Blitz und Donner: Im Jahr 2014 mussten die Versicherer so viel Geld für Blitzschäden ausgeben wie selten zuvor. Mehr als 410.000 Schadensmeldungen registrierten die deutschen Sachversicherer und zahlten dafür insgesamt 340 Millionen Euro aus, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Pressemeldung berichtet.
Gewitter sind in den Sommermonaten keine Seltenheit. Viele Menschen ziehen sich in die sicheren vier Wände zurück, wenn es draußen blitzt und donnert. Dass die Unwetter auch in der heimischen Stube einen beachtlichen Schaden anrichten können, belegen aktuelle Zahlen des Versicherungs-Dachverbandes (GDV). Demnach haben Versicherer 2014 rund 340 Millionen Euro für Blitzschäden ausgezahlt.
Sind Überspannungsschäden versichert?
Oftmals trifft es teure elektrische und elektronische Geräte wie Flachbildfernseher, Kühlschränke oder Computer, die aufgrund eines Überspannungsschadens beschädigt werden. Dabei schlägt der Blitz nicht direkt in das Gerät ein, sondern seine Energie breitet sich über Strom- und Telefonkabel aus. In einer Stadt, die ein weit verzweigtes Leitungsnetz hat, sind Überspannungsschäden seltener zu beklagen als auf dem Land, berichtet der GDV. Daraus resultiert, dass es auf dem Land auch mehr Blitzschäden gibt. Besonders viele Schadensfälle wurden im Süden Deutschlands registriert.
In der Regel sind derartige Endgeräte über die Hausratversicherung geschützt. Aber Achtung: Der Versicherungsvertrag muss Überspannungsschäden explizit nennen, damit auch hierfür geleistet wird. Manche Tarife schließen Überspannungs- und Folgeschäden nach Blitzeinschlag explizit aus. Dann machen die Versicherungsnehmer lange Gesichter, wenn sie trotz Hausrat-Police keine Ersatzzahlung erhalten.
Summe für einzelne Schäden immer höher
Die durchschnittliche Schadenssumme bei Blitzeinschlag ist übrigens in den letzten Jahren stark angestiegen. Zahlten die Versicherer 2013 noch durchschnittlich 750 Euro pro gemeldetem Schaden aus, waren es 2014 schon 830 Euro. Das verwundert kaum, geben doch die Bundesbürger auch immer mehr Geld für teure Unterhaltungselektronik aus, die durch Überspannung bedroht ist. Ein Beispiel: In mehr als drei Viertel (76 Prozent) aller Haushalte stand 2014 ein Flachbildfernseher. Fünf Jahre zuvor konnten erst ein Viertel aller Bundesbürger (26 Prozent) in den „Flachen“ schauen.
Hausbesitzer können Blitzschäden am Gebäude mit einer Wohngebäudeversicherung absichern. Auch hier gilt es, achtsam zu sein. So verlangen die meisten Anbieter mittlerweile die Installation eines Blitzableiters, damit sie für den Schaden einspringen. Dieser muss auch regelmäßig gewartet werden. Auch teure Endgeräte lassen sich mit einem Überspannungsableiter zusätzlich schützen. Sonst heißt es bei Gewitter: Netzstecker ziehen!