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Obwohl 41 Prozent der Deutschen glauben, dass ihre Vorsorge zu kurz kommt, beschäftigen sich viele nicht ausreichend damit. Zeitmangel, fehlendes Wissen und geringes Interesse sind die Hauptgründe. Warum das Thema oft vertagt wird.

Eine neue Umfrage zeigt, dass 41 Prozent der Deutschen das Gefühl haben, ihre persönliche finanzielle Vorsorge zu vernachlässigen. Sie geben an, sich intensiver mit dem Thema beschäftigen zu wollen, haben aber häufig Schwierigkeiten, dies umzusetzen. Während 29 Prozent der Befragten keinen Anlass sehen, sich stärker mit Vorsorgethemen zu befassen, sind 23 Prozent der Meinung, dass sie unentschieden sind.

Zeitmangel als Hauptgrund

Der häufigste Grund für die Vertagung der Vorsorge ist laut 36 Prozent der Befragten der Zeitmangel. Alltagsaufgaben und berufliche Verpflichtungen sorgen dafür, dass kaum Raum bleibt, sich intensiv mit der finanziellen Absicherung zu beschäftigen. Insbesondere für Berufstätige ist die Vereinbarkeit von Arbeit und privater Finanzplanung eine Herausforderung.

Wissenslücken und Desinteresse

Neben dem Zeitmangel nennen 31 Prozent der Befragten fehlendes Wissen als Hürde. Sie fühlen sich überfordert oder wissen nicht, wie sie das Thema angehen sollen. Ebenso viele geben an, dass sie sich nur ungern mit dem Thema beschäftigen. Weitere 20 Prozent der Umfrageteilnehmer nennen schlicht mangelndes Interesse als Grund dafür, warum sie das Thema Vorsorge aufschieben.

Die Studie zeigt deutlich, dass Aufklärung und gezielte Unterstützung notwendig sind, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Vorsorge zu stärken.

Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.063 Personen ab 18 Jahren teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

Noch nie wurde in Deutschland so viel Vermögen vererbt und verschenkt wie im Jahr 2023. Das Statistische Bundesamt meldet eine beeindruckende Summe von 121,5 Milliarden Euro.

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland Vermögensübertragungen durch Erbschaften und Schenkungen im Wert von 121,5 Milliarden Euro registriert, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dies entspricht einer Steigerung von 19,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die festgesetzte Erbschaft- und Schenkungsteuer stieg um 3,9 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro.

Ein signifikanter Anstieg wurde beim übertragenen Betriebsvermögen verzeichnet, das um 81,3 Prozent auf 29,8 Milliarden Euro anstieg. Besonders bemerkenswert ist das Wachstum bei den sogenannten Großerwerben, die von 4,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 17,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 kletterten.

Auch Schenkungen nahmen deutlich zu. Vermögensübertragungen durch Schenkungen erreichten 60,3 Milliarden Euro, ein Anstieg von 44,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders das geschenkte Betriebsvermögen verzeichnete eine Verdopplung auf 24,8 Milliarden Euro.

Wer Schulden hat, darf demnächst etwas mehr Geld im Portemonnaie behalten. Denn die Pfändungsfreigrenzen werden zum 1. Juli 2024 angehoben.

Auch Bundesbürger mit finanziellen Problemen, müssen ein auskömmliches Leben führen können. Deshalb hat der Gesetzgeber einen monatlichen Grundbetrag vom Arbeitseinkommen festgelegt, auf den Gläubiger keinen Zugriff haben. So soll verhindert werden, dass die Betroffenen auf Sozialhilfeniveau abrutschen und staatliche Transferleistungen in Anspruch nehmen müssen.

Die gute Nachricht: Ab dem 1. Juli 2024 dürfen Schuldner mehr von ihrem Lohn behalten. Der monatliche unpfändbare Grundbetrag für Arbeitseinkommen erhöht sich von 1.402,28 Euro auf 1.491,75. Wenn gesetzliche Unterhaltspflichten zu erfüllen sind, steigt dieser Beitrag. Die Berechnung ist abhängig vom Gehalt sowie der Anzahl der unterhaltspflichtigen Personen.

Für die erste unterhaltspflichtige Person erhöht sich der Pfändungsfreibetrag von 527,76 Euro auf 561,43 Euro im Monat. Für jede weitere unterhaltspflichtige Person steigt der pfändungsfreie Betrag jeweils um 312,78 Euro monatlich. Bisher waren dies 294,02 Euro im Monat.

