreichend Geld zur Verfügung zu haben, während 14 Prozent befürchten, dass das Geld knapp oder gar nicht ausreichen wird.

Gemäß der Studie legt nur jeder Dritte der 16- bis 70-jährigen Nichtrentner regelmäßig Geld für die private Altersvorsorge zurück. Die Forscher kommentieren die Ergebnisse wie folgt: “Der Grund ist nachvollziehbar: Oft reicht das Einkommen nicht aus, um Geld für das Alter zurückzulegen. Dies betrifft insbesondere Geringverdiener, von denen sich 38 Prozent besonders um ihre finanzielle Situation im Alter sorgen.”

Allerdings zeigt die Studie auch, dass tradierte Geschlechterrollen bei der Altersvorsorge von Bedeutung sind. Mehr als jede fünfte Frau gab an, sich im Alter auf Unterstützung durch Familie und Partner zu verlassen, während es bei Männern nur jeder Achte ist. Die Abhängigkeit von Partnern oder der Familie ist bei Frauen in den westdeutschen Bundesländern und mit hohem Sozialstatus stärker verbreitet als in den ostdeutschen Bundesländern oder bei Frauen mit niedrigem Sozialstatus.

Über die Studie:
Für die Studie hat die Bertelsmann-Stiftung gemeinsam mit dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung individuelle Strategien im demografischen Wandel herausgearbeitet. Das Institut für Demoskopie Allensbach führte auf dieser Grundlage 1.234 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der 16- bis 70-jährigen Bevölkerung durch.

Diese Woche wird der Internationale Frauentag begangen. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Speziell im Alter sind Frauen noch immer deutlich schlechter abgesichert als Männer. Das schließt auch die private Vorsorge ein.

“Ich möchte keine Rosen – mir reicht die Hälfte der Macht”. Dieser Spruch, der am Internationalen Frauentag regelmäßig in sozialen Medien die Runde macht, müsste ergänzt werden um: die Hälfte der Finanzen. Denn speziell im Alter sind Frauen in Deutschland noch immer schlechter abgesichert, wie Daten des Statistischen Bundesamtes anlässlich des Internationalen Frauentages zeigen.

Demnach haben Frauen ab 65 Jahren rund ein Drittel weniger Alterseinkommen, wie eine Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) für das Jahr 2021 ergab. Konkret haben sie Alterseinkünfte von 17.814 Euro brutto im Jahr, während Männer derselben Altersgruppe immerhin 25.407 Euro brutto erreichen. Die Umfrage bezog nicht nur die Einkünfte aus der gesetzlichen Rente und Hinterbliebenen-Renten ein, sondern auch aus privater und betrieblicher Vorsorge.

“Die Ursachen für dieses Gefälle sind vielfältig: So erwerben Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit und sind seltener in Führungspositionen tätig”, schreibt das Statistische Bundesamt zu den Ursachen des Einkommens-Gefälles.

Doch damit nicht genug. Große Teile der Einkünfte von Frauen resultieren aus Ansprüchen, die der Ehegatte früher erworben hat. Denn zieht man die gesetzliche Hinterbliebenen- bzw. Witwenrente ab, erhöht sich die sogenannte Gender Pension Gap sogar auf 42,6 Prozent. Das wirkt sich auch auf die Altersarmut aus. Mehr als jede fünfte Frau im Rentenalter bzw. 20,9 Prozent gelten als armutsgefährdet.

Natürlich ist die soziale Absicherung von Frauen im Alter zunächst eine politische Aufgabe: Strukturen müssen geschaffen werden, in denen zum Beispiel Kindererziehung und die Pflege Angehöriger nicht überproportional auf den Schultern von Frauen lasten und finanzielle Nachteile bedeuten. Darüber hinaus können Frauen und ihre Familien auch selbst etwas tun: indem sie sich zeitig um die finanzielle Sicherheit im Alter kümmern. Private Vorsorge ist hier fast zwangsläufig Pflicht – und auch bei der betrieblichen Vorsorge sind Frauen oft deutlich seltener abgesichert als Männer. Welche Optionen es hier gibt, darüber klärt ein Beratungsgespräch auf.

Mehr als jeder Vierte Rentner in Deutschland verfügt über weniger als 1.000 Euro Einkommen im Alter. Insbesondere Frauen sind von solchen ‘Mini-Renten’ betroffen.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, verfügten rund 4,9 Millionen Rentner in Deutschland über ein Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro im Monat. Das entspricht mehr als jedem vierten Altersruheständler (27,8 Prozent).

