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Die Inflation lässt die Preise für Energie- und Lebenshaltungskosten steigen. Mehr als die Hälfte der Deutschen will deshalb die Ausgaben für Versicherungen kürzen, so der jüngste Guidewire Report. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Deutschen, die sich wegen der anhaltenden Inflation Sorgen machen.

Die Sorgen wegen stark steigender Lebensmittel eint die Märkte in Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. So ermittelte der Guidewire Survey Report 2023, dass in Deutschland 84 Prozent der Befragten aufgrund der steigenden Preise sorgenvoll in die Zukunft blicken. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 80 Prozent. Im Vereinigten Königreich liegt der Wert mit 81 Prozent knapp darunter. In Spanien und Frankreich ist die Sorge um steigende Lebenshaltungskosten mit 91 bzw. 92 Prozent am größten.

Inflations-Sorgen treiben Kündigungsbereitschaft

Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher (56 Prozent) hält es für wahrscheinlich, dass sie angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung ihre Ausgaben für Versicherungen kürzen werden. Es fällt auf, dass dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben ist – trotz steigender Inflation.

In Frankreich (58 %) und Spanien (64 %) ist die Bereitschaft, beim Versicherungsschutz einzusparen, noch größer als in Deutschland. In Großbritannien planen nur zwei von fünf Befragten Kürzungen (42 %). Der Anteil der Personen, die keine der genannten nicht obligatorischen Versicherungen kündigen würden, ist in Deutschland im Vergleich zu 2022 mit neun Prozent stabil geblieben. In Großbritannien wollen 21 Prozent der Befragten aktuell auf keine dieser Versicherungen verzichten; in Frankreich und Spanien sind es jeweils 14 Prozent der Befragten.

Inflation: Diese Versicherungen würden Deutsche kündigen

Welche Versicherungen die Deutschen am ehesten für verzichtbar halten, zeigt die folgende Liste:

  • Krankenversicherung: 10 Prozent der befragten Deutschen würden am ehesten ihre Krankenversicherung kündigen. Ein eher theoretischer Wert – schließlich besteht in Deutschland die Pflicht, krankenversichert zu sein. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 15 Prozent.
  • Einkommensschutz: Auf die Absicherung ihrer Arbeitskraft würden 16 Prozent der befragten Deutschen verzichten. Damit wird exakt der Wert aus dem Vorjahr erreicht.
  • Haustier-Versicherung: Steigen die Lebenshaltungskosten noch weiter, würden 19 Prozent der befragten Deutschen auf die Versicherung ihrer Haustiere verzichten. 2022 lag dieser Wert bei 21 Prozent.
  • Hausratversicherung: Den Schutz einer Hausratversicherung halten 21 Prozent der befragten Deutschen für verzichtbar, wenn die Lebenshaltungskosten steigen. 2022 waren es noch 24 Prozent.
  • Datenschutz-Versicherung: 25 Prozent sehen am ehesten bei der Cyberversicherung Einsparpotenzial. Wichtig bei diesem Ergebnis: Befragt wurden Privatpersonen. Im Vorjahr waren es noch 26 Prozent.
  • Fahrradversicherung: 34 Prozent würden zuerst die Fahrradversicherung kündigen. Das ist beinahe der Spitzenwert dieser Umfrage – und exakt jener Wert, der auch 2022 ermittelt wurde.
  • Reiseversicherung: Bei weiter steigenden Lebenshaltungskosten würden sich 40 Prozent der befragten Deutschen zuerst von ihrer Reiseversicherung trennen. 2022 war dieser Wert mit 35 Prozent noch etwas niedriger.