Bezüge aus betrieblicher Altersvorsorge geschützt

Damit Menschen mit Schulden für ihren Ruhestand privat vorsorgen können, sind auch die betriebliche Altersvorsorge und die Zulagen für vermögenswirksame Leistungen vor Gläubigern geschützt. Darüber hinaus gilt das auch für bestimmte Renten und Zahlungen aus Witwen-, Waisen-, Hilfs- und Krankenkassen. Hier lohnt es sich im Zweifel, eine professionelle Beratung einzuholen.

Auf einige Versicherungen sollte man trotz Schulden nicht verzichten. So sollte jeder Bundesbürger eine private Haftpflicht-Police besitzen: Sie leistet, wenn man Dritten einen Schaden zufügt. Eine Kranken- und Pflegeversicherung ist ohnehin Pflicht. Die Rechtsschutzversicherung bietet Unterstützung, falls man mit einem teuren Rechtsstreit konfrontiert wird. Auch die Berufsunfähigkeitsversicherung sollte -wenn möglich- nicht gekündigt werden, da sie die Arbeitskraft absichert. Andere Versicherungen hängen von der individuellen Lebenssituation ab. Auch hier hilft ein Beratungsgespräch, Einsparmöglichkeiten ausfindig zu machen.

Das kürzlich verabschiedete Rentenpaket II bringt entscheidende Maßnahmen zur langfristigen Sicherung des Rentenniveaus und zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung. Es umfasst eine dauerhafte Rentenniveau-Haltelinie, die Einführung von Generationenkapital und weitere Regelungen zur finanziellen Stabilität der Rentenversicherung.

Das Rentenpaket II basiert auf den folgenden wesentlichen Punkten:

Dauerhafte Sicherung des Rentenniveaus:
Das Rentenniveau wird dauerhaft bei 48 Prozent gehalten, um heutige und zukünftige Rentnerinnen und Rentner abzusichern. Diese Vorgabe wird bis zum 1. Juli 2039 gesetzlich in der Rentenanpassungsformel verankert und bleibt bis zum 30. Juni 2040 in Kraft. Im Jahr 2035 wird die Bundesregierung prüfen, welche Maßnahmen notwendig sind, um dieses Niveau auch über 2040 hinaus zu halten. Das Rentenniveau ist an die Lohnentwicklung gekoppelt, einschließlich Anpassungen der Sozialabgaben für Rentnerinnen und Rentner sowie Beschäftigte. Ohne diese Stabilisierung würde das Rentenniveau nach 2025 auf unter 45 Prozent sinken. Dank der Haltelinie erhalten Rentner im Jahr 2040 beispielsweise rund 100 Euro mehr pro Monat bei einer Rente von 1.500 Euro.

Einführung des Generationenkapitals:
Zur zusätzlichen Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung wird das Generationenkapital eingeführt. Dies beinhaltet eine teilweise kapitalgedeckte Finanzierung durch Darlehen aus dem Bundeshaushalt und Eigenmittel des Bundes. Ein Kapitalstock wird aufgebaut, dessen Erträge zur Stabilisierung der Rentenbeiträge genutzt werden, ohne die Beitragszahler zu belasten. Nur die Erträge, nicht die Substanz des Kapitalstocks, fließen in die Rentenversicherung.
Ab 2036 sind jährliche Ausschüttungen von durchschnittlich 10 Milliarden Euro an die Rentenversicherung geplant, abhängig von einem “Sicherheitspuffer” zur Vermögenssicherung und Rückzahlung der Darlehen. 2029 wird geprüft, ob die Ertragsziele erreicht werden und welche Maßnahmen zur Sicherung des Kapitals erforderlich sind.
Eine neue, unabhängige, öffentlich-rechtliche Stiftung wird das Generationenkapital professionell verwalten und global investieren. Dafür werden zunächst die Strukturen des bestehenden Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) genutzt.

Weitere Maßnahmen zur Rentenversicherung:
Die Untergrenze der Nachhaltigkeitsrücklage der gesetzlichen Rentenversicherung wird von 0,2 auf 0,3 Monatsausgaben erhöht, um die finanzielle Stabilität zu stärken. Die Regelungen zu den Bundeszuschüssen werden vereinfacht und transparenter gestaltet. Zudem werden die Berichtspflichten, einschließlich des Rentenversicherungsberichts, konsolidiert und erweitert.

Beitragssatzentwicklung und Bundeszuschüsse:
Der Rentenbeitragssatz bleibt bis 2027 stabil bei 18,6 Prozent. Ab 2028 wird er aufgrund der demografischen Entwicklung voraussichtlich auf 22,3 Prozent bis 2035 ansteigen und dank des Generationenkapitals bis 2045 stabil bleiben. Langfristig wird ein Beitragssatzpunkt dem Rentenpaket II zugeschrieben. Der Anteil der Bundesmittel an der gesetzlichen Rentenversicherung bleibt bei etwa drei Prozent des BIP, wie seit 2009. Dies wird durch die Haltelinie beim Sicherungsniveau gewährleistet, da Rentenerhöhungen an die Lohnentwicklung gekoppelt sind.