Wie die Statistiker weiter mitteilten, liegt der Anteil bei Frauen wesentlich höher: 38,2 Prozent der Rentnerinnen verfügten über ein Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro, dagegen nur 14,7 Prozent der Rentner. Insgesamt bezogen 2021 rund 17,6 Millionen Menschen in Deutschland aus Altersgründen eine Rente, zehn Jahre zuvor gab es nur 16,6 Millionen Rentenbezieherinnen und -bezieher. Das bedeutet einen Anstieg von rund 6,02 Prozent innerhalb einer Dekade. Auch der Anteil der Altersruheständler an der Bevölkerung in Privathaushalten stieg – von 20,9 Prozent in 2011 auf 21,4 Prozent in 2021.

Die Armutsgefährdungsquote in der Generation Ü65 kletterte bereits: im Zeitraum von 2018 bis 2021 von 14,7 auf 17,4 Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung hat. 2021 lag dieser Schwellenwert laut Statistischem Bundesamt für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr (1.251 Euro im Monat).

Die Erwerbstätigkeit von Frauen nimmt zu. Das wirkt sich auch positiv auf ihre zu erwartende Rente aus, wie neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund zeigen.

Frauen, die in die gesetzliche Rente einzahlen, erreichen mittlerweile deutlich längere Versicherungszeiten und höhere Rentenansprüche als noch vor 20 Jahren. Neurentnerinnen, die 2021 in den Altersruhestand wechselten, erreichten durchschnittlich 36,9 Versicherungsjahre. Im Jahr 2001 waren es noch 27,2 Jahre. Das zeigt eine Auswertung der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Speziell in Westdeutschland sind die Versicherungszeiten deutlich angewachsen, da hier bis Anfang der 90er Jahre das Hausfrauenmodell in der Ehe vorherrschte: Frauen waren eher bereit, für Erziehung, Pflege und Familie auf Erwerbsarbeit zu verzichten. 1991 betrug die Erwerbstätigenquote westdeutscher Frauen laut Statistischem Bundesamt noch 54,6 Prozent, während sie 2020 schon bei 71,4 Prozent lag. Das spiegelt sich auch in den Versicherungsjahren wieder: westdeutsche Neurentnerinnen konnten 2021 35,4 Versicherungsjahre vorweisen. 2001 lag dieser Wert noch bei 23,8 Jahren.

Ostdeutsche Frauen wiesen hingegen bereits 1991 eine Erwerbstätigenquote von 66,7 Prozent auf, da in der DDR mehr Frauen in Arbeit waren. Die Quote sank zwar in den Nachwendejahren leicht, als viele Ostbürgerinnen und -bürger mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen hatten. Doch stieg sie ab 2005 wieder stark an. 2020 betrug die Erwerbstätigenquote bei Frauen in Ostdeutschland 74,2 Prozent. Folglich erreichen ostdeutsche Frauen auch längere Versicherungszeiten in der gesetzlichen Rente: Kamen sie 2001 im Mittel bereits auf 40,9 Versicherungsjahre, so waren es 2021 sogar 43 Jahre.

Neurentnerinnen erhielten 2020 im Schnitt 826,72 Euro Monatsrente

Die Rentenhöhe hängt aber neben der Beitragsdauer auch von der Lohnhöhe ab. Wer immer zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, erhielt 2021 in West 34,19 Euro Monatsrente für jedes Erwerbsjahr. Doch als erwerbstätig gelten nach der offiziellen Definition bereits Personen, die mindestens eine Stunde pro Woche einer bezahlten Arbeit nachgehen.

Neben der gestiegenen Erwerbstätigkeit wirkte sich auch positiv für Frauen aus, dass Kindererziehungszeiten mit der Mütterrente vermehrt als Versicherungszeit anerkannt werden: Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern erhalten je Kind 2,5 Jahre zum Durchschnittslohn bei der gesetzlichen Rente angerechnet.

Doch all das zusammen genommen ist noch längst kein Grund, die Altersvorsorge zu vernachlässigen. Denn für eine auskömmliche Rente sorgen die längeren Versicherungsjahre hingegen oft nicht.
Wer im Jahr 2020 neu in Altersrente ging, erhielt im Schnitt 988,57 Euro monatliche Rente. Männliche Neurentner erzielten im Schnitt 1.170,83 Euro im Monat, Frauen hingegen 826,72 und damit im Schnitt 347,11 Euro weniger.