Über die Studie:
Guidewire beauftragte das unabhängige Marktforschungsinstitut Censuswide, um Versicherungsnehmer im deutschen, französischen, spanischen und britischen Markt zu befragen. Pro Land wurden etwa 1.000 Personen zwischen 18 und 55+ befragt, die innerhalb der letzten 12 Monate eine Versicherung abgeschlossen oder erneuert haben. Befragt wurden die Teilnehmer zu ihrer Einstellung gegenüber Versicherern, Versicherungsprodukten und -Dienstleistungen sowie Datenschutz, Lebenshaltungskosten und dem Klimawandel im Versicherungskontext. Die Befragung fand im Februar 2023 als Teil einer seit 2020 jährlich durchgeführten Verbraucherstudie im Versicherungsumfeld statt.

Das Analysehaus Morgen & Morgen hat die Gründe für abgelehnte Anträge auf Berufsunfähigkeitsrente untersucht. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Hauptgründe für abgelehnte Leistungen das Ausbleiben einer Reaktion der Kunden auf Nachfragen des Versicherers sowie das Nichterreichen des BU-Grades sind.

Laut Morgen & Morgen liegt die häufigste Ursache für abgelehnte Anträge bei 37,62 Prozent aller Fälle darin, dass der Kunde keine Reaktion mehr zeigt. Dies kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel eine Verbesserung des Gesundheitszustands des Antragstellers, der daraufhin wieder in seinen Beruf zurückkehren kann. Als zweithäufigste Ursache gibt das Unternehmen aus Hofheim am Taunus an, dass Versicherte den versicherten Berufsunfähigkeitsgrad nicht erreichen. Dies trifft auf 35,06 Prozent aller Anträge zu, bei denen der Versicherer “nein” sagt.

Auf dem dritten Platz liegen mit 11,01 Prozent sonstige Gründe. Weitere 7,66 Prozent der Anträge werden abgelehnt, weil der Versicherte die vorvertragliche Anzeigepflicht nach §19 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) verletzt haben soll. Das bedeutet, dass der BU-Versicherer vom Vertrag zurücktreten und seine Leistung verweigern kann, wenn der Versicherungsnehmer im Antrag auf BU-Schutz falsche oder unvollständige Angaben zu seinem Gesundheitszustand gemacht hat. Die Versicherungsgesellschaften prüfen dies jedoch aus Kostengründen erst, wenn der Ernstfall eintritt und eine BU-Rente beantragt wird.

In 5,88 Prozent der Fälle handelt es sich um Anfechtungs- oder Betrugsfälle. Nur in wenigen Fällen führt der Antrag ins Leere, weil Ausschluss- oder Verweisungsklauseln greifen. Während Ausschlussklauseln in 2,14 Prozent der Fälle der Grund für das Ausbleiben einer Zahlung waren, hatten konkrete Verweisungen (0,42 Prozent) und abstrakte Verweisungen (0,21 Prozent) noch weniger Gewicht.

Psychische Erkrankungen sind nach wie vor die Hauptursache für Berufsunfähigkeit, wobei etwa ein Drittel der Leistungsfälle darauf zurückzuführen ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist ihr Anteil sogar gestiegen.

Diese Erkenntnisse stammen aus Daten, die vom Analysehaus Morgen & Morgen vorgestellt wurden. Demnach waren bei 34,50 Prozent aller Versicherten Nervenerkrankungen die Ursache für Berufsunfähigkeit, während der Wert in der vorherigen Auswertung noch bei 33,51 Prozent lag. Vor zehn Jahren betrug der Anteil etwa 20 Prozent.

Die Aufschlüsselung nach Altersgruppen zeigt, dass Nervenerkrankungen in allen Altersgruppen als Hauptursache auftreten. Das bedeutet, dass vermehrt auch jüngere Menschen von Nervenkrankheiten betroffen sind und daher aus dem Berufsleben ausscheiden. Während bei den über 50-Jährigen nur 30,27 Prozent aufgrund von Nervenerkrankungen berufsunfähig werden, sind es bei den bis 40-Jährigen 35,03 Prozent und bei den 41- bis 50-Jährigen sogar 35,68 Prozent.

Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei Morgen & Morgen, kommentiert: “Dieser Trend wird sich sicherlich fortsetzen. Im aktuellen Ratingjahrgang betrachten wir die Geschäftszahlen von 2021. Die psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden sich zeitverzögert zeigen und sind hier noch kaum abgebildet.” Ludwig fügt hinzu: “Mittelfristig könnte es aber vermehrt BU-Fälle durch Corona geben. Einerseits aufgrund von Long Covid oder psychischen Erkrankungen. Andererseits eventuell durch schlimmere Krankheitsverläufe wegen aufgeschobener Arztbesuche.”

Der zweithäufigste Grund für Berufsunfähigkeit sind laut der Studie Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Rückenprobleme, Gelenkerkrankungen, Muskelschmerzen oder Knochenleiden. 20,10 Prozent der Versicherten wurden deshalb berufsunfähig, wobei Osteoporose und Arthritis typische Erkrankungen in diesem Bereich sind.

Auf dem dritten Rang der wichtigsten Gründe für Berufsunfähigkeit stehen Krebs und bösartige Tumore mit einem Anteil von 17,35 Prozent, gefolgt von sonstigen Erkrankungen mit 13,45 Prozent. Unfälle (7,60 Prozent) und Herzerkrankungen (7,00 Prozent) bleiben in etwa auf dem Niveau der vorherigen Auswertungen.

Morgen & Morgen zufolge sind die Leistungsauszahlungen der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung im letzten Jahr leicht gestiegen. Derzeit werden rund 275.000 Berufsunfähigkeitsrenten mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Milliarden Euro ausgezahlt. Das bedeutet einen Anstieg von etwa 4.000 Renten und rund 100 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Wann möchten Arbeitnehmer in Rente gehen? Und was hält sie davon ab, ihren Wunsch umzusetzen? Das zeigt das Arbeitsbarometer von Randstad.

Die Rufe nach einer Anhebung der Regelaltersgrenze werden in Deutschland immer häufiger. Angesichts des demographischen Wandels und der damit verbundenen Herausforderungen für die Rentenkassen müsse nach Ansicht vieler Experten die Lebensarbeitszeit an die steigende Lebenserwartung angepasst werden.

Dabei erwartet über die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland (51 %), zwischen 65 und 69 Jahren in die Rente zu wechseln.

Jüngere Arbeitnehmer rechnen mit einer längeren Lebensarbeitszeit. 14 % der 18- bis 24-Jährigen und 15 % der 25- bis 34-Jährigen gehen von ihrem Renteneintritt im Alter zwischen 70 und 74 Jahren aus (Durchschnitt: 9 %).

Nach dem Wunsch-Rentenalter gefragt, zeigt sich allerdings, dass 41 % der Deutschen gerne zwischen 60 und 64 Jahren in Rente gehen würden. 33 % sogar bereits mit unter 60 Jahren – und nur 10 % zwischen 65 und 69 Jahren.

Auf die Frage, was die Arbeitnehmer davon abhält, zu ihrem Wunschzeitpunkt in Rente zu gehen, antworten:

  • 27 % dass sie weiterarbeiten wollen, weil die Arbeit einen wichtigen Platz im persönlichen Leben einnimmt.
  • 11 % dass sie weiterarbeiten wollen, weil sie glauben, dass ihr Arbeitgeber sie braucht.
  • 77 % dass finanzielle Gründe sie davon abhalten, zu ihrem Wunschzeitpunkt in Rente zu gehen.

Über das Arbeitsbarometer:
Die Befragung wird online unter Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land.

Bei der Altersvorsorge erwarten die meisten Deutschen vor allem eins: Versorgungslücken. Dennoch wird kaum vorgesorgt, zeigt eine aktuelle Umfrage.