Eine neue Studie zeigt, dass Frauen die Lücke in der Altersvorsorge zwischen den Geschlechtern oft unterschätzen. Trotz zunehmendem Bewusstsein sind viele Frauen pessimistisch über ihre finanzielle Zukunft im Alter. Mit durchschnittlich nur 890 Euro monatlich aus der gesetzlichen Rente und einer höheren Lebenserwartung stehen Frauen vor großen Herausforderungen.

Eine aktuelle Untersuchung beleuchtet die geschlechtsspezifische Lücke in der Altersvorsorge, das sogenannte Gender Pension Gap. Bei einer Befragung von 1.000 Frauen bundesweit schätzten die meisten das Einkommensgefälle im Alter zwischen Männern und Frauen auf durchschnittlich 27 Prozent – weit unter der tatsächlichen Differenz von über 40 Prozent, die das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Selbst wenn Einkünfte aus der Hinterbliebenenrente berücksichtigt werden, bleibt das Gender Pension Gap in Deutschland bei 30 Prozent.

Eine überwältigende Mehrheit von 95 Prozent der Frauen in Deutschland geht davon aus, dass sie selbst von dieser Ungleichheit betroffen sein werden. Die Unsicherheit über die eigene Altersvorsorge ist groß: Die Hälfte der Frauen glaubt nicht, dass ihre Vorsorge ausreichen wird, und ein Drittel hat keine klare Vorstellung vom eigenen Einkommen im Alter. Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche gesetzliche Rente für Frauen 890 Euro pro Monat, während Männer durchschnittlich 1.373 Euro erhielten. Diese Unterschiede zeigen sich auch in der betrieblichen und privaten Vorsorge.

Die Studie zeigt auch, dass über die Hälfte der Frauen Handlungsbedarf bei ihrer Altersvorsorge sieht. Während im Jahr 2020 nur 43 Prozent der befragten Frauen glaubten, dass ihr Lebensstandard im Alter sinken würde, sind es heute fast zwei Drittel. Zudem ist der Unterschied im Alterseinkommen von Frauen und Männern inzwischen 75 Prozent der Frauen bekannt – ein Anstieg gegenüber den 80 Prozent, die dies noch vor einigen Jahren nicht wussten.

Über die Studie:
Zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren hat die Allianz Leben 1.000 Frauen aus ganz Deutschland zum Gender Pension Gap befragt.

Immer mehr junge Frauen setzen sich intensiv mit ihrer Altersvorsorge auseinander. Während vor vier Jahren 45 Prozent der 20- bis 30-Jährigen das Thema noch ignoriert hatten, sind es heute nur noch 15 Prozent. Dennoch fühlen sich viele von der Aufgabe überfordert und vertrauen vor allem auf Unterstützung aus ihrem privaten Umfeld und von Arbeitgebern.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass junge Frauen zwischen 20 und 30 Jahren den größten Handlungsbedarf bei der Altersvorsorge sehen und sich deutlich stärker damit beschäftigen als noch vor vier Jahren. Während damals 45 Prozent der jungen Frauen angaben, sich noch gar nicht mit dem Thema Altersvorsorge befasst zu haben, liegt dieser Anteil 2024 bei nur noch 15 Prozent. Dennoch fühlen sich 58 Prozent der befragten 20- bis 30-Jährigen mit dem Thema überfordert.

Frauen zwischen 51 und 60 Jahren gehen ihre eigene Vorsorge am aktivsten an und schließen vermehrt Vorsorgeverträge ab, um im Alter finanziell abgesichert zu sein. Die Erwerbstätigkeit spielt dabei eine große Rolle: Frauen, die arbeiten, kümmern sich häufiger aktiv um ihre Altersvorsorge.

Beim Thema Vorsorge vertrauen 21 Prozent der Frauen auf ihren Arbeitgeber, was einen deutlichen Vertrauenszuwachs von 8 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 darstellt. Am meisten Vertrauen setzen die meisten Frauen jedoch in ihr privates Umfeld: 47 Prozent der Frauen vertrauen auf den Rat von Familie und Partner, wenn es um ihre persönliche Vorsorge geht. Dieser Wert ist besonders bei jüngeren Frauen gestiegen und liegt um 21 Prozent höher als vor vier Jahren.