Das Sparbuch gilt vielen Deutschen als sichere Geldanlage. Trotz Inflation und Niedrigzins. Frauen vertrauen mehr als Männer in die vermeintliche Sicherheit des Sparbuchs.

Sind Ihre Geldanlagen ausreichend, um im Alter den gewohnten Lebensstandard zu halten? Frauen sind bei der Beantwortung dieser Frage deutlich skeptischer als Männer. So untersuchte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Januar 2022 bereits zum dreizehnten Mal das Anlageverhalten der Deutschen im Auftrag eines Vermögensverwalters. Ein Ergebnis der repräsentativen Studie: Während 42 Prozent der Männer befürchten, dass ihre Geldanlagen später nicht ausreichen, um den jetzigen Lebensstandard zu halten, sind es bei den Frauen 55 Prozent.

Gleichwohl setzen beide Geschlechter auf Sicherheit als wichtigstes Anlagekriterium. Wenn dieser Wunsch bei den Frauen (56 Prozent) auch etwas ausgeprägter als bei den Männern (49 Prozent) ist.

Nach den bevorzugten Geldanlagen gefragt, zeigen sich weitere Unterschiede. So präferiert die Hälfte der Frauen das Sparbuch als Geldanlage. Bei den Männern beträgt dieser Wert 41 Prozent.

Bei etwas risikoreicheren Geldanlagen wie Fonds sind Frauen (27 Prozent) zurückhaltender als Männer (32 Prozent). Damit einhergehend zeigen sie eine deutlich geringere Risikobereitschaft. Während 50 Prozent der Männer bereit sind, für eine höhere Rendite auch ein größeres Risiko einzugehen, entscheidet sich die Mehrheit der Frauen dagegen (60 Prozent).

Zur Studie:
Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 3. bis 5. Januar 2022 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.002 Bundesbürger ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren repräsentativ ausgewählt und befragt.

Bei der Absicherung von Lebensrisiken verfügen Frauen über weniger Versicherungen als Männer. Woran das liegt und wie sich das ändern könnte.

Nur jede achte Frau (12 Prozent) in Deutschland verfügte 2020 über eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Etwas weniger – 11 Prozent – waren über eine Risikolebensversicherung abgesichert. Bei Männern lagen die Werte mit 17 und 15 Prozent höher. Ermittelt wurden diese Werte von einer bevölkerungsrepräsentativen YouGov-Studie anlässlich des Weltfrauentags am 8. März.

Nun mag man einwenden, dass Frauen häufiger bei ihrem Partner mitversichert sind. Der Vertrag also nicht auf sie selbst läuft; der Versicherungsschutz sie aber trotzdem einschließt. Doch die Online-Erhebung zeigt auch: Welche Versicherung sie gemeinsam mit ihrem Partner besitzt, weiß nicht mal jede sechste Frau (15 Prozent) in Deutschland.

Das verwundert, wo doch fast die Hälfte der Befragten angibt, dass eigene “Finanz- und Vorsorgeplanung” (49 Prozent) sowie finanzielle Unabhängigkeit (48 Prozent) wichtig bzw. sehr wichtig seien. Schließlich lebt jede Dritte (31 Prozent) finanziell gleichberechtigt in ihrer Partnerschaft und teilt sich die Verantwortung mit ihrem Partner.

Immerhin gibt die Studie auch Hoffnung auf Besserung: So stieg innerhalb des letzten Jahres das Wissen über Finanzen, Vorsorge und Versicherungen in der weiblichen Bevölkerung. 2020 bewertete jede dritte Frau ihre Kenntnisse in Sachen Finanzen und Vorsorge mit ‚gut‘ bis ‚sehr gut‘ (30 Prozent). 2021 sagten das bereits 41 Prozent über ihre Finanzen und 38 Prozent über ihre Versicherungen.

Einkommensabhängige Beiträge?

Dass Frauen teilweise deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, kommt als Vorsorge-Hemmnis hinzu. Es fehlt schlicht an Geld. Ein Ausweg könnte sein, zukünftig das Einkommen bei der Berechnung der Versicherungsbeiträge zu berücksichtigen, um Versicherungen so fairer zu gestalten. 32 Prozent der Befragten befürworten diesen Ansatz. Bei Frauen ist die Zustimmung mit 36 Prozent sogar noch etwas höher.

