BU und PKV – Wenn die Seele leidet

Am 10. Oktober wird der Internationale Welttag der seelischen Gesundheit gefeiert. In vielen Städten und Gemeinden finden dann Aktionen statt, um auf die Wichtigkeit des Themas hinzuweisen. Wer sich vor den finanziellen Folgen einer psychischen Erkrankung schützen will, sollte hinsichtlich des Versicherungsschutzes einiges beachten.

Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt auch bei psychischen Leiden

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine wichtige Vorsorge, wenn man aufgrund einer seelischen Erkrankung seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Der Versicherer zahlt dann eine monatliche Rente. Wie wichtig dieser Schutz auch mit Blick auf die seelische Gesundheit ist, zeigen aktuelle Zahlen. Mehr als 28 Prozent der Menschen, die derzeit Leistungen aus einer BU in Anspruch nehmen, tun dies aufgrund einer Nervenkrankheit oder psychischen Erkrankung.

Damit sind psychische Schäden der häufigste Grund, wenn Menschen ihren Beruf vorzeitig aufgeben müssen. Erst danach folgen Ursachen wie Unfälle oder eine Erkrankung des Bewegungsapparates. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass die Diagnose „Burnout“ in der Regel keinen Leistungsfall bewirkt – noch hat die Wissenschaft das Burnout-Syndrom nicht als Krankheit eingestuft. Erst wenn Burnout eine schwere Depression bewirkt, ist die Versicherung verpflichtet zu zahlen.

Billigtarife in der PKV oft mit eingeschränktem Schutz

Auch bei den preiswerten Tarifen in der privaten Krankenversicherung sollten wechselwillige Kunden genau nachlesen, welche Leistungen im Falle eines Seelenleidens erbracht werden. So manches Dumpingangebot bietet nur einen eingeschränkten Leistungskatalog, so dass auch für psychische Erkrankungen keine oder nur sehr eingeschränkte Leistungen vorgesehen sind. Wer dann an einer seelischen Störung erkrankt, der muss seine psychotherapeutischen Sitzungen selbst zahlen.

Dies kann gerade für Freiberufler ein hohes Risiko bedeuten, wenn keine Ersparnisse vorhanden sind. Oftmals erfordern seelische Erkrankungen eine lange und teure Therapie bis zur vollständigen Genesung. Fallen dann noch die Einnahmen weg, weil man im Beruf nicht mehr voll leistungsfähig ist, wird der fehlende Schutz schnell zur Armutsfalle.

Deshalb sollten PKV-Versicherte im Zweifelsfall lieber etwas mehr Geld für ihren Vertrag ausgeben und psychische Erkrankungen mitversichern. Im Ernstfall zahlt sich der bessere Schutz aus. Um ein vorübergehendes Ausscheiden aus dem Beruf aufzufangen, kann auch der Abschluss einer Krankentagegeldversicherung sinnvoll sein.