Über die Studie:

Zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren hat die Allianz Leben 1.000 Frauen aus ganz Deutschland zum Gender Pension Gap befragt.

Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach beleuchtet die Einstellungen zur privaten Altersvorsorge bei Personen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren.

Das Institut für Demoskopie Allensbach untersucht seit 2013 regelmäßig die Einstellungen und Erwartungen der sogenannten ‚Generation Mitte‘, also Menschen zwischen 30 und 59 Jahren. Eine der zentralen Fragen betrifft die Einschätzung der persönlichen finanziellen Lage im Alter.

Die aktuelle Studie zeigt, dass die Mehrheit der Befragten weit entfernt davon ist, langfristige finanzielle Sicherheit im Alter zu erreichen. Lediglich 27 Prozent glauben, dass sie im Alter finanziell sorgenfrei leben können, während 50 Prozent erwarten, sparsam haushalten zu müssen. Der Anteil derjenigen, die befürchten, ihren Lebensunterhalt im Alter kaum selbstständig finanzieren zu können, ist in den letzten gut 10 Jahren nur minimal von 20 auf 18 Prozent gesunken.

In Bezug auf die Sicherung des Lebensstandards halten 58 Prozent der Befragten ein Eigenheim für besonders wichtig, gefolgt von einem sicheren Arbeitsplatz und der Berufstätigkeit beider Partner mit 56 Prozent. Zusätzlich erachten 54 Prozent den Aufbau einer privaten Altersvorsorge als bedeutend.

Darüber hinaus werden konsequentes Sparen, beruflicher Aufstieg und die Möglichkeit eines Zusatzverdienstes im Rentenalter als weitere wichtige Aspekte zur langfristigen Sicherung des Lebensstandards angesehen. Die Trendanalyse verdeutlicht, dass besonders der Berufstätigkeit beider Partner und eigenen Kindern eine größere Bedeutung beigemessen wird, während beruflichem Aufstieg tendenziell weniger Priorität eingeräumt wird.

Über die Studie:
Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) hat zum zehnten Mal die 30- bis 59-jährigen Menschen in Deutschland befragt. Für die repräsentative Untersuchung “Generation Mitte” 2024 haben die Demoskopen zwischen dem 16. März und dem 4. April insgesamt 1.026 Männer und Frauen im Alter von 30 bis 59 Jahren in Face-to-Face-Interviews befragt.

Wer eine Erwerbsminderungsrente bezieht, erhält ab Juli einen Zuschlag. Wie sich die geplanten Verbesserungen auf Bestandsrenten auswirken und warum das Verfahren zur Auszahlung in zwei Stufen erfolgen soll.

Das Verfahren zur Zahlung von Zuschlägen auf Erwerbsminderungsrenten und Renten wegen Todes ändert sich. Darauf einigten sich die Mitglieder des Ausschusses für Arbeit und Soziales und stimmten einem Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen zu.

Der Hintergrund ist das im Jahr 2022 beschlossene Gesetz zur Rentenanpassung und zur Verbesserung von Leistungen für Erwerbsminderungsrentner. Dieses Gesetz führte eine Verbesserung für die Bezieher einer Erwerbsminderungsrente oder einer Rente wegen Todes der gesetzlichen Rentenversicherung ein, deren Rente zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 31. Dezember 2018 begann. Die Verbesserung erfolgt in Form eines pauschalen Zuschlags zur Rente ab dem 1. Juli 2024 und orientiert sich an den individuellen Vorleistungen (persönliche Entgeltpunkte). Auch laufende Altersrenten, die unmittelbar an Renten wegen Erwerbsminderung anschließen, erhalten den Zuschlag.

Die automatisierte Umsetzung des Zuschlags für die insgesamt etwa drei Millionen Bestandsrenten durch die Deutsche Rentenversicherung gestaltete sich im Nachhinein aufgrund eines erhöhten Umsetzungsaufwands deutlich komplexer als ursprünglich geplant, berichten die Koalitionsfraktionen. Daher soll das Verfahren zur Auszahlung nun in zwei Stufen erfolgen: In einer ersten Stufe ab Juli 2024 wird monatlich ein Rentenzuschlag separat von der zugrunde liegenden Rente ausgezahlt. Dabei orientiert sich die Berechnung des Rentenzuschlags am Auszahlungsbetrag der Rente. Durch dieses Vorgehen sollen die Berechtigten letztendlich hinsichtlich des Gesamtrentenbetrags so gestellt werden, als hätten sie den Zuschlag über die originäre Rentenberechnung erhalten. In einer zweiten Stufe ab Dezember 2025 wird der Zuschlag dann dauerhaft als unmittelbarer Bestandteil der Rente berechnet und ausgezahlt.