Die Mehrheit der Deutschen erwartet im Alter eine große (49%) oder sogar sehr große (21%) Versorgungslücke. Nur vier Prozent der Deutschen rechnen damit, auch im Alter über die notwendigen finanziellen Mittel zu verfügen, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Weitere 26 Prozent gehen von einer eher geringen Vorsorgelücke aus.

Vorsorge-Status? Eher schlecht

Den eigenen Vorsorge-Status schätzen 47 Prozent der Befragten als “eher schlecht” oder sogar “sehr schlecht” ein. Nur sieben Prozent schätzen ihre Vorsorge-Situation als “sehr gut” ein.
Etwa jeder Vierte (26%) legt derzeit überhaupt nichts für die finanzielle Vorsorge zurück, weitere 25 Prozent bis zu 50 Euro monatlich. Genau 20 Prozent legen zwischen 50 und 100 Euro im Monat auf die “hohe Kante”, 29 Prozent geben dafür mehr als 100 Euro aus.

Über die Studie:
Im März 2023 befragte das Meinungsforschungsinstitut Mentefactum bundesweit 1.003 Männer und Frauen zum Stand ihrer privaten Altersvorsorge und zu ihren finanziellen Erwartungen für den eigenen Ruhestand. Befragt wurden in der repräsentativen Online-Studie Menschen im Alter von 21 bis 65 Jahren. Auftraggeber der Studie ist die genossenschaftliche R+V Versicherung.

Gemäß den Angaben des Bundesfinanzministeriums werden aufgrund der Rentenerhöhung ab Juli 2023 etwa 109.000 Rentnerinnen und Rentner erstmals Einkommenssteuern auf ihre Rentenbezüge zahlen müssen. Obwohl die Renten im Westen um 4,39 Prozent und im Osten sogar um 5,86 Prozent steigen werden, gibt es für viele Senioren einen unerfreulichen Nebeneffekt. Sobald die Rentenhöhe einen bestimmten Betrag überschreitet, sind die Renten einkommenssteuerpflichtig.

Inzwischen profitieren aber auch mehr als 195.000 Rentnerinnen und Rentner von der Erhöhung des Grundfreibetrags auf 10.908 Euro zu Jahresbeginn und werden somit steuerlich entlastet. Dies führt dazu, dass die Anzahl der steuerpflichtigen Rentner von mehr als 6 Millionen auf 5,9 Millionen sinkt. Ein Sprecher des Finanzministeriums erklärte gegenüber t-online.de, dass mehr Steuerpflichtige aufgrund der Erhöhung des Grundfreibetrags von der Steuerbelastung befreit werden als Rentner durch die Rentenerhöhung in die Steuerbelastung gelangen.

Das Alterseinkünftegesetz (AltEinkG) von 2005 ist der Grund dafür, dass Neurentner Einkommenssteuer zahlen müssen. Es beinhaltet den Übergang von der vorgelagerten zur nachgelagerten Besteuerung der Renten bis zum Jahr 2040. Somit werden die Aufwendungen für die Alterssicherung schrittweise steuerfrei gestellt (als Sonderausgaben) und die Leistungen erst in der Auszahlungsphase steuerlich belastet.

In der Regel ist die “nachgelagerte Besteuerung” der Rente vorteilhaft, da die Aufwendungen für die Altersvorsorge die Steuerlast während der Berufsjahre mindern. Da die Einkünfte im Ruhestand in der Regel niedriger sind als während des Erwerbslebens, ist auch der Steueranteil auf die Rente in der Regel niedriger.

