Wechselsaison – Kfz-Versicherung: Wenn der vermeintlich billige Tarif teuer wird
Wer voreilig seine Kfz-Versicherung kündigt, nur weil ein anderer Tarif billiger ist als der bisherige, droht Leistungen zu verlieren und zahlt im Schadensfall sogar drauf. Deshalb sollten sich Versicherungskunden zuvor intensiv mit dem alten und neuen Vertragswerk beschäftigen.
Bald beginnt wieder die Wechselsaison in der Kfz-Versicherung. In den letzten Jahren tobt hierbei ein erbitterter Wettkampf um wechselwillige Kunden, an dem sich längst nicht nur Versicherer beteiligen. Auch Online-Vergleichsportale werben im Fernsehen und Internet mit vermeintlichen Schnäppchen-Tarifen. Doch wer allein auf die Prämie der neuen Kfz-Versicherung schaut, kann böse auf die Nase fallen – und zahlt letztendlich mehr.
Denn der Kunde muss damit rechnen, dass ihm beim Kündigen des alten Vertrages Vorteile verloren gehen: je nachdem, welche Leistungen er absichern will. Beispiel Zweitwagen: manche Kasko-Versicherer bieten einen Preisnachlass, wenn das Gefährt nachts in der Garage untergestellt ist, denn das erschwert Dieben ihr Handwerk. Andere Versicherer bieten diese Ersparnis nicht. Auch gibt es Anbieter, die eine günstigere Prämie berechnen, wenn im Haushalt des Autofahrers ein Kind unter 15 Jahren wohnt. Die Idee dahinter: Eltern mit Kindern fahren vorsichtiger und verantwortungsbewusster.
Im Schadensfall kann die neue Kfz-Versicherung schnell teurer werden, wenn der neue Anbieter zwar eine günstige Einstiegsprämie bietet, aber eine ungünstige Rückstufungstabelle definiert hat. Diese Rückstufungstabelle legt fest, in welche Schadensfreiheitsklasse der Autofahrer eingestuft wird, wenn er im laufenden Jahr einen oder mehrere Unfälle verursacht. Die Tabelle kann von Versicherer zu Versicherer stark variieren – es lohnt, einen Blick darauf zu werfen.
Darüber hinaus kann der sogenannte Rabattschutz beim neuen Vertrag verloren gehen. Das ist jener Baustein im Vertrag, der davor schützt, dass man bei Eintritt eines Schadens sofort zurückgestuft wird. Wer diese Option im Vertrag stehen hat, hat in der Regel einen Schaden im Jahr frei, ohne dass sich die Versicherung dadurch verteuert. Bei manchem sehr preiswerten Tarif in der Kfz-Versicherung ist diese Leistung nicht enthalten. Auf welche Leistungen sich noch zu achten lohnt, klärt ein Beratungsgespräch!