Von Sparbüchern bis zu ETFs: Wie die Deutschen ihre Ersparnisse anlegt und warum Sicherheit nach wie vor an erster Stelle steht.

In Deutschland sparen 70 Prozent der Bürger, jedoch verfolgt nur ein Viertel eine konkrete Anlagestrategie. Die Mehrheit bevorzugt immer noch das traditionelle Sparen auf Tagesgeldkonten, Festgeldkonten oder Sparbüchern. Im Gegensatz dazu spielen renditestärkere Anlageformen wie Wertpapiere für viele Deutsche nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Hauptgründe für dieses Verhalten sind weiterhin ein Mangel an finanzieller Bildung und die geringe Nutzung qualifizierter Anlageberatungsdienste.

Die finanzielle Zufriedenheit variiert je nach Einkommen, Bildung, Geschlecht und Wohnsituation. Laut der Studie sind 56 Prozent der Befragten mit ihrer aktuellen finanziellen Situation zufrieden. Die Zufriedenheit steigt mit Bildung und Einkommen, wobei Männer (61 Prozent) zufriedener sind als Frauen (52 Prozent). Personen, die in einer eigenen Immobilie leben, zeigen eine überdurchschnittliche Zufriedenheit (70 Prozent im Vergleich zu 48 Prozent bei Mietern). Mehr als die Hälfte (58 Prozent) gibt an, über leicht zugängliche Ersparnisse zu verfügen.

Die beliebtesten Anlageformen bleiben Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie Sparbücher. Von den befragten Sparern nutzen lediglich 19 Prozent Wertpapiersparpläne, wobei die Anlage in börsengehandelte Fonds (ETFs) dominiert. Sicherheit ist für über die Hälfte der deutschen Anleger das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage, gefolgt von der Liquidität und Rendite.

Obwohl nur jeder zehnte Befragte angibt, sich sehr gut mit Finanz- und Anlageprodukten auszukennen, halten 54 Prozent eine umfassende Anlageberatung für wichtig. Insbesondere für die Generation Z und die Millennials ist eine umfassende Anlageberatung von Bedeutung, und sie planen, ihren Sparbetrag zu erhöhen. Dennoch hat sich nur jeder Fünfte in den letzten zwölf Monaten beraten lassen, und nur ein Viertel verfolgt eine klare Anlagestrategie. Wenn eine Beratung zur Geldanlage stattfindet, erfolgt dies hauptsächlich über Bank- oder Finanzberater sowie Bank- und Finanzportale.

Über die Studie:
Die Ergebnisse stammen aus der aktuellen repräsentativen Anlagestudie “So investiert Deutschland” im Auftrag der Commerzbank. Um einen breiten Querschnitt der Bevölkerung abzubilden, führte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos Ende 2023 eine der bis dato detailliertesten Anlagestudien in Deutschland durch. Hierbei wurden bundesweit 3.200 Menschen verschiedener Alters- und Einkommensgruppen mit unterschiedlicher Bildungs- und Wohnsituation zu ihrem Anlageverhalten befragt.

Eine Umfrage des NDR zeigt: Zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger fürchten im Alter von Armut betroffen zu sein. Die Gründe dafür liegen vor allem im instabilen Rentensystem und der befürchteten Inflation.

Die Sorgen vor Altersarmut nehmen in Norddeutschland zu, wie eine Umfrage des NDR zum Thema “Reicht die Rente?” zeigt. Trotz der regionalen Begrenzung auf Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen beteiligten sich rekordverdächtige 20.609 Personen an der Umfrage.

Zwei Drittel der Befragten äußerten die Befürchtung, im Rentenalter arm zu sein, wobei Frauen (72 %) etwas besorgter sind als Männer (61 %). Hauptgründe hierfür sind das instabile Rentensystem und die Inflation. Das Vertrauen in die gesetzliche Rente ist erschüttert, da viele befürchten, dass das System nicht mehr finanzierbar sein könnte und die Preise stärker steigen als die Renten.

Besonders die 30- bis 39-Jährigen sehen ein Problem mit Altersarmut auf sich zukommen (93 %). Etwa ein Fünftel derjenigen, die kurz vor der Rente stehen, gibt an, nicht genügend für das Alter vorgesorgt zu haben, während jeder fünfte Rentner sich für arm hält. Um die gesetzliche Rente zu sichern, plädiert ein Drittel der Befragten für mehr staatliche Investitionen und die Einführung gemeinsamer Rentenkassen für alle Berufsgruppen.