Zusätzlich zum Grundfreibetrag haben Rentnerinnen und Rentner noch Anspruch auf den sogenannten Rentenfreibetrag, der vom Jahr des Renteneintritts abhängt. Rentner, die 2005 oder früher in Rente gingen, haben einen lebenslangen Freibetrag von 50 Prozent. Dieser wird quasi über den gesamten Ruhestand hinweg mitgenommen. Für Neurentner hingegen schrumpft die Freigrenze seit 2005 jährlich. Der steuerpflichtige Teil der Rente für Neurentner steigt Jahr für Jahr um zwei Prozentpunkte, seit 2020 steigt er um einen Prozentpunkt. Ein Rentenfreibetrag von 18 Prozent gilt für Neurentner, die im Jahr 2022 in Rente gingen, während er im laufenden Jahr nur noch bei 17 Prozent liegt. Ab dem Jahr 2040 müssen Renten dann vollständig versteuert werden.

Das Statistische Bundesamt legte Vorausberechnungen zur Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland vor. Demnach wird es 2055 etwa 6,8 Millionen Pflegebedürftige geben. Dabei geht die Rechnung allerdings von konstanten Pflegequoten aus.

Die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland wird bis 2055 um 37 % auf etwa 6,8 Millionen ansteigen, wobei bereits 2035 etwa 5,6 Millionen erreicht werden, das geht aus Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach sind ab 2055 keine starken Veränderungen mehr zu erwarten. Mit konstanter Pflegequote berechnet, würde es 2070 etwa 6,9 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland geben.

Die Pflegequote zeigt das Risiko, in einem bestimmten Alter pflegebedürftig zu sein. Sie berechnet sich als Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht. Im Rahmen der Vorausberechnung wird eine weitere Variante berechnet, die auch sich ändernde Pflegequoten berücksichtigt und höhere Anstiege der Zahl der Pflegebedürftigen zeigt. Auf diese Weise berechnet, würde die Zahl der Pflegebedürftigen 2035 bereits 6,3 Millionen Menschen (+27 % gegenüber 2021) betragen und 2055 bei 7,6 Millionen (+53 %), 2070 schließlich bei 7,7 Millionen (+55 %) liegen.

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Ländern, mit geringsten relativen Anstiegen in Sachsen-Anhalt und Thüringen und höchsten Zuwächsen in Bayern und Baden-Württemberg.

Eine Forsa- Umfrage im Auftrag eines Kölner Versicherers wollte wissen: Was sind die Hauptsorgen der Deutschen? Es zeigt sich: gegen einige der Sorgen kann man sich gut absichern.

Erst die Corona-Krise, nun Ukraine-Krieg mit Energiekrise und Inflation: Die Krisen nehmen kein Ende. In dieser Situation wurden rund tausend Bürger durch das Meinungsforschungsinstitut forsa befragt, was ihre Hauptsorgen sind. Und es zeigt sich: politische und kollektive Krisen bestimmen die Sorgen der Menschen ebenso wie persönliche und individuelle Ängste.

Wenig überraschend scheint zunächst die Hauptsorge der Deutschen: Krieg! 59 Prozent der Befragten geben dies als größte Sorge an. Auf Rang zwei des Sorgenbarometers der Deutschen steht bereits eine ganz persönliche Sorge: der Verlust eines nahestehenden Menschen. 54 Prozent der Befragten fürchten einen solchen Schicksalsschlag. Zu beachten ist: In der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich, so dass die Prozentsummen größer als 100 Prozent sind.

In der Generation der 18- bis 34-Jährigen dominiert die Angst vor dem Klimawandel

Rang drei des Sorgenbarometers ist der Klimawandel: 53 Prozent der Befragten geben dies als Hauptsorge an. Dies zeigt: Der Klimawandel wird durchaus in der Bevölkerung ernst genommen. Mehr noch: In der Generation der 18- bis 34-Jährigen ist der Klimawandel sogar die Hauptsorge. Denn in der jüngsten Kohorte steht der Klimawandel mit 57 Prozent Nennungen auf Rang eins des Sorgen-Barometers.