Erneut macht eine Studie darauf aufmerksam, dass Frauen im Alter deutlich weniger Einkünfte haben als Männer. Im schlimmsten Fall droht so Altersarmut. Experten sprechen von einer sogenannten Gender Pension Gap, die sich aktuell auf stolze 53 Prozent beziffert: das bedeutet, weibliche Ruheständler haben nur halb so hohe Alterseinkünfte wie Männer.

Frauen haben im Alter oft deutlich niedrigere finanzielle Mittel als männliche Rentner. Das zeigt eine aktuelle Studie des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Die drei beteiligten Forscherinnen und Forscher haben nicht nur Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) unter die Lupe genommen. Sondern auch der größten wiederkehrenden Haushaltsbefragung in Deutschland, dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP).

Mit diesem breiten Datenmaterial konnten die Wissenschaftler nicht nur Aussagen zur gesetzlichen Rente treffen, sondern auch zu den anderen beiden Säulen der Altersvorsorge: Betriebsrenten und private Altersvorsorge, speziell Riester-Renten und Lebensversicherungen. Die Ergebnisse sind für Frauen wenig erfreulich. Sie erhalten im Schnitt ein um 53 Prozent niedrigeres Netto-Alterseinkommen als die Herren der Schöpfung, wenn man alle drei Säulen zusammenrechnet.

Das liegt zum einen natürlich an der besonderen Erwerbssituation von Frauen. Sie unterbrechen ihre Erwerbsbiographie häufiger, weil sie es noch immer mehrheitlich sind, die Kinder erziehen und Angehörige pflegen. Deshalb sind sie auch häufiger in Teilzeitarbeit und anderer prekärer Beschäftigung tätig. Hier muss noch einiges getan werden, um tatsächlich Gleichberechtigung zu sichern.

Aber Frauen nutzen auch die bestehenden Optionen auf Altersvorsorge seltener. Beispiel betriebliche Alterssicherung: Laut Studie haben nur sieben Prozent der Frauen Anrecht auf eine Betriebsrente erworben, während es bei Männern immerhin 26 Prozent sind. Und während Frauen im Schnitt 240 Euro Betriebsrente erhalten, sind es bei den männlichen Beschäftigten im Schnitt 593 Euro. Das macht in diesem Bereich einen Unterschied von 60 Prozent!

Deshalb empfiehlt es sich, dass Frauen das Thema betriebliche und private Altersvorsorge auf ihre Tagesordnung setzen. Schließlich geht es um finanzielle Unabhängigkeit auch im Alter – und darum, sich auch im Ruhestand weiterhin etwas leisten zu können. Hier kann ein Beratungsgespräch helfen, die passende Vorsorge zu finden.

Wenn es um das Thema Altersvorsorge geht, haben Frauen gegenüber Männern noch immer das Nachsehen. 26 Prozent der Frauen haben keine Altersvorsorge, wie eine aktuelle Studie zeigt – bei den Männern sind es nur 20 Prozent.

Mehr als jede vierte Frau sorgt nicht für ihr Alter vor. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Marktforschers YouGov im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Bei den Männern ist der Anteil der Abstinenzler etwas geringer: die Herren verzichten nur zu 20 Prozent auf Vorsorge-Planung.

Frauen haben höhere Lebenserwartung als Männer

Das Ergebnis stimmt auch deshalb nachdenklich, weil für Frauen die Altersvorsorge besonders wichtig ist. Sie haben im Schnitt eine um 5 Jahre höhere Lebenserwartung als Männer und müssen folglich auch länger mit ihrer Rente und dem Ersparten auskommen.

Zudem erwerben Frauen während ihres Erwerbslebens oft geringere Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie verdienen durchschnittlich weniger als Männer, unterbrechen ihren Beruf häufiger oder arbeiten verkürzt. „Wenn es darum geht, wer die Kinder betreut oder die Eltern pflegt, steckt oft die Frau zurück“, erklärt Finanzexpertin Constanze Hintze aus München im Interview mit dem GDV.

An der fehlenden finanziellen Kompetenz der Frauen liegt das nicht. „Frauen haben bei der Altersvorsorge die gleichen Ansprüche und Ziele wie Männer. Aber sie haben es oft schwerer, diese zu erfüllen, weil sie den schwierigen Spagat zwischen Familie und Beruf meistern“, erklärt GDV-Präsident Alexander Erdland. So gaben 47 Prozent der Frauen an, sie würden mehr tun, wenn ihr Einkommen dies zuließe. Sorgen über ihre Altersvorsorge machen sich 62 Prozent der Frauen, bei den Männern sind es dagegen „nur“ 54 Prozent.