Gegen einige Sorgen kann man sich absichern

Bei einigen Sorgen, die in dem Sorgenbarometer angegeben werden, kann man aber zumindest durch Versicherungsprodukte vorsorgen. Die Hauptsorge “Erkrankungen” erreicht in der Umfrage 45 Prozent Nennungen – zwar ist nicht gegen jeden Schicksalsschlag durch eine Erkrankung ein Kraut gewachsen, eine Krankenzusatzversicherung kann aber Bedingungen der Behandlung oder eines Krankenhausaufenthalts optimieren.

38 Prozent der Befragten nennen den Verlust des Lebensstandards als Hauptsorge – dies kann ebenfalls durch Erkrankungen oder durch Eintritt des Rentenalters geschehen. Auch diese Sorge lässt sich jedoch mit Vorsorgeprodukten für die Altersvorsorge oder den Einkommensverlust (wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Grundfähigkeitenversicherung) minimieren.

Zudem schützt eine private Pflegeversicherung vor dem Armutsrisiko Pflegebedürftigkeit – insbesondere die stetig steigenden Eigenanteile und weiteren zu leistenden Kosten bei Heimunterbringung können Menschen in die Armut stürzen. 32 Prozent Nennungen erreicht die Sorge, zum Pflegefall zu werden. Mittlerweile muss bei Heimunterbringung deutschlandweit durchschnittlich 2.411 Euro bezahlt werden, und zwar im Monat – solche Summen bedrohen nicht nur die Pflegebedürftigen finanziell, sondern durch den sogenannten Elternunterhalt auch die Angehörigen. Privater Versicherungsschutz kann hier helfen.

Wer sich zur Absicherung wichtiger Risiken informieren will, sollte sich dringend an eine Expertin oder einen Experten wenden.

Kein Mensch denkt gern an den eigenen Tot. Und doch sollte man sich – gerade mit zunehmendem Alter – hin und wieder mit dem Schutz der Hinterbliebenen beschäftigen, falls man doch plötzlich erkrankt oder verunglückt. Ein Produkt der Hinterbliebenenvorsorge ist die Sterbegeldversicherung – diese zahlt eine Leistung an Hinterbliebene, um Kosten eines Begräbnisses abzufedern. Denn die durchschnittlichen Bestattungskosten in Deutschland liegen laut Stiftung Warentest bei 4.500 Euro – ein Betrag, der gerade Familien mit kleinem Einkommen schnell überfordern kann.

Versicherungssumme als Schonvermögen

Eine Sterbegeldversicherung ist eine kapitalbildende Versicherung, die bei Tod des Versicherungsnehmers Geld an die Angehörigen auszahlt. Sie funktioniert wie eine Risikolebensversicherung. Da das Geld aber einzig der Deckung der Bestattungskosten dient, ist die Versicherungssumme in der Regel geringer.

Diese Eigenschaft kann Vorteile bieten. Denn wer auf andere Weise Geld für die Bestattung anspart, riskiert, dass dieses Geld für die Pflegekosten aufgebraucht werden muss. Das droht besonders bei Unterbringung im Heim aufgrund des Alters: Mittlerweile sind es im Schnitt über 2.000 Euro, mit denen sich pflegebedürftige Heimbewohner an den Kosten beteiligen. Und wenn das Geld nicht reicht, ist auch das angesparte Geld für Bestattungen in Gefahr.

Geld aus der Sterbegeldversicherung hingegen gehört per Gesetz zum Schonvermögen – auf dieses Geld darf nicht für die Pflegekosten zugegriffen werden. Und der Staat darf dieses Geld auch nicht pfänden. Solche Überlegungen erklären, warum die Sterbegeldversicherung durchaus sinnvoll sein kann.

Verschiedene Möglichkeiten der Zahlung

Angespart wird die Versicherungssumme für das Sterbegeld anhand verschiedener Möglichkeiten. So kann eine Prämienzahlung monatlich oder quartalsweise erfolgen (viertel- oder halbjährlich oder auch jährlich). Der Preis der Prämie hängt hierbei von verschiedenen Faktoren ab: Alter einer Versicherungsnehmerin oder eines Versicherungsnehmers bei Abschluss der Police, Beitragszahldauer (sie kann zum Beispiel bis zum Alter von 65 Jahren oder von 70 Jahren usw. erfolgen), Berufsstand. Ob und wie sich aber solche Faktoren auf die Prämie auswirken, ist je nach Versicherer und Produkt unterschiedlich.

Gesundheitsprüfung oder Wartezeit

Wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung auch müssen bei der Sterbegeldversicherung Gesundheitsfragen nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet werden. Allerdings verzichten mittlerweile einige Anbieter aufgrund der geringen Versicherungssumme darauf – auch dies kann, besonders bei Vorerkrankungen, ein Vorteil der Sterbegeldversicherung sein.

Allerdings werden in solchen Fällen oft Wartezeiten festgelegt: Erst nach Ablauf dieser Wartezeit besteht Leistungsanspruch. So sichern sich die Unternehmen gegen die Gefahr, schnell leisten zu müssen ohne aufgebautes Kapital. Die Wartezeit kann zum Beispiel 18 oder 24 Monate betragen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, die Wartezeit durch angespartes Kapital zu umgehen. Wer zu Sterbegeldversicherungen Informationen sucht, der sollte sich an eine Expertin oder einen Experten wenden.

Diese Woche wird der Internationale Frauentag begangen. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Speziell im Alter sind Frauen noch immer deutlich schlechter abgesichert als Männer. Das schließt auch die private Vorsorge ein.

“Ich möchte keine Rosen – mir reicht die Hälfte der Macht”. Dieser Spruch, der am Internationalen Frauentag regelmäßig in sozialen Medien die Runde macht, müsste ergänzt werden um: die Hälfte der Finanzen. Denn speziell im Alter sind Frauen in Deutschland noch immer schlechter abgesichert, wie Daten des Statistischen Bundesamtes anlässlich des Internationalen Frauentages zeigen.

Demnach haben Frauen ab 65 Jahren rund ein Drittel weniger Alterseinkommen, wie eine Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) für das Jahr 2021 ergab. Konkret haben sie Alterseinkünfte von 17.814 Euro brutto im Jahr, während Männer derselben Altersgruppe immerhin 25.407 Euro brutto erreichen. Die Umfrage bezog nicht nur die Einkünfte aus der gesetzlichen Rente und Hinterbliebenen-Renten ein, sondern auch aus privater und betrieblicher Vorsorge.

“Die Ursachen für dieses Gefälle sind vielfältig: So erwerben Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit und sind seltener in Führungspositionen tätig”, schreibt das Statistische Bundesamt zu den Ursachen des Einkommens-Gefälles.

Doch damit nicht genug. Große Teile der Einkünfte von Frauen resultieren aus Ansprüchen, die der Ehegatte früher erworben hat. Denn zieht man die gesetzliche Hinterbliebenen- bzw. Witwenrente ab, erhöht sich die sogenannte Gender Pension Gap sogar auf 42,6 Prozent. Das wirkt sich auch auf die Altersarmut aus. Mehr als jede fünfte Frau im Rentenalter bzw. 20,9 Prozent gelten als armutsgefährdet.

Natürlich ist die soziale Absicherung von Frauen im Alter zunächst eine politische Aufgabe: Strukturen müssen geschaffen werden, in denen zum Beispiel Kindererziehung und die Pflege Angehöriger nicht überproportional auf den Schultern von Frauen lasten und finanzielle Nachteile bedeuten. Darüber hinaus können Frauen und ihre Familien auch selbst etwas tun: indem sie sich zeitig um die finanzielle Sicherheit im Alter kümmern. Private Vorsorge ist hier fast zwangsläufig Pflicht – und auch bei der betrieblichen Vorsorge sind Frauen oft deutlich seltener abgesichert als Männer. Welche Optionen es hier gibt, darüber klärt ein Beratungsgespräch auf.