Der GDV-Funktionär fordert, dass sowohl Politik als auch Wirtschaft die Frauen besser unterstützen: zum Beispiel, indem sie eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben garantieren, aber auch durch eine gezielte Förderung der Altersvorsorge.

Rechtzeitig vorsorgen!

Doch es besteht kein Grund für Frauen, zurückzustecken – schließlich können sie selbst etwas tun, um rechtzeitig vorzusorgen. Wichtig ist es, möglichst zeitig mit der Altersvorsorge anzufangen. Wer bereits zu Beginn des Berufslebens regelmäßig Beiträge einzahlt, muss z.B. für eine auskömmliche Rente weniger zurücklegen als jemand, der spät mit dem Sparen beginnt. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung!

Gestern wurde der Internationale Frauentag begangen. Ein willkommener Anlass, sich mit der Altersvorsorge der Frauen zu beschäftigen – sind sie doch weit häufiger als Männer von Altersarmut bedroht.

In Sachen Gesundheit haben Frauen den Männern einiges voraus – sie leben gesünder und gehen eher zu Vorsorgeuntersuchungen. Das schlägt sich auch in einer höheren Lebenserwartung wieder. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) werden Frauen derzeit im Durchschnitt 81,4 Jahre alt, Männer „nur“ 74,5 Jahre.

Die höhere Lebenserwartung von Frauen führt auch dazu, dass sie länger auf Rentenzahlungen angewiesen sind. Bei einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren erhalten Frauen statistisch etwa doppelt so lange Bezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung wie Männer. Gleichzeitig bedeutet dies, dass sie Versorgungslücken länger ausgleichen müssen.

Deshalb dürfen Frauen das Thema „private Altersvorsorge“ nicht vernachlässigen. Insbesondere Geringverdiener und Menschen mit einem gebrochenen beruflichen Werdegang werden künftig nur mit Mühe ein Alterseinkommen oberhalb des Existenzminimums erzielen, wie statistische Daten zeigen. Für Frauen, die Aufgrund von Babypausen, Teilzeitphasen und immer mehr Jobpausen zur Pflege von Angehörigen ihre Karriere unterbrechen, wird die Situation daher zunehmend prekärer. Schließlich hinterlassen Jobpausen und Teilzeitphasen deutliche Lücken bei der gesetzlichen Rente.

Viele Frauen misstrauen der Rente

Da verwundert es kaum, dass viele Frauen der gesetzlichen Rente misstrauen. 41 Prozent glauben, ihre gesamte finanzielle Vorsorge wird langfristig nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag eines großen Versicherers.

Negativ wirkt sich zusätzlich aus, dass Frauen im Job weniger verdienen als Männer. Dem Statistischen Bundesamt zufolge beträgt die Differenz stolze 22 Prozent. Noch extremer sieht es bei der Rente aus. Laut einer Erhebung im Auftrag der Bundesregierung erhalten Frauen mit durchschnittlich 645 Euro fast 60 Prozent weniger Altersgeld als Männer, die knapp 1.600 Euro beziehen. Kein Wunder also, dass Frauen überproportional auf Sozialleistungen im Alter angewiesen sind.

Rechtzeitig vorbeugen!

Doch zum Schwarzmalen besteht kein Grund – schließlich können Frauen selbst etwas tun, um rechtzeitig vorzusorgen. Wichtig ist es, dass Frauen möglichst zeitig mit der Altersvorsorge anfangen. Wer bereits zu Beginn des Berufslebens regelmäßig Beiträge einzahlt, muss für eine auskömmliche Rente weniger zurücklegen als jemand, der spät mit dem Sparen beginnt.

Zudem sollten sich Frauen informieren, welche Möglichkeiten es gibt, sich Kinder- und Pflegezeiten bei der Rente anrechnen zu lassen. Eine höhere Rente gibt es etwa für die Pflege von Angehörigen – allerdings müssen die Pflegezeiten gut dokumentiert werden. Und in der Riester-Förderung gibt es Zulagen für Kinder. Zum Glück ist es heute keine Seltenheit mehr, dass sich Mann und Frau die Kindererziehung und Pflegezeiten untereinander aufteilen. Das wird sich langfristig auch in einer gerechteren Rentenverteilung zwischen den Geschlechtern auswirken.